Werner SC scheitert an Münster 08 im Kreispokal Erst fehlten die Ideen, dann das Glück

Werner SC scheitert an Münster 08 im Kreispokal
Lesezeit

Nach der ersten Runde ist der Werner SC bereits raus aus dem Kreispokal Münster. Der Fußball-Bezirksligist verlor gegen den klassengleichen SC Münster 08 nach 90 Minuten mit 0:2 (0:1). Ein ärgerliches Ergebnis für die Werner.

Kreispokal, 1. Runde

SC Münster 08 – Werner SC

2:0 (1:0)

Denn der Werner SC war zumindest 45 Minuten lang das bessere Team. Doch den frühen Rückstand aus der neunten Spielminute konnten die Werner nicht drehen. Der Gegentreffer wirkte in Hälfte eins wie ein Nackenschlag für die engagiert gestarteten Werner, die personell etwas gebeutelt nach Münster gereist sind: Jason Jäger und Sebastian Schnee mussten verletzt passen, auch der spielende Co-Trainer Marc Schwerbrock konnte aufgrund von Hüftproblemen nicht mitspielen. Dazu sind Frederic Fischer und Dennis Seifert im Urlaub.

Das 0:1 fiel dann durch eine Standardsituation. Ein Ärgernis für Trainer Kurtulus Öztürk: „Daran müssen wir arbeiten, das war ein ruhender Ball. Da waren wir nicht am Mann und haben gar nicht gestört.“ Doch der WSC wirkte danach hektisch, verlor schnell die Bälle. Münster hingegen bekam Aufwind, vergab in Hälfte eins aber mehrere große Chancen, um die Führung weiter auszubauen. „Wir hätten auch mit einem 1:3-Rückstand in die Pause gehen können“, bemängelte Öztürk. Die Werner wirkten zunehmend unzufriedener mit der eigenen Leistung. „Wir haben nicht mutig verteidigt und dadurch viel zu viele Torchancen zugelassen.“

Anderes Gesicht des WSC

Vor allem die Offensive war in den ersten 45 Minuten glück- und ideenlos. Münster machte die Räume schnell zu, setzte die Außen früh unter Druck und zwang sie zu Fehlern. Zudem konnte der WSC nicht seine übliche Taktik des frühen Pressings in der Offensive durchsetzen. Die Räume waren zu groß. Glück für Werne: Münster konnte diese nicht nutzen.

Dass Öztürk in Hälfte zwei reagieren musste, war da klar. Er brachte nach 45 Minuten Yannick Lachowicz für Tim Abdinghoff auch Rechtsaußen. Der quirlige Offensivspieler brachte neues Tempo mit. Und scheinbar hatte der Chefcoach in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Denn auf dem Kunstrasen in Münster stand ab da ein ganz anderer Werner SC.

Denn nun klappte das, was Öztürk sich immer vorstellt: das frühe Anlaufen in der gegnerischen Hälfte. „Colin Lachowicz und Marvin Stöver in der gegnerischen Hälfte fast am Sechszehner verteidigt, da war die Bereitschaft ganz anders.“ Die Mannschaft setzte das um, was Öztürk forderte: mutiges Verteidigen. Münster 08 geriet dadurch zeitweise mächtig ins Wanken. Modrzik kam dort vor allem über Rechts, wo vorher Abdinghoff agiert hatte. Sein Gegenspieler bekam den schnellen Offensivspieler teilweise nicht in den Griff. Und so waren die Großchancen in Hälfte zwei eher aufseiten der Werner.

Leon Becker war der Erste, der sein Glück versuchte: Aus knapp 20 Metern zentral suchte er den Direktabschluss. Münsters Keeper Finn Tomberge konnte den Ball gerade noch über die Latte lenken (59. Minute). Auch Modrzik scheiterte im Versuch, er schoss über das Tor. Wenige Minuten vor dem Abpfiff hatte aber der junge Efe Bozaci die größte Chance des gesamten Spiels: Er spitzelte den Ball an den Pfosten. Etwas weiter links und der WSC hätte verdientermaßen ausgeglichen, denn Tomberge war geschlagen. Glück für Münster 08, Riesenpech für den WSC. „In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt und gegen Widerstände angekämpft.“

Doch stattdessen klingelte es quasi mit Abpfiff auf der anderen Seite: Fabian Stiller erhöhte in der 93. Minute auf den 2:0-Endstand. „Wir mussten aufmachen, da geht das in Ordnung“, so Öztürk. Generell wolle man auf der Leistung aus Hälfte zwei nun aufbauen. „Wir haben gegen einen guten Gegner verloren und sind jetzt ausgeschieden, aber mehr auch nicht.“

WSC: Pollak – Martinovic, Stöver, Thannheiser, Bozaci, Abdinghoff (46. Y. Lachowicz), Holtmann, C. Lachowicz, Drews (79. Drücker), Becker, Modrzik.

Tore: 0:1 Machmouchi (8.), 0:2 Stiller (90.+3)