Werner SC ist in der Bezirksliga angekommen Neuzugänge bieten sich von sich aus bei Öztürk an

Werner SC ist in der Bezirksliga angekommen: Guter Start
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Eines steht fest nach fünf Bezirksliga-Spieltagen: Der Werner SC hat den Abstieg aus der Fußball-Landesliga gut verkraftet. 13 von 15 möglichen Punkten sind eine ordentliche Ausbeute zum Auftakt in die tiefere Spielklasse. „Der Start ist richtig gut“, sagte auch Trainer Kurtulus Öztürk. Höhere Ziele ruft der Coach, der den WSC schon 2017 einmal in die Landesliga geführt hatte, allerdings nicht aus.

Dass der WSC in der Liga angekommen ist, leugnet Öztürk keinesfalls. Ganz im Gegenteil. Wernes Trainer ist ganz zufrieden mit der Rolle, die sein Team spielt. „Nach einem Abstieg ist es nie ganz einfach. Aber mir war immer bewusst, dass Qualität in der Mannschaft steckt“, sagte Öztürk. Dabei hatte der WSC kein leichtes Auftaktprogramm, mit dem 3:0-Erfolg bei ASK Ahlen aber direkt ein Ausrufezeichen gesetzt. Es folgten Siege gegen den FC TuRa Bergkamen (3:2), in Warendorf (2:0) sowie in Beckum (8:3), wobei die Beckumer zuvor Spitzenteam Freckenhorst geschlagen hatten.

Dazwischen reiht sich noch die Punkteteilung gegen den SVE Heessen ein (1:1). „Ein Sieg gegen Heessen wäre verdient gewesen“, fügte Öztürk an, „aber so etwas ist vollkommen in Ordnung. Das passiert in einer Saison.“ Macht aber auch deutlich: Fünf Siege wären im Bereich des Machbaren gewesen. Was ist also passiert im Lindert seit den mauen Auftritten in der Landesliga?

Öztürk ist es offenbar gelungen, neue Euphorie zu erzeugen. „Es geht damit los, dass wir ein paar Neue haben, die offenbar gut passen“, sagte Öztürk, spricht von Stimmung in der Kabine und einer guten Vorbereitung, die Ausgangspunkte für eine dynamische Entwicklung waren. Die Trainingsbeteiligung sei durchgehend hoch – für Öztürk ein Schlüssel zum Erfolg. „Ich erinnere mich nicht daran, dass mal weniger als 16 Spieler da waren. Die ziehen total mit. Mit einem Vier-gegen-vier kriegst du keinen Drive rein“, erklärte Öztürk, der so Zugriff auf seine Spieler hat.

Neues Wir-Gefühl beim Werner SC

Und so sei in Werne ein neues „Wir-Gefühl“ entstanden, wie Öztürk sagt, losgelöst von irgendwelchen Zielen, die der Werner SC nicht ausgegeben hat. „Andere, die finanziell deutlich mehr Möglichkeiten haben als wir, haben klare Ziele formuliert“, so Öztürk. Der WSC ist aktuell ohne Druck ebenfalls gut unterwegs. Basistugenden, gegen Widerstände anzukämpfen, Einstellung, um mit Kampf Spiele zu gewinnen, Fitness, Moral, Mentalität – all das sieht Wernes Trainer aktuell in seiner Mannschaft. Denn: „Es gibt auch eine Eigenverantwortung“, findet Öztürk. „Es ist einfacher, mit Erfolg zu arbeiten. Aber für den Erfolg arbeiten die Jungs.“

Weiter ungeschlagen ist Kurtulus Öztürk mit dem Werner SC.
Weiter ungeschlagen ist Kurtulus Öztürk mit dem Werner SC. © Günther Goldstein

Die Folge sind „verdiente 13 Punkte“, wie Öztürk betonte. Aber wer ist besser: seine Mannschaft von 2017 oder die diesjährige? Jünger und schneller sei seine heutige Elf verglichen mit der erfahrenen Meistermannschaft von einst. Niklas Link und Dominik Giffey sei für ihn damals das beste Innenverteidiger-Duo der Liga gewesen. In Marvin Bruland und Christof Zilligen seien zudem erfahrene Spieler in der Mannschaft gewesen, in der beispielsweise Marvin Stöver noch kein Stammspieler war. „Der ist heute einer der Konstantesten und verteidigt überragend nach vorne“, lobte Öztürk, welche Rolle der Führungsspieler in der neuen Generation beim WSC spielt.

Werner SC ist ein Titelkandidat

Ebenso Chris Thannheiser. „Ich kenne kaum einen, der die Bälle so festmacht wie er. Er gehört zu denjenigen, die mit aller Macht umsetzen wollen, was der Trainer fordert“, sagte Öztürk. Und in dieser Form ist der Werner SC ein Kandidat für die Rückkehr in die Landesliga.

Für eine Einschätzung, ob es für ganz oben reichen kann, ist es noch zu früh. Da steht aktuell der VfL Kamen, der unter dem neuen Coach und Ex-Profi Mehmet Kara von Sieg zu Sieg eilt. Doch dass der Werner SC sich in den Top fünf festbeißen kann, ist absehbar. Auf Rivale SV Herbern hat der Klub schon sieben Zähler Vorsprung bei einem Spiel mehr.

Unabhängig davon plant Öztürk für den Winter Neuzugänge: Bereits seit dem Sommer spreche er mit potenziellen Verstärkungen. Dass es im Winter schwieriger ist, Spieler zu verpflichten, sieht Öztürk nicht als Problem: „Wenn Spieler in Vereinen nicht zufrieden sind und für beide Seiten ein Wechsel in Ordnung ist - da mache ich mir keine Sorgen.“ Auf welchen Positionen Öztürk konkret Wunschkandidaten hat, sagte er nicht. Doch durch den guten Start sind Verpflichtungen sogar noch leichter geworden. Erste Spieler würden sich bereits zum Probetraining anbieten.

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