Werner SC II spricht sich deutlich „Pro Stan“ aus Vereinsausschlussverfahren schlägt hohe Wellen

Werner SC II spricht sich deutlich „Pro Stan“ aus: Vereinsausschlussverfahren schlägt hohe Wellen
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Aktuell wird beim Werner SC alles überschattet vom möglichen Vereinsausschlussverfahren gegen Ehrenvorsitzenden Thomas Overmann, Fußball-Vorstand Dirk Abdinghoff und Fußball-Geschäftsführer Michael Preik. Die zweite Mannschaft bezog nun zweimal hintereinander klar Stellung dazu.

Das erste Mal breiteten Spieler der zweiten Mannschaft beim Westfalenpokal-Spiel der ersten Mannschaft gegen den SC Verl am vergangenen Mittwoch aus. „45 Jahre 0 Dank - Pro Stan“ stand auf den braunen Transparenten, die die Zuschauer beim Einlaufen und kurz vor Anpfiff der Partie vor rund 500 Besuchern in die Höhe hielten. Schon das fiel auf.

Noch deutlicher wurde der Protest aber am Sonntag. Die zweite Mannschaft hatte dort gegenüber der Tribüne an der Bande einen rund 20 Meter großen Schriftzug in rot, blau und schwarz angebracht: „45 Jahre Null Dank Schämt euch!“ stand dort. Das Plakat blieb auch beim zweiten Spiel am Nachmittag zwischen dem Werner SC und Rot-Weiß Deuten hängen, war deutlich im Stream der Ruhr Nachrichten zu sehen.

Trainer Mario Naß erklärte, dass die Aktion aus der Mannschaft heraus kam. Mehrere Spieler seien daran beteiligt werden. Er persönlich nicht, da er erst seit zwei Jahren im Verein sei und daher sich nicht in der Position sehe, dort Stellung zu beziehen. „Er hat als Trainer natürlich sehr viele hier begleitet, durch die Jugend, durch die Senioren. Und das kam aus der Mannschaft raus, gerade von denen, die Stan schon kennen. Und man sieht ja, wo die Jungs stehen“, so Naß.

Dieses Plakat hing am Sonntag beim Spiel der ersten und zweiten Mannschaft des Werner SC an der Bande.
Dieses Plakat hing am Sonntag beim Spiel der ersten und zweiten Mannschaft des Werner SC an der Bande. © Jura Weitzel

Kapitän Julien Brehorst erklärt Näheres zur Entscheidung der Mannschaft dahinter: „Wir wollen zeigen, dass wir auf Stans Seite stehen. Wie es auf dem Banner steht: Er hat sich 45 Jahre nicht nur um Fußball im WSC gekümmert, sondern auch im SSV und in Werne. Wir wollen als Mannschaft, dass sowas auch honoriert wird.“

Zwar sei Overmann im April dieses Jahres bei Simonsmeier sehr schön verabschiedet worden, „aber nichtsdestotrotz, was jetzt passiert, dass die Dirk und Stan aus dem Verein schmeißen wollen, finden wir nicht gut.“

Er gestehe zwar ein, dass die Aktion der Fußballabteilung bei der Jahreshauptversammlung 2023, die zur Wahl Michael Laschitzas geführt hatte, „nicht die feine englische Art“ war, „aber das Thema war ja auch schnell durch“, sagt er bezogen auf Laschitzas Rücktritt und die Wiederwahl Oliver Grewe auf der Mitgliederversammlung in diesem Jahr.

Keine weitere Aktion erstmal geplant

So wie der Hauptverein jetzt mit Stan umgehe, sei nicht in Ordnung. Schon am Mittwoch gegen Verl sei die Aktion abgesprochen worden. „Aber das war nicht so schön, wie wir uns das vorgestellt haben. Jetzt Sonntag vor dem Spiel haben wir dann noch das Banner fertig gemacht.“

In der aktuellen Liga-Situation wolle sich sein Team eigentlich auf was andere konzentrieren, „aber trotzdem wollten wir zeigen, dass wir das nicht in den Vordergrund, aber schon aufs gleiche Niveau stellen“ wie den Ligabetrieb. Dass man dann auch noch mit dem 3:0-Sieg gegen Münster III einen Dreier geholt hat, war enorm wichtig.

Zwar spielt der Werner SC II am Sonntag um 13 Uhr wieder zu Hause gegen Wacker Mecklenbeck II, eine weitere Aktion der Mannschaft Pro Stan sei aber erstmal nicht geplant. „Der Hauptverein hat die Message hoffentlich gelesen. Ob sie sich dem auch annehmen, liegt in deren ermessen. Aber wir hoffen natürlich, dass die Nachricht positiv aufgenommen wird.“