Es passte fast alles beim Auswärtsspiel der Reserve des Werner SC am Sonntagmittag beim TuS Hiltrup II. Zum einen gab es den ersten Sieg (3:2) seit Ende Februar für das Team von Trainer Mario Naß. Zum anderen durfte ein „Oldie“ in einer inzwischen ziemlich jungen Mannschaft noch einmal glänzen.
Matthias Wenge ist ein Urgestein beim Werner SC II
Nach dem 1:0 der Hiltruper in der 23. Minute gelang Matthias Wenge fast im direkten Gegenzug der Ausgleich. Zwar nicht per Fallrückzieher, wie Mario Naß nach Spielschluss scherzhaft behauptete. Das spielte aber ohnehin keine größere Rolle.
„Es war ein ganz normales Tor. Es kommt ein Steckpass von außen, ich stand hinten im Rückraum – wie es eben so läuft“, erzählt Wenge mit einem Lachen. Dass es kein Traumtor war – egal, denn für den 38-Jährigen war sein erster Saisontreffer vielleicht das letzte, auf jeden Fall aber eines der letzten Tore seiner Seniorenlaufbahn.
Dass nach dieser Saison Schluss ist, stehe schon länger fest: „Ich bin 38 und das reicht dann. Sonst kriege ich zu Hause Ärger“, scherzt der glückliche Torschütze.
Schon zuletzt lief Wenge eher in der Ü32 des Werner SC auf, das Spiel in Hiltrup war sein fünfter Saisoneinsatz für die Zweite.
In der ist der 38-Jährige aber ein echtes Urgestein: „Ich bin einer von zwei Spielern, die dabei sind, seit wir damals die Dritte gegründet haben.“ Das war 2015. Vier Jahre später wurde die Hobbytruppe offiziell zur zweiten Mannschaft des Werner SC, gerade in den vergangenen Jahren veränderte sich das Gesicht des Teams deutlich.

Aufgrund von Personalproblemen bekamen zuletzt immer mehr Spieler aus der Werner A-Jugend Spielzeit. Kicker, die 20 Jahre jünger sind als Matthias Wenge. „Ich fühle mich schon ein bisschen wie der Herbergsvater“, sagt dieser und lacht.
Der Erfolg in Hiltrup sei noch einmal wichtig „fürs Gefüge“ gewesen, wie Wenge betont: „Im Winter sind ja auch nochmal ein paar Leute abgehauen. Deswegen ist das wichtig, dass uns die A-Jugendlichen helfen. Und heute war das schon genial. Jetzt nochmal ein Spiel vielleicht – und dann ist Feierabend für mich.“
Abschlussfahrten als Höhepunkte
Auch Trainer Mario Naß ging noch einmal auf seinen Routinier ein: „Dass Matthias den Ausgleich geschossen hat, freut mich extrem, weil es eines seiner letzten Spiele war. Jetzt hat er mit 38 Jahren seine verdiente Ruhe vor der Brust.“
Was bleibt nach einer so langen Karriere besonders hängen? Für Matthias Wenge nicht unbedingt ein Erlebnis auf dem Platz. „Ich würde sagen, dass die Abschlussfahrten immer das Geilste waren“, gibt der 38-Jährige zu. So ganz verabschiedet sich Wenge übrigens nicht vom Fußball. „Jetzt geht es wirklich in die Ü32“, kündigt er an. „Und ansonsten kümmere ich mich um die Kids und die Familie. Ab und zu werde ich sicher auch mal sonntags am Platz gucken.“