Das war wieder mal knapp: Der Werner SC hat am Sonntag den zweiten Dreier in Folge eingefahren. Gegen die SG Borken holte der Fußball-Landesligist einen 2:1-Sieg. Besonderen Dank können seine Mitspieler dabei an Sebastian Schnee richten.
Landesliga 4
Werner SC – SG Borken 2:1 (1:0)
Denn Schnee sicherte den Sieg in letzter Minute. Borkens bester Torschütze Bastian Bone brachte in der fünften Minute der Nachspielzeit einen Kopfball mit Wucht in Richtung Tor, Keeper Manuel Linke war schon geschlagen. Aber auf der Linie hielt Sebastian Schnee den Kopf dazwischen. Er köpfte den Ball raus, danach war Schluss. Alle Mitspieler klopften Schnee auf die Schulter, er rettete ihnen den 2:1-Sieg.
Aufregend war die Aktion für Trainer Axel Scheunemann, der sich nach Schlusspfiff erst mal beruhigen musste. Sonderlob gab es für Verteidiger Sebastian Schnee aber nicht: „Der bekommt einen Schulterklopfer, das ist schließlich sein Job.“
Dass es überhaupt soweit kommen konnte, lagam Ende daran, dass die Werner „nur“ 80 Minuten des Spiels dominierten. Die dafür aber richtig. Nach einem zuerst schwerfälligem Spiel nahm dieses langsam Fahrt auf. In der 30. Minute dann auch die erste Chance des WSC: Luis Krampe kam aus der zweiten Reihe zum Abschluss. Der Ball titscht zwar noch mal kurz vor dem SG-Keeper Jason Rudolph auf, dennoch reagierte er stark und lenkte den Ball um den Pfosten.
Nur drei Minuten später machte Krampe es dann besser. Tim Neugebauer spielte aus dem rechten Halbfeld einen maßgenauen hohen Pass über 30 Meter genau in den Fuß des Offensivspielers. Der nahm den Ball stark mit und vollendete zum 1:0 (33. Minute). Aufgrund der Spielanteile eine verdiente Führung. Für Neugebauer, der nach seiner Rot-Sperre zurück ist, gab es Lob von Scheunemann: „Der Pass war schon stark. Für mich war er mit Manuel Linke zusammen heute Spieler des Spiels.“
Neugebauer erkämpfte sich im Mittelfeld viele Bälle, gewann dabei die wichtigen Zweikämpfe. Ebenso wie Nico Holtmann, dem die Systemumstellung zurück zu einer Viererabwehrkette gutzutun scheint. Er schaffte es vor allem in Halbzeit zwei, Borkens großen Goalgetter Bastian Bone komplett aus dem Spiel zu nehmen. Mehr als einmal sah man Bone dabei seine Genervtheit an. Er kam einfach nicht zum Zug.
Allerdings profitierte Werne auch davon, dass die Borkener nicht die vielen kleineren Fehler des WSC auszunutzen wussten. Beispielsweise verloren die Werner viele zweite Bälle, vor allem, wenn diese lang und weit geschlagen wurde. Ein bekanntes Manko beim Abstiegskandidaten. Und eins, was man beim WSC abzustellen versucht. Im Laufe der zweiten Hälfte schienen die Werner zu merken, dass es spielerisch einfacher ist gegen die sonst gut stehenden Borkener. Diese Stärke spielte die SG vor allem bei Standards aus. Der WSC konnte am Sonntag darüber keine Gefahr ausstrahlen, kam immer zu spät.
Das 2:0 fiel trotzdem durch einen ruhenden Ball. Marcel Kröger legte bei einem Pressschlag Jussef Saado, der Schiedsrichter entschied auf Strafstoß (66.). Eine Entscheidung, die für viel Unruhe bei Borken sorgte. Denn bei einem Anspiel zu vor hatte Luis Krampe den Ball mit der Hand mitgenommen, der Schiedsrichter pfiff aber nicht. Für Scheunemann war es eine klare Elfmeterentscheidung, das Handspiel habe er nicht gesehen. Thannheiser verwandelte sicher.
Und trotzdem wurde es nach hinten raus noch mal wild. Denn kurz vor Schluss ließ der WSC die Leine plötzlich lockerer. Erst köpfte der eingewechselte Amer Masic fast in seiner ersten Aktion ins eigene Tor (88.). Dann fiel nach viel Durcheinander im Strafraum der Werner der 2:1-Anschlusstreffer. Plötzlich musste der WSC zittern. Und konnte sich dann eben bei Schnee bedanken.
Die Erleichterung nach Abpfiff zeigte, wie groß am Ende die Sorge vor dem 2:2 gewesen ist. „Das wäre natürlich ein derber Verlust gewesen“, sagte auch Scheunemann. Für ihn ging nämlich nur der Sieg so in Ordnung: „Aufgrund der Spielanteile ist das auf jeden Fall verdient gewesen.“
WSC: Linke – Schnee, Martinovic, Neugebauer, Stöver, Thannheiser (87. Masic), Saado (90.+3 Wolff), Holtmann, Lachowicz, Prinz (61. Durkalic), Krampe.
Tore: 1:0 Krampe (33.), 2:0 Thannheiser (Elfmeter, 66.), 2:1 (90.+1)
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