Das kommt mehr als überraschend: Dirk Abdinghoff, Fußball-Vorsitzender des Werner SC, verkündete am Sonntagmittag um kurz vor 13 Uhr seinen Rücktritt. Der Hauptvorstand habe seinen Rücktritt bestätigt. „Ich werde die erste Mannschaft weiterhin unterstützen, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen“, teilte Abdinghoff mit.
Der nun ehemalige Vorsitzende war noch kein Jahr im Amt, erst im April wählten ihn die Mitglieder zum Nachfolger von Thomas Overmann. Die bisherige Amtszeit von Abdinghoff war von vielen Turbulenzen und Schlagzeilen geprägt. Mit dem Fortschreiten der Saison kam der Eindruck auf, der Verein befinde sich langsam in ruhigerem Fahrwasser.
Werner SC schrieb von „stabiler Zusammenarbeit“
Unterstrichen wurde diese Annahme von einer Pressemitteilung des Gesamtvorstands um Oliver Grewe, die der Klub am 2. Januar veröffentlichte. Darin war die Rede von „vereinten Kräften“. Namen wurden in der Mitteilung zwar keine genannt, aber es war klar, wer gemeint war. Der Konflikt zwischen dem Fußball-Vorstand und dem Gesamtvorstand des Werner SC war im August eskaliert. Wir haben damals ausführlich darüber berichtet. Die Fußballer hatten damit gedroht, „eine Abspaltung zu prüfen“.
Wegen vereinsschädigenden Verhaltens beantragte ein Vereinsmitglied ein Ausschlussverfahren gegen die Unterzeichner des Brandbriefes, der Gesamtvorstand leitete ein entsprechendes Verfahren ein. Die Betroffenen: Dirk Abdinghoff, der Ehrenvorsitzende Thomas „Stan“ Overmann und Fußball-Geschäftsführer Michael Preik.
Gänzlich war das Verhältnis noch nicht wiederhergestellt. In der Mitteilung des Vereins hieß es aber zumindest, mit dem Fußball-Vorstand habe man eine interne Lösung entwickelt, die eine „stabile Zusammenarbeit“ innerhalb des Vereins ermögliche.
Offiziell ist nur noch Michael Preik für die Fußballer auf Vorstandsebene verantwortlich. Wie es weitergeht, ist unklar. Seinen Rücktritt begründet Abdinghoff mit zeitintensiven beruflichen Aufgaben und aus privaten Gründen.
Mehr wollte er dazu nicht sagen, nur so viel: „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht.“