Der Werner Lindert hat nicht gerade den besten Ruf unter den Sportstätten im Umkreis. Das liegt unter anderem an den nicht vorhandenen Unterstellmöglichkeiten am Platz bei schlechtem Wetter. Dieses Problem wird nach langem Hin und Her zwischen dem Werner SC und der Stadt Werne nun gelöst.
Die Staatskanzlei teilte nämlich mit, dass der WSC aus dem Programm „Moderne Sportstätten 2022“ eine Förderung in Höhe von 18.900 Euro zum Bau einer Überdachung des Zuschauerplatzes sowie eine Photovoltaikanlage bekommt. Bereits bei der Jahreshauptversammlung des WSC Ende April verkündete der damalige Stadtsportverbands-Vorsitzende Jürgen Zielonka, dass man mit dem damaligen WSC-Vorsitzenden Oliver Grewe, dass der Stadtsportverband in Kooperation mit dem Werner SC eine solche Maßnahme beantragt habe.

Zielonka erklärte Anfang Juni auf Anfrage, dass zum einen Zuschauerplätze überdacht werden sollen, zum anderen mit dem Bau einer Photovoltaikanlage auf dem Vereinsheim Energiekosten für das Vereinsheim eingespart werden sollen. Mit der Förderung von 18.900 Euro seien rund 90 Prozent der Kosten abgedeckt, so Jürgen Zielonka damals.
Auf Anfrage konnte der WSC-Gesamtvereinsvorsitzende Michael Laschitza nichts zu dem Thema sagen. Er wolle erst den Bewilligungsbescheid abwarten. Mehr Details kennt Beate Schmidt: Mit den 18.900 Euro seien 88 Prozent der Kosten für die Zuschauerüberdachung und der Photovoltaikanlage gedeckelt. Die Überdachung soll auf die westliche Seite des Geländes, also aufseiten der Lindert-Turnhalle, entstehen. Dafür muss wohl der Zaun weiter nach hinten gesetzt werden in Richtung des Fuß- und Radwegs. Der Bau solle noch dieses Jahr auf den Weg gebracht werden, was für diese Förderung aber auch verpflichtend ist. In den Antrag musste extra ein Passus eingetragen werden, dass der WSC als Mieter diese Umbaumaßnahmen vornehmen lassen kann, da es sich um eine städtische Anlage handelt.
Langwieriges Thema
Das Thema einer Überdachung ist ein wahrer Dauerbrenner beim Werner SC. Seit Jahren diskutieren Stadt und Verein über eine Lösung. Nach dem Abriss des Stadtstadions an der Saline 2011 gab es seitens des WSC Überlegungen, eine Tribüne oder anderweitige Unterstellmöglichkeit zu bauen. In den vergangenen Jahren spitzte sich die Thematik dann zu, die Fußballabteilung schien zunehmend genervt von der Infrastruktur am Lindert zu sein. Kritik übten Vorstand und auch Spieler unter anderem auch wegen ihrer Probleme mit dem Kunstrasen sowie zu wenigen Kabinen auf dem Gelände.
Im September 2021 forderte die zweite Mannschaft des Werner SC auf Instagram sogar per Hashtag #lasstunsnichtimRegenstehen. Marc Schwerbrock, damals Spielertrainer der Zweiten und heutiger spielender Co-Trainer der Ersten, setzte sich damals schon vehement für den Bau einer Überdachung am Platz ein: „Kommen ältere Leute zu Spielen oder Eltern nachmittags bei ihren Kindern zum Training und es fängt an zu regnen, kann man sich nirgendwo unterstellen“, sagte Schwerbrock damals. Selbst mit einem einfachen Fahrradunterstand hätte man sich damals angefreundet, im Zweifel diesen sogar selbst aufgebaut. Hauptsache, es passiere etwas im Lindert. Das tut es nun scheinbar.
Das Programm „Moderne Sportstätten 2022“ half in den vergangenen zwei Jahren Vereinen im Land, Modernisierungen, Instandsetzungen, Sanierungen und Umbaumaßnahmen an Sportstätten und -anlagen vorzunehmen. Unter anderem der Reit- und Fahrverein St. Georg erhielt daraus Gelder. Aus dem zweiten Topf, der bis Ende des Jahres läuft, sollen nun Outdoor-Sportanlagen gefördert werden, wie zum Beispiel der Bau einer Calisthenics-Anlage am Lindert. Bis Ende des Jahres müssen die geförderten Maßnahmen umgesetzt und eine entsprechende Plakette am Platz aufgestellt werden. Laut Zielonka werde dies auch vom Land NRW kontrolliert.
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