Der Werner SC war eigentlich mit einer ordentlichen Portion Selbstvertrauen in die Partie gekommen: Das deutliche 3:0 gegen den ASK Ahlen sollte Rückenwind geben. Doch gegen den FC TuRa Bergkamen tat sich der Fußball-Bezirksligist phasenweise schwer. Die Gäste aus Bergkamen hadern hingegen noch mit der neuen Liga.
Bezirksliga 7
Werner SC – FC TuRa Bergkamen
3:2 (1:1)
Wernes Trainer Kurtulus Öztürk wirkte nach Abpfiff trotz des 3:2-Sieges bedient: „Ich hab vor dem Spiel gesagt, dass ich nicht möchte, dass wir vom Gaspedal gehen. Ich hatte das Gefühl, wir waren nicht mal auf dem Gaspedal. Das hat mir so gestunken, ich hätte fünf Leute am liebsten runtergenommen.“ Der Grund für seinen Unmut: die Leistung seiner Mannschaft in den ersten 45 Minuten.
In der Werner Defensive stimmte die Abstimmung nicht, vor allem mit Lukas Manka und Elyesa Dumanli hatte Werne Probleme. Der WSC hatte nach 13 Minuten sogar Glück, dass der Unparteiische bei einer strittigen Situation für die Werner entschied: Einen Steilpass von Matthias Göke wollte WSC-Kapitän Nico Holtmann etwas zu lässig ablaufen. Can Bozkurt setzte ihn dabei unter Druck und spitzelte den Ball in den Werner Strafraum. Dumanli schob ein, doch Werne reklamierte, dass der Ball im Aus gewesen sei. Schiedsrichter Michael Froning stimmte dem zu und gab das Tor nicht.
Dennoch fiel die Führung der Bergkamener nach 31 Minuten etwas aus dem Nichts. Bergkamens Trainer Chris Brügmann fasste die Halbzeit gut zusammen: „Beide Mannschaften haben viel mit langen Bällen operiert. Es ging eher darum: Wer gewinnt den zweiten Ball? Das haben wir beide nicht gut verteidigt bekommen.“
Es war auch ein langer Ball, der die Führung ergab: Nils Rösener brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld hoch rein, Dumanli löste sich gut vom Gegenspieler und lenkte eine Kopfballverlängerung in den Kasten. Doch die Führung hielt nicht lange: Rösener legte im Strafraum Marc Schwerbrock, obwohl der Verteidiger den Ball schon sicher hatte. Chris Thannheiser trat an und versenkte den Strafstoß zum 1:1. Ein gerechtes Ergebnis in einem eher mauen Spiel.
In Hälfte zwei schien Kurtulus Öztürk dann die richtigen Worte gefunden zu haben, denn der WSC setzte Bergkamen ordentlich unter Druck. Bergkamen verfiel aber auch ins gleiche Muster wie in der Vorwoche gegen Freckenhorst: „Die ersten 25 Minuten waren unter aller Kanone von uns. Da haben wir genau das gemacht, was wir nicht mehr wollen, haben uns nicht mehr gewehrt und zu viel zugelassen“, empfand Brügmann.
Der WSC nutzte dies aus: Erst Colin Lachowicz mit einem Flachschuss (53.), dann legte Maurice Modrzik aus dem Getümmel nach (60.). Bei seinem Tor verletzte sich Can Bozkurt aber so schwer, dass ein Krankenwagen kommen musste. „Er hat einen aufs Schienbein bekommen und hat große Schmerzen. Er ist im Krankenhaus und hat hoffentlich nichts gebrochen“, erklärte Chris Brügmann.
„Karten neu gemischt“
Der Schock wehrte nur kurz. Denn plötzlich kam Bergkamen wieder ins Spiel: Wiederum war es ein Freistoß, der zum TuRa-Treffer beitrug, diesmal aber ein zweiter Ball. Pascal Kupfer überlupfte Pollak dabei (75.). Öztürk war auf 180, brachte gleich drei neue Spieler. Doch der WSC hatte Glück: Sonst kam nicht viel von Bergkamen. Werne vergab vor Schluss noch zwei Großchance, als sowohl Jannik Prinz als auch Chris Thannheiser frei vorm Tor den Ball nicht trafen. „Werne hat hochverdient gewonnen“, fand Brügmann abschließend.
Öztürk kündigte unterdessen an, dass es in der nächsten Startaufstellung Änderungen geben könnte ob der Leistung seiner Spieler: „Auch wenn wir gewonnen haben, werden die Karte noch mal neu gemischt. Ich freu mich auf die Woche.“ Das Versöhnliche für ihn: Sechs Punkte aus zwei Spielen.
WSC: Pollak – Stöver, Thannheiser, Schwerbrock (70. Prinz), Bozaci (90.+1 Nattler), Holtmann, C. Lachowicz (77. Fischer), Drews, Becker (77. Martinovic), Seifert (77. Y. Lachowicz), Modrzik.
TuRa: Hohmann – Bozkurt (64. Kupfer), Nagel (90.+4 J. Morsel), Rataj, Hoffmann, Dumanli, Göke, Bah, Manka, M. Morsal (81. Kopar), Rösener.
Tore: 0:1 Dumanli (30.), 1:1 Thannheiser (Elfmeter, 36.), 2:1 C. Lachowicz (53.), 3:1 Modrzik (60.), 3:2 Kupfer (75.).
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