Zukunftsplanungen beim Werner SC André Kracker über Transfers, Zusagen und die Rückrunde

André Kracker über Transfers, Zusagen und die Rückrunde beim Werner SC
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Während die Mannschaft des Werner SC sich im Abstiegskampf der Landesliga 4 etwas Luft verschafft hat, laufen im Hintergrund die Planungen für die Zukunft. Besonders im sportlichen Bereich ist seit Anfang des Jahres André Kracker daran beteiligt, die Fußballmannschaften des WSC für die nächste Saison aufzustellen.

Wir haben mit ihm über seine bisherige Zeit am Lindert gesprochen.

Der 50-Jährige war schon 2015 einmal für kurze Zeit als Sportlicher Leiter an der Seite des damaligen Trainers Kurtulus Öztürk beim WSC aktiv und will nun mit den neuen Verantwortlichen um Marc Dittloff und Ingo Börger etwas Längerfristiges aufbauen.

Kaderplanung beim Werner SC fast abgeschlossen

„Die ersten Monate waren schon sportlich. Wir haben viele Termine gehabt.“ Recht zügig wurden die neuen Seniorentrainer vorgestellt. Der Mannschaftsrat teilte mit, welches Anforderungsprofil er sich wünscht und so fiel die Wahl auf Pascal Harder, der seinen Bruder René mitbringen wird. Die Reserve wird Maik Küchler zur nächsten Saison übernehmen.

Das Telefon von André Kracker klingelte in der Zeit besonders viel. Inzwischen sind einige Aufgaben abgehakt. In der Ersten bleibt ein Großteil des Kaders erhalten, die zweite Mannschaft soll zur neuen Saison mit zahlreichen A.-Junioren zu einer U23 umstrukturiert werden. „Beide Seniorenmannschaften haben es uns leichtgemacht. Der Kader steht schon zu 99 Prozent“, sagt Kracker.

Pascal Harder, Rene Harder und Andrè Kracker stehen für ein Foto zusammen.
Pascal (l.) und Rene Harder (M.) coachen in der nächsten Saison die erste Mannschaft des Werner SC. © Henkel

Von dem jetzigen Kader sei nur bei Ersatztorwart Manuel Linke noch ein Fragezeichen. Der 37-Jährige will sich für seine Entscheidung noch etwas Zeit lassen, in dieser Saison ist er hinter Henrik Pollak und Luca Wiegel nur die Nummer 3. Zudem wird Luca Weidemann aus der U19 im Sommer zur Ersten stoßen. Interesse an einem Verbleib Linkes gibt es aber beim WSC. „Er hat immer seine Knochen hingehalten und vieles mit dem Verein erlebt“, sagt Kracker.

Werner SC will auf junge Spieler setzen

Auch in der ersten Mannschaft wollen die neuen Verantwortlichen überwiegend auf A-Junioren setzen, in erster Linie auf die eigenen, aber auch von extern. Im Hinblick auf die schmerzhaften Abgänge im Sommer von Kapitän Yannick Lachowicz (Westfalia Kinderhaus) und Robin Przybilla (berufliche Gründe) verfällt beim WSC keiner in Panik. Bei Przybilla haben die Verantwortlichen und auch die Mannschaft noch etwas Resthoffnung, dass der Flügelspieler vielleicht doch noch weiter am Lindert wirbelt.

„Wir wollen den Jungs Zeit geben, sich in Ruhe zu entwickeln. Gegen Nordkirchen haben wir bewiesen, dass wir auch ohne Lacho einen Punkt gegen den Tabellenführer holen können“, sagt Kracker. Schon im vergangenen Sommer holte der WSC mit Moataz Omar und Alper Kücük zwei Spieler aus dem externen U19-Bereich. Weitere Transfers nach dem Schema sind zu erwarten.

Moataz Omar passt den Ball mit links.
Ein Glücksgriff für den Werner SC: Moataz Omar kam vor der Saison aus der U19 des VfL Kamen und hat seine Qualitäten schon ein ums andere Mal bewiesen. Auch künftig will der WSC auf Spieler aus dem U19-Bereich setzen. © Jura Weitzel

Die neuen Trainer haben ihren Wunschzettel abgegeben. Angedacht ist es laut Kracker, für die nächste Saison mehr Positionen doppelt zu besetzen. Im Hinblick auf Pokalspiele, Nachholspiele und personelle Ausfälle soll der Kader damit möglichst breiter werden.

Welchen Einfluss verletzungsbedingte Ausfälle haben können, ist beim WSC spätestens seit der Winterpause deutlich zu sehen, nachdem Colin Lachowicz und Henry Poggenpohl sich nach langen Ausfällen wieder in die erste Elf gespielt hatten. Außerdem ist die Lufthoheit ein Thema. Derzeit müsse Stürmer Jannik Prinz häufig in die Defensivarbeit gehen, wenn es eine Standardsituation für den Gegner gibt. Das soll sich möglichst ändern.

Weitere Herausforderungen erwarten den Werner SC

Einen Einfluss auf die jüngsten sportlichen Erfolge wollen sich André Kracker und Co. aber nicht zuschreiben. „Ich denke, dass wir nicht so einen großen Anteil daran haben. Wir haben unseren Job gemacht und uns auf das Wesentliche konzentriert.“

Die Mannschaft sei „weiter zusammengerückt“. So wie vereinzelte Spieler es jüngst taten, sieht auch André Kracker den Trainer Lars Müller als einen wichtigen Erfolgsfaktor an. „Lars ist sehr fokussiert und weiß genau, was er macht. Durch sein Dasein als Ex-Profi hat er die Erfahrung und ist im Ablauf total abgeklärt.“

Lars Müller in der Hocke am Spielfeldrand.
Unter seiner Leitung ging bislang nur ein Pflichtspiel verloren: Trainer Lars Müller coacht den Werner SC noch bis zum Saisonende. © Jura Weitzel

Es lässt sich festhalten, dass im ersten Quartal eine positive Entwicklung beim WSC eingetreten ist, die Klub und Mannschaft aber bestätigen müssen. Der Abstiegskampf ist noch lange nicht zu Ende. Mit dem SV Burgsteinfurt (30. März, 15 Uhr) und der TSG Dülmen (3. April, 19.30 Uhr) vier Tage später stehen zwei Duelle mit direkten Konkurrenten an.

Am Montagabend steht außerdem die Jahreshauptversammlung der Fußballer an, bei der ein neuer Vorstand gewählt werden soll. Als Favoriten für die Posten gelten Dittloff und Börger, die mit Kracker bislang offiziell nur kommissarisch die Verantwortung übernommen hatten.