Immer wieder durfte sich die Stadt Werne in der Vergangenheit darüber freuen, die Heimat oder Geburtsort von außergewöhnlichen Fußballern zu sein. Viele von ihnen haben den Weg weit hoch bis in den bezahlten Fußball geschafft. Wir werfen einen Blick auf den Karriereweg der bekanntesten Namen. Und was anschließend aus ihnen geworden ist.

Marvin Pourié – RW Ahlen
Nach mehreren Monaten der Vereinslosigkeit hat sich Marvin Pourié im Oktober dem Oberligisten Rot Weiss Ahlen angeschlossen. Dort war er in bislang fünf Spielen an sechs Toren beteiligt. Und auch neben dem Platz will der Stürmer sich einbringen, wie er in einem Gespräch mit der Redaktion nach seinem Wechsel erklärte.
An Erfahrung – so viel ist klar – mangelt es dem Stürmer keineswegs. Aus Werne in die Champions League könnte das Motto in Bezug auf seine Karriere sein. In der Eliteklasse des europäischen Fußballs kam Pourié in Diensten des FC Kopenhagen zweimal zum Einsatz.
In Deutschland hat es für die Bundesliga nicht gereicht, doch über 200 Pflichtspiele in der 2. Bundesliga, der 3. Liga und dem DFB-Pokal sprechen eine eindeutige Sprache über das Leistungsvermögen. Auch in England sammelte Marvin Pourié seine Erfahrungen. Hier verbrachte er einige Zeit in der Jugend des FC Liverpool.
Nach der Karriere, das ist für ihn schon klar, soll es dann gerne im Fußball weitergehen. Ob als Mitarbeiter auf einer Geschäftsstelle oder in anderer aktiver Position, das wird die Zeit noch zeigen.
Mehmet Kara – Trainer beim VfL Kamen
Wie Pourié kann auch Mehmet Kara auf viele Einsätze in den deutschen Profiligen zurückblicken. 132-mal lief der heute 40-Jährige in der dritten Liga auf. Dazu kommen 31 Einsätze in der 2. Bundesliga. In der Türkei lief Kara immerhin zehnmal in der Süper Lig, also der höchsten Spielklasse des Landes auf.
Neben seinen Stationen in Paderborn, Münster oder Genclerbirligi blickt Kara auch auf Stationen im lokalen Sport der Region zurück. So lief der Offensivspieler im Spätherbst seiner Karriere auch beim Lüner SV und dem VfL Kamen auf.
In Kamen ist Kara dann auch nach der aktiven Laufbahn heimisch geworden. Der Inhaber der Trainer-B-Lizenz ist der sportliche Verantwortliche für die Bezirksliga-Mannschaft. Zuvor war er beim VfL auch in der Jugend aktiv und coachte die A-Jugend. In seinem aktuellen Kader darf Kara dabei einen Spieler begrüßen, der wie er selbst gebürtig aus Werne kommt.
Emre Demir – Spieler beim VfL Kamen
Ganz so hoch wie Mehmet Kara und Marvin Pourié hat es Emre Demir zwar nicht geschafft, aber auf 100 Einsätze in der Oberliga kann der Offensivspieler stolz zurückblicken. Dazu gesellen sich noch 23 Einsätze in der Regionalliga West. Mittlerweile ist der 30-Jährige sehr zur Freude Karas einer der absoluten Leistungsträger beim VfL Kamen.
Und Demir selbst fühlt sich beim Bezirksligsten auch wohl. Weil er den Fußball, den Job und die Familie unter einen Hut bringen kann. Das war zuvor bei der TSG Sprockhövel, der Hammer Spielvereinigung oder den türkischen Vereinen Usak Spor und Karaköprü Belediye Spor nur bedingt möglich.
Wie es nach der Zeit als Spieler weitergehen kann? Da hat Trainer Mehmet Kara für seinen Schützling schon eine klare Vorstellung: „Er hat das Potenzial für einen guten Trainer und bringt alle Eigenschaften dafür mit.“
Dustin Willms – Spieler bei Alemannia Aachen
Von den Gedanken an die Zeit nach der Karriere ist Dustin Willms noch weit entfernt. Mit 25 Jahren liegen die besten Fußballerjahre vermutlich sogar noch vor ihm. Im vergangenen Sommer durfte Willms einen großen Erfolg bejubeln.
Mit Alemannia Aachen schaffte er den Sprung zurück in den Profifußball. Und das als Leistungsträger. In 29 Pflichtspielen gelangen ihm in der Saison 2023/24 sieben Tore und vier Vorlagen. Doch nach dem Aufstieg in die 3. Liga will es nicht so recht laufen.
Bisher kommt Willms auf keinen Einsatz in der laufenden Saison – eigentlich wollte sich die Alemannia im Sommer sogar von ihm trennen. Weil er sich aber nichts zu Schulden habe kommen lassen und stets Einsatz gezeigt habe, blieb er schlussendlich doch Bestandteil des Kaders.
Dass er die Qualität für die dritte Liga hat, zeigte Willms bereits in der Vergangenheit: 42-mal lief er zwischen 2020 und 2022 dort für den FSV Zwickau auf.

Felix Backszat – Seit 2022 ohne Verein
Der 35-Jährige spielte in der Jugend unter anderem für Westfalia Wethmar und BW Alstedde. Seit zwei Jahren ist der gebürtige Werner ohne Verein. Zuletzt war er für den Wuppertaler SV aktiv, kehrte dem Regionalligisten aber am Ende der Saison 2021/22 den Rücken. Er müsse Abstand gewinnen von einer intensiven Zeit im Fußball, führte er damals als Begründung an.
Backszat hat sich Zeit seiner Karriere im regionalen Fußball aufgehalten, schnürte seine Fußballschuhe dabei nicht nur für Wuppertal. Zu seinen Stationen gehören Traditionsvereine wie Rot-Weiss Essen oder Viktoria Köln. Gerade in der Dom-Stadt wird man sich gerne an Backszat zurückerinnern. Mit der Viktoria sicherte sich Backszat 2019 die Meisterschaft in der Regionalliga West und feierte so den Aufstieg in die dritte Liga.
Auch heute ist er den Kölnern noch verbunden. So vermeldete der Verein eine Partnerschaft mit dem Edelmetallhändler Aurax – heute die berufliche Heimat Backszats. Offiziell hat Felix Backszat seine Karriere nie beendet, aber es ist davon auszugehen, dass er sich fortan auf die Laufbahn nach dem Fußball konzentriert.
Hinweis: Dieser Artikel erschien ursprünglich am 16. Oktober 2024.