Herberner Rückkehrerin dreht auf neuer Position auf Ex-Torhüterin erzielt einen Hattrick

Herberner Rückkehrerin dreht auf neuer Position auf
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Als die Fußball-Frauenmannschaft des SV Herbern zu Beginn der Saison Maja Przybilla vom FSV Gütersloh aus der 2. Bundesliga verpflichtete, deutete zunächst alles auf eine Verstärkung auf der Torhüterposition hin. Dort hatte die 18-Jährige in den Jugendmannschaften des SV Herbern gespielt, dort lief sie auch während den letzten vier Jahren in Gütersloh in der Juniorinnen-Bundesliga auf.

Doch zur Überraschung aller stellte sich Przybilla in Herbern gar nicht zwischen die Pfosten, sondern läuft schon während der gesamten Spielzeit im offensiven Mittelfeld auf. Und das auch noch richtig erfolgreich: So erzielte die Herbernerin beim 6:0-Sieg am vergangenen Wochenende gegen den SV Hohenlimburg II gleich drei Treffer.

Tatsächlich war es Przybilla selbst, die den Weg von Gütersloh nach Herbern und von der Torlinie ins Mittelfeld einschlagen wollte. „Ich bin während meiner Zeit in Gütersloh viel zu verkopft an die Sache rangegangen und habe zu viel nachgedacht“, erklärt Przybilla. Deswegen wolle sie nun erst einmal Abstand von der Position der Torhüterin nehmen.

Die Entscheidung, den Leistungssport aufzugeben und zum SV Herbern zurückzukehren, sei ihr nicht leicht gefallen, erklärt Przybilla. Dass sie sich vor der Saison für eine Rückkehr nach Herbern entschieden, hatte auch mit dem Herberner Trainer Sven Spigiel zu tun. „Er hatte mich in den Jugendmannschaften von Herbern trainiert. Mit ihm habe ich viel darüber gesprochen, wie er mich einbinden und wo ich der Mannschaft helfen kann“, so Przybilla.

Bei ihrem Wechsel nach Gütersloh vor dreieinhalb Jahren gab Sven Spigiel Maja Przybilla einen wichtigen Rat mit auf den Weg. „Ich habe ihr gesagt, dass sie hier in Herbern immer eine fußballerische Heimat haben wird“, erklärt der Herberner Coach.

An diese Aussage hatte sich Maja Przybilla dann augenscheinlich erinnert. Dass sie für die Herberner Frauenmannschaft auch einen Mehrwert darstellen würde, zeigte sich laut Sven Spigiel bereits in den ersten Trainingseinheiten. „Da habe ich direkt gesehen, dass sie technisch richtig was drauf hat, und auch im Feld echt zu gebrauchen ist“, erklärt dieser.

Maja Przybilla (r.) hat ihre Position im offensiven Mittelfeld des SV Herbern gefunden.
Maja Przybilla (r.) hat ihre Position im zentralen Mittelfeld des SV Herbern gefunden. © Weitzel

Außerdem zeichne sich die Neuverpflichtung aus Gütersloh durch ihre starke Übersicht aus. „Sie antizipiert sehr stark und kann das Spiel lesen“, erklärt Spigiel. Dazu komme auch noch eine beachtliche Abschlussstärke. „Als Ex-Torhüterin hat sie einen richtigen Wumms und kann auch aus der zweiten Reihe mal abschließen“, sagt Sven Spigiel.

Optimale Voraussetzungen also für die Positionierung im zentralen Mittelfeld, wo Maja Przybilla auch für ihr restliches Engagement beim SV Herbern fest eingeplant ist. „Ich denke, dass ich auch in der kommenden Saison nur im Feld spielen werde“, erklärt die Herbernerin. Die Position der Torhüterin sei für sie aber nach wie vor eine Herzensangelegenheit – eine Rückkehr zwischen die Pfosten schließt die 18-Jährige deswegen auch nicht aus.

Dafür, dass sie im zentralen Mittelfeld gut aufgehoben ist, liefert Maja Przybilla aber aktuell die besten Argumente. Nach ihrem Hattrick am vergangenen Spieltag steht sie nunmehr bei sechs Saisontreffern.

„Aktuell macht es einfach richtig viel Spaß. Die Mannschaft harmoniert super zusammen und dann fällt einem das Toreschießen auch einfach leichter“, so die Ex-Torhüterin. Am kommenden Wochenende gegen den TuS Eichlinghofen (Sonntag, 15 Uhr) wird Przybilla dann die Gelegenheit bekommen, ihre Torausbeute noch weiter auszubauen.

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