VfL Mark übernimmt Tabellenspitze von Herringen Rote Karte und Krankenwagen-Einsatz

VfL Mark übernimmt Tabellenspitze von Herringen: Rote Karte und Krankenwagen-Einsatz
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Was ein Aufstiegskampf in der Kreisliga A1 Unna-Hamm! Erst am letzten Spieltag wird sich entscheiden, wer in die Aufstiegsrelegation geht. Am vorletzten Spieltag kam es dabei zu einem richtigen Topspiel-Spieltag: Während Eintracht Werne mit 2:1 beim TSC Hamm gewann, musste der VfL Mark beim bisherigen Tabellenführer SVF Herringen ran. Ein Spiel voller Höhepunkte.

Kreisliga A1 Unna-Hamm

SVF Herringen – VfL Mark 0:1 (0:1)

Rund 300 Zuschauer fanden sich am Rasenplatz in Herringen zum Topspiel ein. Es war Teil 1 der Fernduelle mit Eintracht Werne und dem TSC Hamm. Eine Niederlage von Werne hätte bei einem Herringer Sieg die Meisterschaft für den SVF bedeuten. Hätte. Denn es kam alles anders.

Vor heimischer Kulisse war Herringen von Beginn an spielbestimmend, versuchte vor allem spielerisch zu Torchancen zu kommen. Der VfL Mark hingegen beschränkte sich auf Kontermöglichkeiten, lauerte eher auf Torchancen und wirkte deshalb nicht gerade wie ein Aufstiegskandidat. Auch Marks Trainer Kevin Schulzki bestätigte dies: „Wir sind einfach keine Rasenmannschaft, deshalb waren wir sehr defensiv eingestellt.“

Allerdings machten die Herringer sich selbst das Leben schwer, machte viele Fehler im Spielaufbau durch Fehlpässe oder leichtfertige Ballverluste. Mark nahm diese dankend an – und nutzte Herringens Lässigkeit eiskalt aus. Denn während der SVF sich am VfL-Tor abarbeitete, netzte Simon Kaule zur 1:0-Führung per Kopf ein (34.). Bitter für Kaule: Er musste in der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt raus, wurde dann auch mit einem Krankenwagen abgeholt. Was genau er hat, wusste Schulzki nicht. Es sei aber wohl ein muskulärer Riss im Oberschenkel.

Nicht die einzige verletzungsbedingte Auswechselung beim VfL Mark. Jonas Heße musste runter, nachdem er in der Herringer Hälfte in Halbzeit zwei mit offener Sohle von Phil Neuhaus gelegt wurde. Schiedsrichter Yannick Iwersen zögerte nicht lange und zeigte Neuhaus glatt Rot (63.). Eine eindeutige Entscheidung, auch wenn SVF-Coach Sven Pahnreck dies nicht so sah: „Für mich ist das völlig falsch. Der Schiedsrichter greift dadurch zu stark ins Spielgeschehen ein. Die Rote Karte war in dem Spiel überzogen.“

Jubel beim VfL Mark
Nach Abpfiff feierte die Mannschaft des VfL Mark, als hätten sie die Meisterschaft schon gewonnen. © Verena Schafflick

In Unterzahl lief Herringen den VfL Mark weiter an, drückte auf den Ausgleich. Mark hingegen beschränkte sich auf Verwaltung, mauerte hinten. Jede Balleroberung wurde frenetisch gefeiert. Als der Schiedsrichter nach sechs Minuten Nachspielzeit dann abpfiff, brach auf Marker Seite ein Jubel los, als hätte der Klub die Meisterschaft schon gewonnen. Herringen war hingegen sprachlos: „Ich fühle mich leer“, so Pahnreck nach Abpfiff. Seine Mannschaft hätte super gekämpft, er sprach Lob aus.

Herringen ist damit im Nachteil, könnte aber noch lachender Dritter sein kommenden Pfingstmontag am letzten Spieltag. Dann nämlich, wenn sowohl Mark als auch Werne patzen. Die beiden liefern sich im Fernduell dann nämlich einen Nervenkrimi: „Es gibt noch mal ein schönes Finale. Wir freuen uns drauf.“

Der VfL Mark ist zwar punktgleich mit Eintracht Werne, hat aber ein besseres Torverhältnis. Zuhause trifft Mark am Montag auf den TSC Hamm (15 Uhr). Herringen muss bei Westfalia Rhynern II ran. Eintracht Werne spielt zu Hause gegen den Hammer SC.

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