Deutlich verringerte Sperre nach Roter Karte Einspruch von Eintracht Werne ist erfolgreich

Trotz Roter Karte keine Pflichtspielsperre: Einspruch von Eintracht Werne ist erfolgreich
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Es war schon weit nach Spielschluss in der Partie zwischen Eintracht Werne und dem Hammer SC, als Mirac Kavakbasi plötzlich die Rote Karte sah. Der Evenkämper war schon fast in der Kabine, wusste selbst nicht so recht, wie ihm geschieht. Der Schiedsrichter Bogdan-Daniel Satcau warf ihm Beleidigung vor. Doch die Situation scheint nun doch ein wenig anders gewesen zu sein.

Aber von vorn. Eintracht Werne und der Hammer SC hatten sich am letzten Spieltag der Hinrunde mit 1:1 getrennt. Auf dem Weg zur Kabine redete Eintrachts Mirac Kavakbasi auf Bogdan-Daniel Satcau ein, ärgerte sich über einzelne Entscheidungen aus dem Spiel.

Auf einmal wurde die Situation turbulent, wie Mirac Kavakbasi schilderte: „Dann meinte jemand, dass der Schiedsrichter schon Bezirksliga gepfiffen hat. Ich habe gesagt: Oh, Bezirksliga! Und dann hat der Schiedsrichter sich umgedreht und mir Rot gegeben.“

In der Folge erklärte der Schiedsrichter gegenüber den Eintracht-Verantwortlichen, Kavakbasi habe ihn beleidigt. Trotz aller Proteste des Spielers selbst fertigte der Schiri einen Sonderbericht an und trug die Rote Karte in den Spielbericht ein. Eintracht Werne legte Einspruch ein.

Michael Zahorodnyj entscheidet am Ende über die Sperre von Mirac Kavakbasi.
Michael Zahorodnyj entscheidet am Ende über die Sperre von Mirac Kavakbasi. © Marcel Schürmann

Und der war erfolgreich – gleich in doppelter Hinsicht. Zuerst einmal durfte Mirac Kavakbasi bereits am Wochenende beim 6:0-Sieg gegen Frömern wieder spielen. „Der Schiedsrichter hätte an der Kabine keine Rote Karte mehr geben dürfen. Nur ein Sonderbericht wäre möglich gewesen“, erklärt Michael Zahorodnyi, Vorsitzender des Kreissportgerichts. „Deswegen haben wir ihn bis zu der Verhandlung in dieser Woche spielen lassen.“

Auch da wird Mirac Kavakbasi aber aller Wahrscheinlichkeit nur für ein Spiel gesperrt werden, das er auch in einem Freundschaftsspiel absitzen kann. Ziemlich wenig für eine Beleidigung, oder?

„Ich hatte eine persönliche Unterhaltung mit dem Schiedsrichter“, berichtet Zahorodnyi. „Der hat dann erklärt, dass die Situation vielleicht doch nicht so war, wie er es geschildert hatte. Er war wohl genervt und hat sich bedrängt gefühlt von dem Spieler. Aber im Gespräch hat er mir bestätigt, dass es keine Beleidigung gegeben hat. Dann muss man den Spieler ja auch nicht so lange sperren.“

Bei Eintracht Werne ist die Erleichterung über die Entscheidungen des Kreissportgerichts groß. „Ich war froh, dass Mirac am Wochenende spielen durfte“, so Aykut Kocabas, der Trainer von Eintracht Werne. „Er hat es dann ja auch direkt mit einem Tor und einer Vorlage zurückgezahlt. Da sieht man nochmal, wie wichtig er für uns ist.“

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