Verein aus dem Münsterland holt 13 US-Amerikaner für die eigene A-Jugend

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Verein aus dem Münsterland holt 13 US-Amerikaner für die eigene A-Jugend

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Für viele kleine Kicker ist es der große Traum, Fußball-Profi zu werden. 13 US-Amerikaner wollen sich diesen Traum erfüllen und spielen dafür nun in der A-Jugend eines Vereins aus dem Münsterland.

Emsdetten

, 11.09.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wenn ein Verein eine A-Jugend-Mannschaft in der Landesliga hat, bedarf es einigen starken Fußballern. Die gibt es, besonders in den kleineren Städten, nicht unbedingt wie Sand am Meer. Borussia Emsdetten greift jetzt zu ungewöhnlichen Verstärkungen aus den USA.

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Seit der vergangenen Woche sind 13 Amerikaner im Münsterland. Sie sind Teil eines US-Talentprojekts, das nun von Düsseldorf nach Ochtrup gezogen ist. Dort sind die Jugendlichen auch untergebracht und kommen drei Mal in der Woche nach Emsdetten zum Training mit ihrem neuen Team.

Co-Trainer der U15 des VfL Bochum kommt zu Borussia Emsdetten

Dort trainieren sie gemeinsam mit den sieben Spielern, die bei der Borussia zum jüngeren Jahrgang der A-Jugend gehören. Auch der Trainer an der Seitenlinie ist ein Neuer. Der 29-jährige Alexander Zerche war zuletzt Co-Trainer der U15 des VfL Bochum. Neben Borussia Emsdetten betreut auch der FSV Ochtrup die Jugendlichen - auch dort sollen im Verlaufe der Zeit einige Spieler in die Mannschaften integriert werden.

Auch für Zerche ist das Projekt eine neue Herausforderung. „Das ist schon etwas besonderes - auch, wenn jetzt noch alles in den Startlöchern steckt“, sagt er. „Ich habe eine neue Herausforderung gesucht und da war das genau das richtige. Ich glaube, das ist für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation.“

Auch für die Spieler, die schon seit einigen Jahren in Emsdetten spielen, sei es ein positiver Ausgang. „Klar, ist das sowieso etwas besonderes, mit Spielern einer anderen Sprache und eines anderen Landes zusammen zu spielen“, so Zerche. „Aber das wichtigste: Ohne die Amerikaner wäre wahrscheinlich keine A-Jugend zustande gekommen. Also kann man nur froh sein.“

Das bekräftigt auch der zweite Vorsitzende Klaus Wilp. „Man muss in einem Verein natürlich immer die Akzeptanz schaffen. Und die war bei uns die ganze Zeit da, denn viele Möglichkeiten hätten wir sonst nicht mehr gehabt, eine A-Jugend zu stellen“, erklärt er.

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Gemeinsam trainiert haben die Spieler bisher nicht. „Wir mussten die negativen Corona-Tests abwarten, die mussten natürlich erstmal gemacht werden“, erklärt Zerche. „Aber die Jungs sind alle negativ und fit, soweit ich weiß. Wir trainieren am Freitagabend das erste Mal zusammen, am Sonntag findet das erste Meisterschaftsspiel für uns statt.“

Und das - im Optimalfall - für einen längeren Zeitraum. Erstmal sind die Jugendlichen für drei Monate visumsfrei im Münsterland. Wem es gefällt, der soll danach ein Visum bekommen - erstmal bis zum Saisonende. Im Optimalfall sollen schon im Oktober weitere Spieler aus den USA nach Deutschland kommen und in Emsdetten Fußball spielen.

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