Der SV Herbern verkündete ihn als Verlängerung, er selbst verkündet seinen Abschied: Mathis Hülk wird die Blau-Gelben im Sommer verlassen. Der Wechsel nach Köln hat ganz pragmatische Gründe.
Es kam wohl etwas überraschend für den einen oder anderen, als Mathis Hülk sich am Montagmorgen für 19 Jahre beim SV Herbern über Instagram bedankte. Zu sehen ist dort ein Bild, wie er mit seinen Teamkollegen aus der zweiten Fußball-Mannschaft, Tom Paschedag und David Mangold, jubelt. Drunter steht auf Englisch: „Letztes Spiel nach 19 Jahren“, dann der Hashtag „Leidenschaft in blau und gelb“, angelehnt an die Vereinshymne.

Überraschend kam der Post auch deshalb, weil der SV Herbern Hülk vor rund vier Wochen noch als Verlängerung bekannt gab. In einem ominösen Instagram-Post stand dort: „Matthis Hülk steht aufgrund seines Studiums nur temporär zur Verfügung.“ Der Post wurde einen Tag nach der Veröffentlichung gelöscht, auch weil dort einige Fehler drin waren. Wie wir bereits damals berichtet haben, wurden in der Auflistung Spieler wie Thomas Eroglu vergessen. Martin Eickmeyer wurde als Rückkehrer ins Trainerteam als Fitnesscoach verkündet. Damit konfrontiert sagte Eickmeyer, dass diese Meldung eine Ente sei und vom SV Herbern nie jemand mit ihm darüber gesprochen habe.
Und auch Mathis Hülk sagte auf seine „Verlängerung“ angesprochen: „Ja, das stimmte auch nicht.“ Er habe dem Trainer der ersten Mannschaft, Oliver Glöden, frühzeitig bekannt gegeben, dass er den SV Herbern verlassen werde. Vor zwei Wochen habe der 22-Jährige dann seinem neuen Verein die Zusage gegeben.
Dass Mathis Hülk nach 19 Jahren im Verein geht, hat ganz pragmatische Gründe: „Ich studiere seit 3,5 Jahren in Köln und bin jetzt die ganze Zeit gependelt an den Wochenenden.“ Hülk studiert unter anderem an der Deutschen Sporthochschule Sport sowie Physik auf Lehramt, im kommenden Jahr will er seinen Masterabschluss darin machen. Als er noch hauptsächlich in der zweiten A-Liga-Mannschaft zum Einsatz gekommen ist, sei dies nicht so problematisch gewesen. Diese Saison und auch für die kommende Spielzeit war er aber eher für die erste Mannschaft in der Bezirksliga eingeplant.
„Ich hab jetzt schon gemerkt, dass, wenn man höherklassig spielen will, das dann nicht so möglich ist.“ Und das möchte er. Im Rheinland hat er sich daher dem SC Blau-Weiß 06 Köln angeschlossen. Das Team spielt in der Bezirksliga, steht dort fünf Spiele vor Saisonende auf Rang sechs der Staffel eins. Auch ein Freund von ihm aus Köln würde dort spielen, so Hülk. Darüber sei der Kontakt zustande gekommen.
Letztes Spiel beim SV Hebrern II
Vor zwei, drei Monaten habe er sich den Wechsel überlegt. „Ich hab das Oli aber auch direkt gesagt, dass ich was suche.“ Fünf, sechs Mal habe er dort mittrainiert und letztendlich zugesagt. Dienstags und donnerstags trainiere er jetzt schon fest mit dort.
Gegen Fortuna Schapdetten machte Mathis Hülk am Sonntag mit dem SV Herbern II sein vorerst letztes Spiel für seinen Heimverein. Ein besonderes Spiel für ihn: „Mit den Jungs, mit denen ich mein Leben lang zusammen gespielt habe.“ Es sei schön gewesen, noch ein letztes Mal mit ihnen auf dem Platz zu stehen. Obwohl der A-Ligist am Sonntag zuhause gegen den SC Nienberge (13 Uhr am Kunstrasen) sein letztes Saisonspiel bestreitet. Dort sei Hülk aber verhindert. Ob er dann im letzten Saisonspiel der ersten Mannschaft an Pfingstmontag bei der SG Borken dabei sein wird, wisse er nicht.
Und auch ob es ein Abschied für immer sein könnte, ist noch unklar: „Ich bin nächstes Jahr im Oktober theoretisch fertig mit meinem Studium.“ Danach steht das Referendariat an. Wo er dann einen Platz bekommt, ist noch unklar. „Langfristig will ich schon wieder in Richtung Herbern ziehen.“ Aber erstmal nun also Köln. „Und dann mal sehen, was sich so ergibt.“
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