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Trubel um Ablösesumme: Nordkirchener Thomas Eroglu bei Herbern nicht spielberechtigt
Fußball
Im Profifußball sind Ablösesummen gang und gäbe. Und auch im Amateurfußball müssen die Vereine Entschädigungen zahlen. Bei Thomas Eroglu sorgte das nun für eine vorläufige Sperre.
Thomas Eroglu ist einer von vier Neuzugängen beim SV Herbern, die zur neuen Spielzeit vom FC Nordkirchen kamen. Aus dem Quartett ist er der Einzige, der bislang noch kein Spiel für den Landesligisten bestritten hat. Zum einen, weil er verletzt ist. Zum anderen, weil es Unstimmigkeiten bei der Ablöse gab.
750 Euro - so viel kostete dem SV Herbern jeder Neuzugang vom FC Nordkirchen. Bei Thomas Eroglu war der Landesligist aber nicht bereit, die volle Ablöse zu zahlen. „Wir haben die Ablösen für die Jungs natürlich gezahlt, wie es in den Statuten steht“, bestätigt der Sportliche Leiter der Herberner, Ludgar Staar, auf Anfrage.
Keine Einigung erzielt
Auch bei Eroglu sei dies der Fall gewesen. Aber: „Nordkirchen wollte auch Geld für Thomas, aber er kam schon verletzt zu uns. Da zahlen wir ganz sicher nicht die volle Ablösesumme“, erklärt Staar. Der FC Nordkirchen kam deshalb den Herbernern entgegen, wie David Handrup, Fußballvorsitzender des FCN, am Mittwoch bestätigte.
„Wir haben Herbern eine Summe vorgeschlagen, die nicht die volle war. Diese Summe wollte Herbern nicht aufbringen“, so Handrup. Stattdessen habe man den Nordkirchenern vorgeschlagen, zusätzlich zu einer geringeren Ablösesumme für jedes Spiel, welches Eroglu für Herbern bis zum 1. November bestreiten würde, etwas zu zahlen, so Staar. Dies lehnte der Bezirksligist als Einigung allerdings ab.

Seit 2018 spielte Thomas Eroglu für die erste Mannschaft des FC Nordkirchen. Bis zu seiner Verletzung im Herbst war er hier gesetzt. © Sebastian Reith (A)
„Das Geschäft ist so, dass man Ablöse zahlen muss. Wir haben das auch im Vorstand besprochen und haben eine klare Forderung formuliert“, begründet Handrup die Entscheidung.
Die Konsequenz aus der gescheiterten Verhandlung ist, dass Eroglu bis zum 1. November nicht spielberechtigt ist für die Herberner. Für Staar ist das allerdings verschmerzbar: „Thomas ist momentan gerade mal im Aufbautraining nach seiner Verletzung. Wer weiß, ob der bis zum 1. November überhaupt schon fit ist und wirklich Spiele für uns machen kann.“
Böses Blut würde es deswegen nicht zwischen Herbern und Nordkirchen geben, wie Ludgar Staar betont. „Es ist absolut okay. Letztendlich ist es ein Entgegenkommen, man versucht, sich so zu einigen.“ Auch bei Dennis Närdemann sei dies im vergangenen Jahr so abgelaufen. Weder Närdemann noch Eroglu hatten mit diesen Verhandlungen laut Staar etwas zu tun.
Bei der Ablöse handelt es sich um eine Ausbildungsentschädigung, die bei Wechseln zu einem Landesligisten 750 Euro beträgt. Die Ablösesummen sind formuliert in den Statuten des FLVW.