Mein Jahr 2024 mit Kamil Jablonski Ironman vor wegweisender Leistenoperation

Kamil Jablonski muss sich einer wichtigen Leistenoperation unterziehen
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Fast fünf Jahre ist es mittlerweile her, dass Kamil Jablonski zu Wernes Sportler des Jahres gekürt wurde. Damals erhielt er die Auszeichnung für seine herausragenden Leistungen beim Ironman auf Hawaii. In 9:36,03 Stunden absolvierte Jablonski den Triathlon und stellte seine persönliche Bestzeit auf der „Big Island“ auf.

Kein Iron Man geplant

Aber wie sah sein vergangenes Jahr aus und was ist seitdem alles passiert? Und wie geht es ihm seit seiner letzten Leistenoperation im Jahr 2022? Das alles hat der Leistungssportler im Gespräch mit dieser Redaktion verraten.

Auf die Frage, ob er sich derzeit auf seinen nächstes Iron Man vorbereitet, antwortet Jablonski klar: „An einen Iron Man ist zur Zeit sowieso nicht zu denken. Ich wurde im Juli 2022 operiert und musste dann erstmal regenerieren.“

Nach einer längeren Pause und intensiven Aufbautrainings versuchte er sich erneut bei einem Triathlon mit mäßigem Erfolg. An sein Leistungslimit kam Jablonski nicht ran und Schmerzen habe er im Anschluss auch gehabt. Das hat ihn zum Umdenken angeregt.

Kamil Jablonski sitzt auf einem Fahrrad.
Kamil Jablonski legt den Fokus seit seiner letzten Operation primär auf das Radfahren. © Kamil Jablonski

„Ich fahre seitdem viel Rad. Ich habe es auch öfters mit Laufen versucht, aber das hat nicht so richtig funktioniert. Das Radfahren und Schwimmen war okay“, berichtet der Triathlet, der das Laufen wegen der Schmerzen aus seinem Trainingsplan streichen musste.

Aber soll sich daran etwas ändern? Wenn es nach Jablonksi geht, auf jeden Fall. Denn: Im Januar 2025 unterzieht er sich einer weiteren Leistenoperation, die dafür sorgen soll, dass der Triathlet wieder laufen gehen kann, ohne von Schmerzen geplagt zu werden. Ein Wunsch, der ihm sicherlich auf der Seele liegen dürfte.

„Das Laufen ist einfach meine große Leidenschaft. Schon damals beim Fußball war ich nicht der Sprinter, sondern eher der Läufer. Das fehlt mir natürlich sehr“, gibt Jablonski zu. Die bevorstehende Operation könnte also über den weiteren sportlichen Werdegang des Ausnahmesportlers entscheiden.

Operation entscheidet über Zukunft

Genau ins Detail wollte er dabei nicht gehen, nur so viel, dass es sich dabei um eine größere Operation handelt. Diese sei notwendig, da Jablonski von Geburt an eine Hüftfehlstellung hat, die ihm Probleme bereitet. Abschließende Reha-Maßnahmen und vorsichtiges Aufbautraining sind unumgänglich.

„Es ist die gleiche OP an der Hüfte wie vor zwei Jahren. Wenn es gut läuft, kann ich danach alles wieder machen. Aber ganz sicher nicht auf dem Niveau, wie ich es vorher gemacht habe“, erklärt der Iron Man und fügt an: „Ich kann mir das läuferisch einfach nicht so vorstellen.“

Sicherlich nicht die Wunschvorstellung, aber etwas, mit dem der Extremsportler klarkommt. Denn während der letzten zwei Jahre legte Jablonski den Fokus immer mehr auf den Radsport und entwickelte sich dort zu einem der besten auf seinem Gebiet.

„Auf dem Rad bin ich in den letzten zwei Jahren echt besser geworden.

Ich habe mich da komplett drauf fokussiert und die Zeit, die ich sonst ins Laufen oder Schwimmen gesteckt habe, konnte ich ins Radfahren stecken. Ich kann mir sehr gut vorstellen, Leistungssport auf dem Rad zu machen, wenn das nicht funktionieren sollte“, schwärmt der Triathlet.

Mallorca 312 ist das Ziel

Dabei hat Jablonski schon ein klares Ziel vor Augen. Eine Teilnahme an der „Mallorca 312“. Über 8000 Teilnehmer nehmen jährlich am 312 Kilometer langen Rundkurs über die beliebte spanische Insel statt. Da das Event sehr beliebt ist, muss man schnell sein. Denn: 2024 waren die 8000 Startplätze in nur sechs Minuten ausverkauft. Ein Muss für jeden Radsportler, wie Jablonski betont.

„Ich war in diesem Jahr auch im Trainingslager und habe da mega Bock drauf. Ich bin sehr viele Zeitrennen gefahren und habe mich gut vorbereitet. Mein Herz hängt natürlich am Triathlon, aber wenn es nach der OP nicht funktionieren sollte, dann kann ich im Radsport weitermachen. Das ist auch eine meiner Leidenschaften“, stellt Jablonski klar.

Dem Schwimmsport als solchen trauert der Triathlet nicht so hinterher und verrät: „Im Schwimmen bin ich viel zu schlecht drin, wie wir alle beim TV Werne. Ich hab den Zeitverlust vom Schwimmen immer beim Radfahren und Laufen wieder rausgeholt.“

Kamil Jablonski steht auf seinem Rad und lächelt in die Kamera.
Kamil Jablonski vor dem Start der Münsterland Giro 2023. © privat

Doch auch wenn der Triathlon erstmal kein Thema für den 38-Jährigen ist, konnte er im Radsport einige Erfolge feiern. Denn: Im August dieses Jahres feierte er den Gewinn der Polizeilandesmeisterschaft im Radsport. Dort setzte Jablonski sich in einem Zeitrennen über 20 Kilometer gegen zahlreiche Kontrahenten durch.

„Ich habe mich dieses Jahr vor allem aufs Zeitfahren konzentriert. Ich mache die Vorbereitung komplett alleine. Ich habe ja in der Vergangenheit schon einen Coach gehabt und mache das, weil ich Bock drauf habe. Der Sport ist mein Leben“, betont der Polizeilandesmeister.

20 bis 30 Stunden pro Woche

Dafür nimmt sich Jablonski auch ausreichend Zeit. Zwischen 20 bis 30 Stunden pro Woche trainiert er. Dabei sind lange Ausfahrten am Wochenende keine Seltenheit: „Ich bin eigentlich jeden Tag gefahren. Teilweise bin ich sogar jeden Sonntag 200 bis 250 Kilometer gefahren, meist blind drauf los mit gewissen Zielen unterwegs.“

Im Hinterkopf behält er dabei immer sein Ziel, „Mallorca 312“ zu absolvieren. Davor zeigt der begeisterte Radsportler großen Respekt: „Wenn man es schafft, unter zehn Stunden zu bleiben, ist das sehr gut. Ich bin aber noch nie über 300 Kilometer gefahren, da muss man drauf trainieren.“

Die Teilnahme im kommenden Jahr ist aber nicht geplant. Die Operation und die damit einhergehenden Maßnahmen stehen dem Vorhaben im Hinterkopf. Ob Jablonksi im Jahr 2026 einen Versuch startet, weiß er noch nicht: „Ich werde es mir definitiv im Hinterkopf behalten. Ich gucke erstmal, wie es nach der OP ist. Aber sollte es dabei bleiben, dann werde ich auf jeden Fall irgendwann teilnehmen.“