Wenn das mal kein bemerkenswerter Weg ist: Roxana Wasielewski aus Werne spielte fast ihr gesamtes Leben lang Tennis, hielt schon als kleines Kind einen Schläger in der Hand. Seit einem Jahr ist die 32-Jährige aber nun im Padel aktiv – und gehört dort auf einmal zu den besten Spielerinnen Deutschlands!
Roxana Wasielewskis Tenniskarriere startete im Alter von fünf Jahren beim TC Blau-Weiss Werne. Nach kurzer Pause in der Pubertät fing sie dort erneut an und wechselte dann vor fünf Jahren zu Hansa Dortmund, die aktuell in der Regionalliga spielen.
Roxana Wasielewski gehört zu den besten Padel-Spielerinnen
Doch noch während ihrer Zeit in Werne kam Wasielewski zum ersten Mal mit der Trendsportart Padel in Kontakt – einer Kombination aus Tennis und Squash, die meist in Duos auf einem kleineren Platz mit Wänden gespielt wird. 2017 hatte der mittlerweile verstorbene Werner Sportler Thorsten Hirsch die Padelbase Werne gegründet. Damals habe er Padel auch bei den Tennisspielerinnen vom TC-Blau-Weiss beworben, erzählt Roxana Wasielewski.
„Ich habe es also ausprobiert und erst einmal hat überhaupt nichts funktioniert“, erinnert sich Wasielewski. Ein Jahr später habe sie es dann noch einmal versucht – mit deutlich mehr Erfolg. „Ich habe das Spiel besser verstanden und die Technik hinbekommen. Und dann hat es auf einmal riesigen Spaß gemacht“, so die Wernerin.

Eine Zeit lang habe sie Tennis und Padel parallel gespielt, seit etwa einem Jahr lege ihr Fokus nun aber ganz klar beim Padel. „Der Sport ist sehr abwechslungsreich. Es gibt lange Ballwechsel, viel Action und es macht einfach nur großen Spaß“, erklärt die in Dortmund lebende Wernerin. Außerdem gefalle ihr die Community beim Padel gut. „Man kennt die Leute und die Harmonie ist total cool. Beim Tennis hat mich dieser Fokus aufs Einzelkämpfen ein bisschen gestört, das hat man beim Padel überhaupt nicht“, meint Wasielewski.
Teilnahme an Turnieren auf eigene Kosten
Mittlerweile spielt Roxana Wasielewski bei Padelworld Bochum, wo sie im September in einem Tagesturnier um den Bundesliga-Titel kämpfen wird. Dazu trainiere sie zweimal wöchentlich bei dem Verein, der ihr außerdem bei der Ausrüstersuche helfe, sagt die Sportlerin.
Abgesehen davon heißt die Tätigkeit als Padelspielerin aktuell aber vor allem Selbstorganisation: Wasielewski nimmt wochenends oft an Turnieren teil, bei denen sie privat für Anreise und Unterkunft zahlen muss. „Das ist manchmal schon ziemlich hart. Aber ich habe da aktuell so viel Bock drauf, dass das okay für mich ist“, meint die 32-Jährige.
Roxana Wasielewski hat Chancen auf EM
Eines dieser Turniere war für Roxana Wasielewski ein ganz besonderes - und bringt ihr nun sogar Chancen auf eine Teilnahme an der Padel-Europameisterschaft ein. Im März spielte die 32-Jährige bei einem Sichtungsturnier des Deutschen Padel Verbandes in Würzburg. Zusammen mit ihrer Spielpartnerin belegte sie dabei den fünften Platz. „Ein paar Tage später kam dann die Nachricht, dass wir für Deutschlands Perspektivkader nominiert wurden“, erzählt Roxana Wasielewski.
Heißt: Die Wernerin befindet sich unter den 22 besten Padelspielerinnen Deutschlands – von denen allerdings nur acht mit zur Europameisterschaft Ende Juli in Italien fahren werden.
„Ich denke nicht, dass ich mich aktuell unter den acht besten deutschen Spielerinnen befinde“, stellt Wasielewski klar. „Durch Ausfälle oder andere Umstände könnte es zustande kommen, dass ich mit zur EM fahre. Aktuell ist es aber eher unwahrscheinlich“, so die Padelspielerin weiter.
Auf lange Sicht sei es aber durchaus möglich, unter die Top acht in Deutschland zu kommen, sagt Wasielewski. „Das wird schwierig, aber nicht unmöglich“, so die Spielerin von Padelworld Bochum.
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Den Fokus aufs Tennis will Wasielewski nun erst einmal nicht mehr richten. „Mal in der Zweiten zu spielen oder bei Personalmangel in der Regionalliga auszuhelfen, kann ich mir noch vorstellen“, sagt die 32-Jährige zwar. Ab und zu spiele sie noch Tennis, die Umstellung falle ihr nicht sonderlich schwer. Doch beim Padel fühlt sich Roxana Wasielewski aktuell einfach wohler. „Wenn ich an Tennis denke, fühle ich Anspannung. Wenn ich an Padel denke, fühle ich einfach nur Freude“, stellt die Wernerin klar.
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