
© Jura Weitzel
SVH-Coach Benjamin Siegert hat eine Mannschaft voller vermeintlicher Spieler-Trainer
Fußball
Für die meisten Spieler endet die Fußballer-Karriere im Alter von Mitte 30. Doch was kommt danach? Herberns Coach Benjamin Siegert lässt durchblicken, dass es in seinem Team Trainermaterial gibt.
Meistens hören Fußballer im Alter von Mitte 30 mit dem aktiven Spielen auf. Und danach? Manch einer ist dann auf der Trainerbank wiederzufinden - wie Benjamin Siegert von Fußball-Landesligist SV Herbern es vormacht.
Er beendete vor einem Jahr seine Laufbahn als Spieler, war zuvor aber schon als Spielertrainer aktiv. Seit dieser Saison ist er Coach beim SV Herbern. Ob er sich den Schritt auch für einen seiner Spieler vorstellen kann?
Auf die Frage lacht er erstmal. „Bei einigen Abschlussspielen sind da einige Trainer auf dem Feld, die größten Trainer sind dann immer die, die gerade verlieren“, lässt er durchblicken. Und zwar nicht, weil die dann sonderlich selbstkritisch sind und an der eigenen Taktik verharren: „Wenn man als Trainer sagt, dass der Ball im Aus ist oder dass etwas Handspiel oder Elfmeter war, dann kommen da ganz schnell Sprüche“, erklärt Siegert.
Ein sehr akribischer Taktiker und ein Standardexperte
Übel nimmt er das seinen Spielern nicht unbedingt: „Das ist eine Mentalitätssache, aber es hält sich alles in Grenzen.“
Aber zwei Spieler hat er dann doch, die er sich wirklich auf der Trainerbank vorstellen kann. Zum einen Philip Just. „Er ist sehr akribisch mit Taktik, fragt sehr viel nach“, sagt der SVH-Coach. Laut Siegert hat Just auch schon einen Trainerschein „und auch das Zeug dafür“.
Der zweite Kandidat ist Dominick Lünemann. „Er hat ja mit den Auswahltrainern viel zu tun und durfte für Holger (Möllers, früherer Trainer des SV Herbern, Anm. d. Red.) Standards darstellen.“
Noch sind die beiden allerdings als Spieler aktiv - und im besten Fußballeralter. Solange coachen sie sich dann wohl nur gegenseitig im Abschlussspiel.