Yassine Najih hat mit dem SV Stockum große Pläne Zwei DINA4-Seiten und Neuzugang sollen helfen

Das sind die Pläne des neuen Trainers vom SV Stockum
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Neu-Trainer Yassine Najih will beim Kreisligisten SV Stockum etwas Langfristiges aufbauen. Er ist nach dem Trainerwechsel vor drei Wochen kein Feuerwehrmann, sondern ein bekanntes Gesicht, das den SVS wieder in ruhiges Fahrwasser bringen soll. Es gibt viel zu tun. Nicht nur Ex-Trainer Leonardo Amoresano hat den Verein verlassen. Mit ihm gingen auch mehrere Leistungsträger, die bis dato feste Säulen der Mannschaft waren. Darunter Kapitän Ali Altintas und Spielertrainer Marvin Palmowski.

Vor eineinhalb Jahren legte Najih seine Ämter beim SV Stockum nieder, nachdem er über zehn Jahre in verschiedensten Funktionen tätig war. Seine Frau bekam Zwillinge, um die es sich zu kümmern galt. „Ich war nie ganz weg. Ich habe den Verein immer verfolgt, dafür ist die Sucht zu groß“, sagt Najih.

Amstzeit beim SV Stockum für zwei Jahre angedacht

Als er von der Unruhe im Verein mitbekam, insbesondere der ersten Mannschaft, fing er an zu grübeln und wählte die Nummer von Thorsten Paschen, dem Geschäftsführer und Vorstandsmitglied des B-Ligisten. Er habe ihm seine Ideen vorgetragen und angeboten, die Mannschaft zu übernehmen, sollte es zu einem Trainerwechsel kommen. Amoresano ließ schon Wochen vor dem Wechsel immer wieder beim Vorstand durchklingen, dass er gerne aufhören würde. „Für dieses Szenario habe ich mich angeboten“, sagt Najih. So geschah es dann nach dem 2:5 beim SVE Heessen III. „Als kurzfristig der Anruf kam, musste ich schon schlucken.“ Seine Frau gab aber ihre Zusage und so steht Najih wieder dreimal pro Woche auf dem Fußballplatz.

Seine Amtszeit ist erstmal für zwei Jahre angedacht. Danach wollen die Verantwortlichen ein Fazit ziehen und über die Zukunft entscheiden. In dieser Zeit möchte er den SV Stockum zu einer geordneten Mannschaft machen, die im Amateurfußball wieder ernstzunehmen ist. „Ich habe mich hingesetzt und ein Konzept ausgearbeitet, wie ich mir das in den nächsten zwei Jahren vorstelle.“

Yassine Najih in Bewegung auf einem Kunstrasenplatz.
Yassine Najih ist im Training aktiv dabei und beteiligt sich an den Spielformen. © Iwen

Zwei DINA4-Seiten kamen dabei heraus, die dem Vorstand offenkundig gefielen. Das Konzept hat drei Säulen: Disziplin, Spaß und Identifikation. Es solle kein „Gemecker“ auf dem Platz mehr geben, keine Diskussionen mit dem Schiedsrichter. Stattdessen eine positive Kommunikation. „Zweitens: Wir wollen den Spaß zurück nach Stockum holen, damit wir die Zuschauer wieder animieren, zum Platz zu kommen.“ Der dritte Punkt „Identifikation“ ziele darauf ab, dass es nicht in jeder Transferperiode einen großen Umbruch mit unzähligen Wechseln gibt.

Aufstieg ist beim SV Stockum kein Thema

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Am Dienstagabend waren nur elf Spieler beim Training der Stockumer, die seit dieser Woche auf der Sportanlage am Grote Dahlweg trainieren, weil der heimische Rasenplatz in der kalten Jahreszeit nicht bespielbar ist.

Mit Tolga Topuz war auch ein Neuzugang dabei. Er kam von der Hammer Spvg. II und stand beim jüngsten 1:4 gegen den VfL Mark II bereits auf dem Platz. Weil er in Hamm lange nicht spielte, konnte er sich zwischen den regulären Wechselperioden dem SVS anschließen. Weitere Transfers sollen im Winter folgen.

Yassine Najih erklärt seinen Spielern eine Trainingsform und gestikuliert.
Yassine Najih will beim SV Stockum eine Mannschaft formen. Sein erster Neuzugang ist Tolga Topuz (3.v.l.). © Iwen

„Wir haben 15 feste Zusagen für die Rückrunde. Zwei Spieler sind noch zwiegespalten und brauchen Bedenkzeit. Das ist legitim. Wir arbeiten daran, vier, maximal fünf Neuzugänge zu gewinnen, damit wir unseren Kader auf 20 Spieler bekommen. Das ist eine gesunde Zahl, mit der man sich in der Kreisliga B behaupten kann“, erklärt der Trainer den Stand der Kaderplanung.

Yassine Najih hat das Zepter in die Hand genommen und kümmert sich nicht nur um den Kader. Auch Testspiele gegen den SV Herbern und den SVF Herringen habe er für die Winterpause bereits organisiert. Der Vorbereitungsplan steht bereits, einmal die Woche soll es in die Halle gehen, um dort an Fitness-Geräten zu trainieren. Trotz des ambitionierten Vorgehens machen sie bei Stockum aber keinen Überschlag. Zwar sollen einige Spieler in der Vergangenheit sich selbst das Ziel vom Aufstieg in die Kreisliga A gesetzt haben, doch davon scheinen die Stockumer aktuell weit entfernt, das weiß auch der neue Trainer. „Das ist definitiv nicht unser Ziel. Das ist mit Stress verbunden und soweit sind wir noch nicht. Wir müssen erstmal eine Mannschaft werden, danach gehen wir den nächsten Schritt.“