„Ich bin Fußballtrainer und kein Löwenbändiger“ – wetterte Leonardo Amoresano nach der 1:2-Schlappe des SV Stockum am Sonntag gegen den Hammer SC II. Er machte das Verhalten seiner Mannschaft für die Niederlage verantwortlich und kündigte direkt Konsequenzen an. Am Mittwoch hatte er sich soweit wieder beruhigt – Konsequenzen gab es aber trotzdem.
SV Stockum zieht personelle Konsequenzen
Zwei Spieler wurden als disziplinarische Maßnahme erstmal freigestellt und gehören bis auf Weiteres nicht dem Kader des SV Stockum an. Wer diese Spieler sind, wollte Amoresano auf Nachfrage dieser Redaktion am Mittwochmorgen nicht sagen. Nur so viel: „Es gab personelle Entscheidungen bei zwei Spielern, bei denen wir das Gefühl hatten, dass durch sie Unruhe reinkommt.“
Für die Mannschaft überraschend kam dieser Schritt nicht. Am Dienstagabend gab es ein eineinhalb-stündiges Gespräch mit der gesamten Mannschaft. „Wir hatten ein sehr sehr gutes Gespräch, wie alle fanden, wo wir uns alle ausgekotzt haben“, erklärt der SVS-Coach. Das Verhalten seiner Mannschaft am Sonntag sei dabei auch zur Sprache gekommen. Amoresano bemängelte nach Abpfiff, dass die Mannschaft sich untereinander angemault und so den Fokus aufs Spiel verloren habe. Aber auch die Mannschaft habe sagen können, was sie stört.

Zwar sei die Mannschaft generell zufrieden, mache sich aber zu viel Druck, oben mitzuspielen. „Dadurch entsteht manchmal Chaos. Wir haben zwar auch Druck, oben mitzuspielen, aber der ganze Vorstand und wir als Trainerteam sagen auch, dass wir nicht unbedingt aufsteigen müssen“, so Amoresano. Eine Platzierung im oberen Drittel sei das Ziel. „Wir müssen den Druck aus der Mannschaft nehmen, damit der Spaß zurückkommt.“ Wie motiviert und zufrieden sein Team eigentlich sei, zeige sich an der Tatsache, dass nach dem langen Gespräch er und sein Team noch bis 22.30 Uhr trainiert haben. „Das zeigt richtig schön den Mannschaftscharakter, dass es wieder vorwärts geht.“
Als „kleinen Durchhänger“ bezeichnete er den Saisonauftakt mit drei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage. Leonardo Amoresano ist nun zufrieden: „Es war ein sehr gutes, sehr produktives Gespräch, das viel gebracht hat.“ Er sei nun seit zweieinhalb Jahren Trainer beim SVS, „manchmal muss man dann an einigen Stellschrauben drehen.“