Was für ein Los für die Frauenmannschaft des SV Herbern aus der Fußball-Bezirksliga: In der ersten Runde des Westfalenpokals muss das Team von Trainer Malte Henrichs ausgerechnet gegen Borussia Dortmund antreten. Die beiden Mannschaften kennen sich bereits aus der vorletzten Saison, die der BVB ohne eine einzige Niederlage als Bezirksligameister beendete.
SVH-Coach Malte Henrichs hätte lieber ein anderes Los gehabt
Auch die vergangene Saison in der Landesliga beendete Borussia Dortmund als Meister und stieg damit in die Westfalenliga auf. Wohl auch deshalb zeigt sich Coach Malte Henrichs nicht unbedingt enthusiastisch über das Pokallos. „Es gab auch etliche Bezirks- und Landesligisten in der Verlosung, gegen die hätten wir sehr viel lieber gespielt“, meint der Trainer des SV Herbern.
Was die Randbedingungen angeht, spricht Henrichs dagegen von einem „richtig geilen Spiel“. Als niederklassiger Verein hat der SV Herbern gegen den BVB das Heimrecht, der Coach selbst rechnet mit vielen Zuschauern. „Als wir vor anderthalb Jahren das Heimspiel gegen den BVB hatten, war richtig Action am Platz. Das war schon etwas Besonderes“, erinnert sich Henrichs.
Außerdem sei das Spiel ein Highlight für die jüngeren Spielerinnen seiner Mannschaft. „Es kommen einige Spielerinnen aus der Jugend hoch, die die Duelle gegen den BVB noch nicht erlebt haben. Gerade für die wird das natürlich ein tolles Erlebnis“, sagt der Coach.
Für die meisten anderen Spielerinnen sei das Duell gegen den BVB aber nicht mehr allzu besonders. „Die Reaktionen in unserer Gruppe waren relativ ruhig. Wahrscheinlich haben sie sich schon an den BVB als Gegner gewöhnt“, erklärt Henrichs, dessen Team in der vergangenen Saison auch noch gegen die zweite Mannschaft des BVB in der Liga antreten musste – auch diese wurde am Ende Meister.
Chancen auf ein Weiterkommen gegen den haushohen Favoriten rechnet sich Malte Henrichs kaum aus. „Dortmund hat sich auch noch einmal riesig verstärkt. Selbst von David gegen Goliath zu sprechen, ist da eigentlich zu kurz gegriffen“, meint der Trainer.
SV Herbern will Borussia Dortmund ärgern
Beim Westfalenpokal überhaupt dabei zu sein, ist aber bereits ein großer Erfolg für den Bezirksliga-Vierten der vergangenen Saison. Die Teilnahme sicherte sich das Team dadurch, dass es im Kreispokal bis ins Halbfinale vordrang. „Das ist das erste Mal überhaupt, dass wir dort mitspielen. Das ist natürlich eine super Sache für uns“, sagt Malte Henrichs.
Große Ambitionen habe seine Mannschaft in dem Wettbewerb selbstverständlich nicht, so Henrichs. „Aber vielleicht können wir Dortmund ja zumindest ein bisschen ärgern“, hofft der Trainer des SV Herbern. Der Termin für das Spiel steht noch nicht fest – wahrscheinlich soll die Begegnung aber um den 18. August herum stattfinden.