Am Donnerstagabend um 18 Uhr hat der SV Herbern überraschend seinen vorläufigen Kader für die nächste Saison bekannt gegeben. Die dort genannten Spieler hätten unabhängig der Ligazugehörigkeit ihrem Verbleib beim abstiegsbedrohten Fußball-Landesligisten zugestimmt. Neben zwei neuen Spielern wurde per Instagram auch Martin Eickmeyer als Rückkehrer als Fitnesscoach benannt. Doch der wusste davon gar nichts.
Ziemlich ungehalten sei er deswegen, sagte Eickmeyer am Freitagmorgen gegenüber dieser Sportredaktion. Was der SV Herbern da am Vorabend vermeldet habe, sei schlichtweg falsch. „Mit mir ist zu keiner Zeit gesprochen worden“, so Eickmeyer. Tatsache sei, dass er nicht zum SV Herbern zurückkehren werde. Stattdessen habe er dem Verein schon früher gesagt, dass er nicht wieder dort anfangen werde.
Vorstand lehnt Äußerungen ab
Martin Eickmeyer hatte im Sommer 2022 beim SV Herbern als Fitnesscoach aufgehört. In einem Instagram-Post vom 20. April hatte der SV Herbern verkündet, dass er nun zurückkehren werde. Der Post mit der Namensliste wurde am Freitagnachmittag gelöscht, entsprechende Screenshots liegen der Redaktion aber vor. Darin heißt es: „Besonders freuen wir uns, dass Martin Eickmeyer sich wieder um die physische Entwicklung und Wiedereingliederung verletzter Spielern kümmern.“ Es gab sogar zuerst noch ein kleines Video von Eickmeyer bei Instagram mit den Worten „Welcome back“, das wurde aber bereits am Morgen wieder gelöscht.
Von dem Post selbst habe Eickmeyer durch seinen Bekanntenkreis erfahren. Und somit auch erfahren von seiner angeblichen Verpflichtung. „Das entbehrt aber jeder Grundlage“, stellt Martin Eickmeyer nochmal klar. Und wird dann deutlich in Richtung SV Herbern: „Die Art und Weise finde ich unterirdisch.“ Aus diesem Grund wird er zum Verein auch keinen weiteren Kontakt mehr aufnehmen.
Diese Sportredaktion wollte dem Vorstand des SV Herbern die Möglichkeit geben, auf die Vorwürfe konkret zu reagieren. Der Sportliche Leiter der SV Herbern, Ludger Staar, ließ aber nur per WhatsApp verlauten, dass niemand ihm die Chance geben muss, sich dazu zu äußern. „Wenn ich etwas zu besprechen habe, mache ich das direkt mit demjenigen“, schrieb er. Geschäftsführer Dominik Reher wollte sich erst gar nicht äußern, er habe keinen Überblick über die Lage, sagte er am Nachmittag.
Vorläufiger Kader
In dem Instagram-Post hatte der SV Herbern seinen vorläufigen Kader für die kommende Saison verkündet. Dieser sei unabhängig von der Ligazugehörigkeit, hieß es in der Mitteilung. Demnach bleiben dem SV Herbern Tristian Krampe, Fabian Helmich, Daniel Krüger, Benjamin Sodic, Tim Bröer, Maurice Modrzik, Justin Matheußig, Michael Schulte, Elias Heidicker, Julius Höring, Bastian Bergmann, Dustin Gorzalski und Erik Heidbrink weiterhin erhalten. Thomas Eroglu habe nach eigener Aussage auch seine Zusage gegeben, wurde in der Liste aber nicht aufgeführt. Zudem sollen die U23-Spieler Niclas Sondermann und Robin Krysiak dazukommen sowie Mathis Hülk und David Most. Jonas Pettendrup, Lucas Aldenhövel, Luca Köppeler, Semi Gün und Justin Berndsen kommen aus der A-Jugend. Es gibt auch zwei Neuzugänge: Noel Dülek kommt aus der A-Jugend von RW Ahlen, Leon Luca Schröder aus der Landesliga 3 vom Kirchhörder SC.
Ex-Kapitän Philipp Dubicki (unbekannt), Fynn Rottmann, Luca Dombrowski (beide FC Nordkirchen), Frederik Falk (unbekannt), Christoph Hunnewinkel (GW Nottuln) und Niklas Herbring (TuS Hiltrup) verlassen den Verein. Marcus Fischer, Patrick Sobbe und Lukas Scholdei erklärten auf Anfrage, dass sie ihre Entscheidung noch nicht getroffen haben. Wie es mit Ufuk Ekincier und Johannes Richter weitergeht, ist unklar.