Acht Gegentore, Rote Karte, Verletzung Gebrauchter Sonntag für den SV Stockum gegen TSC Hamm

Acht Gegentore, Rote Karte, Verletzung: Gebrauchter Sonntag für den SV Stockum gegen TSC Hamm
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Nach der Überraschung erfolgt die Ernüchterung: Der SV Stockum ist in der zweiten Runde des Kreispokals Unna-Hamm rausgeflogen. Gegen den TSC Hamm schaffte das Team von Leonardo Amoresano nur eine gute Halbzeit. Der Coach hadert vor allem mit der zweiten Hälfte.

Kreispokal, 2. Runde

SV Stockum – TSC Hamm 0:8 (0:2)

Dass der SVS als Underdog in die Partie gehen würde, war klar. 28 Spieltage lang stand der TSC Hamm in der vergangenen Saison auf Platz eins der Kreisliga A1 Unna-Hamm, verspielte kurz vor Saisonende die Meisterschaft. Mit diesen Ambitionen geht Hamm in dieser Saison in den Ligabetrieb. Auch Stockum will wohl gerne wieder aufsteigen aus der Kreisliga B1 Unna-Hamm. Der Heimmannschaft von der Boymerstraße war also klar, dass dies kein einfaches Durchmarschieren werden würde.

Und entsprechend agierte die Amoresano-Elf auch am Sonntagnachmittag. „Wir haben das in der ersten Halbzeit ganz ordentlich gemacht eigentlich“, fand der Chefcoach. Zwei Treffer ließ der SVS allerdings doch zu durch Semih Baskan (24.) und Altan Ali Acar (42.). „Wir kassieren zwei Dinger, die total unnötig und blöd sind. Wir haben da geschlafen nach zwei schnellen Freistößen.“ Generell sei er auf die erste Halbzeit aber sehr stolz.

Nach dem Foul von Onur Tasdemir wurde es laut auf dem Platz.
Nach dem Foul von Onur Tasdemir wurde es laut auf dem Platz. © Verena Schafflick

Ähnlich wollte Stockum auch in Hälfte zwei agieren – doch das ging völlig daneben. Nach einer Flanke fälschte Samet Ilkiz ins eigene Tor ab (50.), das 0:3 aus Stockumer Sicht. Als Ismail Uysal drei Minuten später zum 4:0 nachlegte, war klar, dass der SV Stockum hier Gefahr lief, komplett überfahren zu werden. Kevin Kocaalan, Onur Tasdemir und Krystian Lukaszyk warteten in der Offensive vergeblich auf Bälle. Und wenn diese kamen, dann konnten sie damit nichts anfangen. Die beste Chance der zweiten Hälfte vergab Tasdemir, als er aus bester Position scheiterte (60.).

Deutlich mehr zu tun hatten die Stockumer Hintermannschaft sowie Keeper Andreas Betke. Die Defensive bekam die flinken Hammer Spieler kaum in den Griff. Insgesamt lief Stockum fast nur noch hinterher, konnte den Ball eigentlich gar nicht über längere Strecken in den eigenen Reihen halten. Es war ein Spiel in einer Hälfte: die der Stockumer. „Nach der ersten Halbzeit sind wir ein bisschen eingebrochen. Daran merkt man, dass uns allen noch konditionell ein bisschen was fehlt“, so Amoresano.

Rote Karte gegen Dominik Herrmann

Mitte der zweiten Hälfte wurde es zudem zusehend hitziger auf dem Platz. Nach einem Foul von Onur Tasdemir direkt vor der Gästebank wurde es laut auf und neben dem Platz. TSC-Coach Erdal Akyüz beschwerte sich lautstark über die Härte des Fouls, Leonardo Amoresano konterte. Auf dem Platz mussten Mitspieler und Gegenspieler auseinandergehalten werden. Die Stimmung kippte. Stockum war frustriert ob der eigenen Chancenlosigkeit. Ein unnötige Geplänkel, war die Partie doch längst entschieden. Auch der Stockumer Trainer war nicht angetan davon: „Wie wir uns manchmal verkaufen, das gefällt mir gar nicht. Und in der zweiten Halbzeit haben wir uns nicht gut verkauft.“

Bairam Ismailov und Sezer Tütüncüoglu erhöhten auf 6:0 (78., 81.). Dann kam es faustdick für den SV Stockum: Dominik Herrmann sah nach einer Notbremse an Mirac Sahin die Rote Karte (84.). Zeitgleich musste Marvin Palmowski wegen einer Schulterverletzung runter – und Stockum hatte keine Ersatzleute mehr. Somit musste Ersatzkeeper Okan Makara als Feldspieler auf den Platz. Sahin verwandelte indes den fälligen Strafstoß (87.) und erhöhte zwei Minuten später auf den 8:0-Endstand. „Am Ende ist das Spiel vier Tore zu hoch ausgegangen“, fand Leonardo Amoresano. Den Kopf in den Sand stecken vor dem Ligastart ob des Ergebnisses will er aber nicht: „Wir wissen, gegen wen wir heute gespielt haben, das können wir gut einordnen.“ Jetzt stünde noch Training an, vor allem Konditionstraining.

SVS: Betke – Altintas (66. Kopav), Herrmann, Grela (75. Bröker), Palmowski (85. Makara), Kocaalan, Ilkiz, Szymanowski, Tasdemir, Saraman, Lukaszyk.

Tore: 0:1 Baskan (24.), 0:2 Acar (42.), 0:3 Ilkiz (Eigentor/50.), 0:4 Uysal (53.), 0:5 Ismailov (78.), 0:6 Tütüncüoglu (81.), 0:7 Sahin (Elfmeter/87.), 0:8 Sahin (89.)

Rote Karte: Herrmann (Notbremse/83.)