Der SV Herbern stand am Sonntag vor einer echten Bewährungsprobe: Auswärts beim Tabellenführer SVE Heessen. Die Blau-Gelben wollten defensiv stabil stehen und mit schnellen Kontern für Gefahr sorgen. Dieser Plan hielt für genau zwei Minuten.
Bezirksliga 8
SVE Heessen - SV Herbern 3:0 (1:0)
Ein früher Schockmoment: Ein harmlos wirkender Ball rollte in Richtung Seitenaus. Während die Herberner noch dachten, der Angriff sei vorbei, nutzte Heessen die Verwirrung aus. Der gegnerische Trainer hob am Spielfeldrand die Hand, um zu demonstrieren, dass der Ball im Aus sei. Der Linienrichter ließ die Fahne unten, da er durch den Trainer keine Sicht auf den Ball hatte. Das Spiel lief weiter und plötzlich zappelte der Ball im Netz. Leon Müsse hatte zugeschlagen – 1:0 für Heessen in der zweiten Spielminute! Die Proteste der Herberner blieben zwecklos.
SV Herbern verpasst den Ausgleich
Der Schiedsrichter diskutierte kurz mit der Heessener Bank, um die Situation aufzuklären, doch die Entscheidung stand. Trotz des bitteren Rückstands ließ sich Herbern nicht unterkriegen. Die Mannschaft kämpfte sich ins Spiel zurück und hatte in der 35. Minute die Riesenchance auf den Ausgleich. Heessens Rouven Meschede vertändelte den Ball im eigenen Strafraum – ein Geschenk, das Jonas Pettendrup dankend annahm. Doch allein vor Keeper Nico Holstein scheiterte er am glänzend reagierenden Schlussmann. Eine Szene, die den Spielverlauf hätte drehen können. „Wir hätten mindestens den Ausgleich zur Pause verdient gehabt“, haderte Trainer Oliver Glöden.

Nach dem Seitenwechsel war klar: Herbern wollte unbedingt zurückkommen. Doch Heessen erstickte die Hoffnung gnadenlos. Ein weiter Einwurf, eine Kopfballverlängerung, und plötzlich stand Yusuf Öztürk goldrichtig – 2:0 für den Spitzenreiter. Wieder ein frühes Gegentor, wieder ein Dämpfer für die Herberner Moral.
Herbern warf noch einmal alles nach vorne, suchte den Anschlusstreffer, aber Heessen blieb eiskalt. In der 76. Minute machte Kapitän Giuliano Nieddu mit dem 3:0 den Deckel drauf. „Wir waren nicht schlechter, aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt“, resümierte ein enttäuschter Glöden. „Das 0:3 ist zu hoch.“
Am Ende blieb dem SV Herbern nur die Erkenntnis: Sie hatten mitgehalten, gekämpft, alles gegeben – doch der Spitzenreiter war einfach eine Nummer zu abgezockt.
SVH: Freitag - Stroemer, Richter, Krüger, Dombrowski, Schulte, Hoenhorst (81. Streyl), Ihls, Pettendrup, Niewalda (74. Hülk), Krampe
Tore: 1:0 Müsse (2.), 2:0 Öztürk (56.), 3:0 Nieddu (76.)