SV Herbern schreibt sich noch nicht ab „Müssen zu den Grundtugenden zurückkehren“

SV Herbern will zu Grundtugenden zurückkehren
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Die Situation scheint für den SV Herbern ohne Ausweg zu sein. Mit 21 Zählern steht der SVH auf dem vorletzten Tabellenplatz der Fußball-Landesliga, dabei hat das Team bereits zehn Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz. Noch schreibt sich die Mannschaft nicht ab. Co-Trainer Marcus Fischer fordert nun die Rückkehr zu den Grundtugenden des Fußballs.

„Das bedeutet kämpfen, kratzen, beißen. Wir müssen unsere Arschbacken zusammenkneifen, alles andere ist Quatsch. Vor allem zu sagen, dass wir jetzt gegen Altenrheine ein wunderschönes Spiel abliefern müssen“, ist Marcus Fischer deutlich.

Doch wie bekommt man eine Mannschaft jetzt noch motiviert, wenn der Nicht-Abstieg in weite Ferne gerückt ist? „Es werden noch 27 Punkte verteilt und wir geben nicht auf. Ich möchte natürlich auch kein Träumer sein, die Situation ist schwer. Aber im Fußball ist schon so viel passiert, womit keiner gerechnet hat.“ Dabei scheut der Co-Trainer des SV Herbern auch nicht Parallelen ins Profigeschäft zu ziehen. „Siehe Freiburg gegen Bayern. Damit hat auch keiner gerechnet, dass die im DFB-Pokal weiter kommen. Wir würden gerne der SC Freiburg der Landesliga werden.“

Doch Fischer schätzt die Situation auch realistisch ein. „Wenn wir die 27 Punkte holen, steigen wir nicht ab. Aber es wäre sehr großkotzig, jetzt zu sagen, dass wir die holen. Wir müssen jetzt einfach von Spiel zu Spiel gucken und arbeiten. Wir pushen die Jungs für jedes einzelne Spiel neu. Jetzt zählt es, alles zu geben und gemeinschaftlich auf dem Platz zu stehen. Die Qualität dazu haben wir.“

SV Herberns Defensive zu schwach

Nun also die Aufgabe gegen Altenrheine, den derzeit Fünftplatzierten der Liga. Nach den vergangenen Leistungen kein leichtes Pflaster. „Wir haben noch kein Spiel in diesem Jahr gewonnen, das frustriert. Wir hatten auch einige Spiele, die zu unseren Gunsten hätten ausfallen können. Aber wir machen über die 90 Minuten halt ein paar Fehler, die man nicht einfach so ausbessern kann.“ Die größte Schwäche sieht Fischer dabei im Defensivverhalten des Teams. „Wir kriegen zu viele Gegentore, das ist ein großes Manko.“

Die Überzeugung, dass man das Ruder an der Werner Straße noch herumreißen kann, ist nach wie vor da. Das funktioniert aber nur, wenn „jeder versucht, jeden Zweikampf für uns zu entscheiden. Und wenn das nicht klappt, dann steht dahinter einer und bügelt das aus. Tore schießen können wir, jetzt müssen wir noch weniger Gegentore kassieren und dürfen den Gegner nicht einladen. Defensiv muss die Konzentration 90 Minuten lang da sein.“ Marcus Fischer sieht auch in der Mannschaft noch die Überzeugung, den Abstieg doch noch zu verhindern. „Das Team glaubt an sich. Wir waren diese Woche 24 Leute beim Training. Das zeigt auch, dass die Mannschaft lebt.“

Motivation aus Hinspiel-Sieg

Das Duell gegen den SC Altenrheine könnte nun also der Start dafür sein. In der Partie kann der SVH zusätzliche Motivation aus dem Hinspiel-Sieg schöpfen. „Da kann man die Extra-Motivation immer mitnehmen. Einige von den Spielern waren da noch nicht da, aber der Großteil schon und das kann man dann positiv mitnehmen.“

Dass die Altenrheiner den SVH aber nicht einfach einladen werden, ist dem Co-Trainer auch bewusst. „Das ist ein Abendspiel, die spielen zuhause und werden auch nicht sagen ‚Alles klar, kommt vorbei, wir laden euch auf ein paar Bierchen ein‘. Die wollen auch ihre Punkte einfahren, auch wenn die schon gesichert sind. Der Druck ist ganz klar auf unserer Seite, weil wir müssen und auch wollen. Das kann aber auch das Ausschlaggebende für uns sein, weil Altenrheine nicht gewinnen muss.“

Der SV Herbern will also nun den Umschwung schaffen. Dabei kann das Trainerteam fast auf den vollen Kader setzten. Lediglich Frederik Falk wird weiterhin ausfallen.

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