SV Herbern scheidet im Elfmeterschießen aus Bezirksligist zeigt schwache Leistung

SV Herbern scheidet im Elfmeterschießen aus
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Nach dem Werner SC ist auch der SV Herbern in der ersten Runde des Fußball-Kreispokals Münster ausgeschieden. Gegen den klassentieferen SV Bösensell musste der Bezirksligist eine Niederlage im Elfmeterschießen hinnehmen. Dass es überhaupt so weit kam, war schon glücklich für den SVH.

Kreispokal, 1. Runde

SV Bösensell – SV Herbern

6:5 n.E. (0:1, 1:1)

„Dass wir ins Elfmeterschießen kommen, war mehr als glücklich aufgrund unserer Leistung“, bilanzierte SVH-Trainer Oliver Glöden sichtlich bedient. Sein Team zeigte über 90 Minuten eine schwache Partie, obschon die Herberner als Favorit nach Senden-Bösensell gereist waren. Und sogar in Führung gingen.

Elias Heidicker brachte einen Freistoß von Rechtsaußen hoch rein, Daniel Krüger löste sich gut von seinem Gegenspieler und konnte den Ball per Kopf ins gegnerische Tor verlängern – so einfach kann Fußball sein (21. Minute). Es war eine der ersten gefährlichen Chancen der Herberner. Zuvor brauchte der SVH ein wenig, um in die Partie zu finden. Die Ordnung fehlte, alles wirkte hektisch. Eine Problematik, die vor allem in Hälfte zwei sich noch verstärkte.

Daniel Krüger im Zweikampf
Daniel Krüger (vorne) hatten den SV Herbern nach 21 Minuten per Kopfball in Führung gebracht. © Verena Schafflick

Aber: Der SV Bösensell machte auch gut mit. Der A-Ligist, der eigentlich mit Herberns U23 in einer Liga spielt, presste früh und machte so die Räume dicht für den SVH. Bösensell selbst hoffte dann auf schnelle Konter – und konnte damit für mächtig Gefahr sorgen. Schon in Halbzeit eins rettete Mathias Krampe im Kasten mehrfach stark im letzten Moment. Die Führung der Herberner, sie wankte, aber der SVH konnte sie in die Pause retten. Unverdient, wie Glöden fand: „Die Führung war aufgrund unserer Leistung mehr als glücklich.“

Quasi mit Wiederanpfiff fiel dann auch das 1:1 durch den Ex-Herberner Fabian Bußmann. Herbern hatte schlichtweg noch gepennt. Doch ein Wecker war der schnelle Gegentreffer nicht. Im Gegenteil. Der SVH wirkte völlig von der Rolle – und so blieb es auch in den zweiten 45 Minuten. War das Spiel vorher schon kein Leckerbissen, so wurde es ab dem 1:1 noch schlimmer. Es gab viele Fouls, schöne Kombinationen waren eher Mangelware. Herbern agierte fast ausschließlich mit langen Bällen – und dann oftmals auch nur irgendwo hin gefühlt ohne eine richtige Idee dahinter. Für Bösensell war dies ein einfaches Spiel. Sobbe und Krüger, über die in Halbzeit eins noch viel ging, stellte der SVB geschickt zu.

SVH verschießt Elfmeter

Was Bösensell aber fehlte, war das nötige Glück. Das hatte dafür der SVH. Erst klärte der eingewechselte Tim Bröer auf der Linie, nachdem Krampe im Tor schon geschlagen war (76.), nur wenige Minuten später rettete die Latte das Unentschieden (83.). „Ich fand die erste Halbzeit schon ziemlich schlecht, wir haben viel zu viel zugelassen trotz der Führung. Ich dachte dann eigentlich, dass die zweite Halbzeit nicht noch schlechter wird – ist sie dann aber geworden“, klagte Glöden über die Leistung seines Teams.

Der SV Bösensell sei seiner Mannschaft in allem überlegen gewesen: „Läuferisch, kämpferisch, von der Einstellung her. Wir haben kein Mittel gefunden, gegen diese Mannschaft dagegen zu halten.“ Dennoch rettete der SVH sich ins Elfmeterschießen. Da war dann aber Schluss: Nachdem sowohl beim SV Herbern also auch beim SV Bösensell alle Schützen getroffen haben, vergab der junge Jonas Pettendrup den letzten Elfmeter. Sein halbhoher Schuss wurde vom gegnerischen Keeper stark über die Latte gelenkt. Bösensell feierte, Herbern musste Pettendrup trösten.

„Bösensell hat es sich einfach verdient über die 90 Minuten, im Elfmeterschießen dann zu gewinnen“, so Oliver Glöden und zog ein klares Fazit: „Wir sind verdient rausgeflogen.“

SVH: Krampe – Kauschalek (46. Bergmann), Richter, Heidicker, Krüger, Sobbe, Schulte, Pettendrup, Höring, Jücker (46. Bröer), Borm (60. Gün).

Tore: 0:1 Krüger (21.), 1:1 Bußmann (47.)

Elfmeterschießen: 2:1 Rückel, 2:2 Krüger, 3:2 Bußmann, 3:3 Richter, 4:3 Hatam, 4:4 Höring, 5:4 Holstein, 5:5 Sobbe, 6:5 Hemker, Pettendrup verschießt

Gelb-Rote Karte: Jonas Niesing wegen wiederholtem Foulspiel (90.+2)