Natürlich war Julian Wiedenhöft auch am Montag noch enttäuscht. Schließlich hatte der Trainer des SV Herbern mit seiner Mannschaft am Sonntag mit 1:3 gegen den SV Dorsten-Hardt verloren. Dabei musste der Coach am Ende zugeben: „Dorsten hat das sehr gut gemacht.“
Besonders in der ersten Hälfte lief der SVH den Dorstenern über weite Strecken hinterher. „Da waren die cleverer als wir und sind auch verdient in Führung gegangen.“ Nico Genieser und Alexander Brefort brachten die Gastgeber in Front – und der SVH ging direkt mit einer ordentlichen Hypothek in die Kabine.
Nach der Pause war der SV Herbern zwar nach wie vor nicht zwingend, kam aber deutlich besser in die Partie. Zum Knackpunkt wurde die Szene, in der der Schlussmann der Hausherren die Rote Karte kassierte (70.). „Für mich persönlich wäre es wohl eher Gelb und Elfmeter gewesen, anstatt Rot und Freistoß. Das hätte uns natürlich gutgetan, wenn wir da schon einen Anschlusstreffer geschossen hätten“, so Wiedenhöft.
Das gelang seiner Mannschaft dann kurz später, als Maurice Modrzik den Ball nach einer Ecke über die Linie drückte (77.). „Und, dann haben wir natürlich noch mal alles nach vorne geworfen. Ist ja klar, dass man dann hinten ein bisschen aufmacht“, erklärt Wiedenhöft. So kassierten die Herberner noch kurz vor Schluss das 1:3 zur endgültigen Entscheidung (90.+2).
Falk fehlte aus „privaten Gründen“
Wiedenhöft erkannte am Ende die Stärke des Gegners an: „Dorsten hat viel individuelle Qualität, das haben sie auch schon bei uns in Herbern im Hinspiel gezeigt. Wir konnten die Hypothek, die wir nach der ersten Hälfte hatten, nicht mehr aufholen.“
Auf der anderen Seite war er aber auch mit seiner eigenen Mannschaft in Hälfte eins nicht zufrieden. „Wir hatten Defizite bei so Sachen wie Laufbereitschaft oder Zweikampfführung. Daran werden wir in dieser Woche dringend arbeiten müssen“, so Wiedenhöft.
Der SV Herbern musste in dem Auswärtsspiel etwas überraschend auf Co-Kapitän Frederik Falk verzichten. Doch Trainer Julian Wiedenhöft konnte Entwarnung geben: „Freddi hat aus privaten Gründen gefehlt. Das ist nichts Langfristiges.“
Chancen gegen Wettringen
In der Startelf stand dafür Sven Freitag. Der Torwarttrainer ersetzte die verletzten drei Herberner Keeper. An der Niederlage habe er keine Schuld, lobte Wiedenhöft seinen Keeper und Trainerkollegen: „Sven hatte zwei, drei richtig starke Paraden und konnte bei den Gegentoren nichts ausrichten. An ihm lag unsere Niederlage nicht.“
Nun will sich der SVH wieder aufrappeln. Am nächsten Wochenende steht ein wichtiges Heimspiel an, denn mit Vorwärts Wettringen ist ein Gegner aus den unteren Tabellenregionen am Siepenweg zu Gast.
„Das ist dann wieder ein Gegner, gegen den wir uns etwas ausrechnen“, sagt Julian Wiedenhöft. „Vor Dorsten waren wir in der Rückrunde ungeschlagen, aber wir brauchen auch Siege. Deswegen müssen wir jetzt wieder eine Serie starten, um unten rauszukommen.“
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