Die Fußball-A-Junioren des SV Herbern haben ein neues Trainerteam. Nach langer Suche konnte Jugendvorstand Toni Brockmeier am Montagabend der neu formierten Mannschaft den neuen Chefcoach präsentieren. Und er bringt einen sehr jungen Assistenten mit.
Recep Alkan (38) trainiert ab sofort den U19-Bezirksligisten aus Herbern. „Es war nicht einfach, ein Trainerteam zu finden“, gab Brockmeier am Montag zu. Der Prozess habe länger gedauert, als er es sich letztendlich gewünscht habe. Philip Just hatte die A-Junioren in der vergangenen Spielzeit trainiert, konnte mit ihnen knapp den Klassenerhalt schaffen. Ende April verkündete Just, dass er als Co-Trainer zu Westfalia Kinderhaus und damit auch zu seinem Ex-Trainer beim SVH, Holger Möllers, wechseln werde. Seitdem war die Stelle des Bezirksligisten vakant.

Mit Alkan wolle der SV Herbern nun eine „neue Richtung einschlagen“. Mit dem 38-Jährigen kommt ein Trainer zum SVH, der sowohl in der U19 als auch den Senioren Trainererfahrung hat. Der Projektmanager, der inzwischen in Hamm wohnt, hat früher für den VfL Werne Fußball gespielt, bis dieser mit Eintracht Werne fusioniert ist. Elf Jahre sei er dort unterwegs gewesen, seine komplette Karriere als aktiver Fußballer. Anschließend habe er die PSG-Akademie in Düsseldorf mit aufgebaut. Im Anschluss daran trainierte er zwei Jahre lang den U19-Bezirksligisten FC Overberge, bevor er dort die erste Seniorenmannschaft übernahm. Zuletzt trainierte er die erste Mannschaft von Bezirksliga-Absteiger TuS Wiescherhöfen, verlor dort aber Ende Februar seinen Posten.
„Ich will Spaß haben“, kündigte er bei einem ersten Kennenlernen an. Er wolle, dass seine Spieler sich „qualitativ erweitern, nicht nur fußballerisch, sondern auch vom Kopf und von der Physis“. Seine Spieler sollen abgezockt sein. Deshalb werde es in der Vorbereitung, die Mitte Juli beginnen soll, auch gegen Seniorenmannschaften spielen. „Schnellen Fußball, aber gleichzeitig geduldigen“, wolle er sehen.
Sehr junge Unterstützung
Und er macht das Ganze nicht alleine. Georg Budde bleibt Betreuer der A-Jugend. Als Co-Trainer unterstützen wird Alkan Anton Ruppel. Recep Alkan kennt Ruppel aus dessen Zeit in der A-Jugend beim FC Overberge. „Anton hat mit 14 bereits A-Junioren gespielt.“ Zwei Knie-Ops zwangen ihn dann dazu, mit dem Fußball aufzuhören. Dabei hat Ruppel in der Jugend eine steile Laufbahn hingelegt. Nicht nur bei Overberge war er: SuS Kaiserau, Hammer SpVg, RW Ahlen und Westfalia Rhynern hat er in seiner jungen Vita. Er soll mit seiner Jugend als Bindeglied zwischen Trainer und Mannschaft dienen.
Knapp 30 Spieler waren beim ersten Training unter Recep Alkan am Montag auf dem Kunstrasen am Siepen. Das Leistungsgefälle sei dabei schon nicht ohne: „Für manch einen von euch wird Bezirksliga zu hoch sein“, kündigte Brockmeier bereits an. Denn das Problem: Der SVH stellt in diesem Jahr nur eine A1 in der Bezirksliga. In den vorherigen Jahren konnten die Herberner auch eine A2 stellen, die dann in der Kreisliga angetreten ist. Doch dafür fehlt in diesem Jahr schlichtweg die Masse. „Wir wollen keine Spieler aus der gerade neu formierten B-Jugend hoch ziehen, um irgendwie eine zweite Mannschaft zu stellen“, erklärt der Jugendvorsitzende. Das sei nicht der Sinn hinter der Kooperation mit dem TuS Ascheberg bei den B-Junioren.
Man wolle sich nun die Option offen lassen, vielleicht eine zweite Mannschaft nachzumelden. Dafür müssten aber noch neue Spieler dazukommen, da ein Kader mit 30 Spielern nicht für zwei Mannschaften reiche, so Brockmeier. Sollte aber noch etwas nachrücken, sei man beim SVH bereit, über eine zweite Mannschaft nachzudenken.
SV Herbern geht weitere Jugendspielgemeinschaft ein: „Wir haben jetzt die Reißleine gezogen“
Neuzugang sagt dem SV Herbern wieder ab: Junger Spieler bleibt bei seinem Dortmunder Klub