Am Ende stand der SV Herbern in der Fußball-Bezirksliga 7 wieder mit leeren Händen da: Die 2:3-Niederlage bei ASK Ahlen bedeutete die zweite Pleite in Serie. „Wir haben den Gegner immer wieder eingeladen mit Nadelstichen gegen uns, immer wieder mit Schnittstellenpässen“, ärgerte sich SVH-Trainer Oliver Glöden nach der Partie über einen viel zu löchrigen Defensivverbund.
Abwehrmann Marcel Niewalda stand gegen Ahlen in der ersten Halbzeit auf dem Platz – war also Teil jener kritisierten Abwehrkette, die alle drei Gegentreffer kassierte. „Das Zentrum war oft viel zu blank, die konnten sich einfach aufdrehen, wir waren viel zu langsam am Mann“, reiht Niewalda, der zum ersten Mal seit seiner langwierigen Verletzungspause wieder in der Startelf stand, viele Gründe aneinander, warum es gegen Ahlen nicht gepasst hatte.
SV Herbern in Erklärungsnot
Wie der Trainer geht auch Niewalda selbst hart ins Gericht mit der abgelieferten Abwehr-(Nicht)-Leistung. „Die erste Halbzeit war so Harakiri, da ist uns nicht viel gelungen.“ Als Paradebeispiel führt der Außenverteidiger das Abwehrspiel vor dem 1:2 an. „Die Zuteilung war nicht optimal, das ging überhaupt nicht. Da hätte man auch Hütchen hinstellen können, das wäre wahrscheinlich schwieriger gewesen“, beschreibt Niewalda deutlich die Enttäuschung von der eigenen und der Leistung des ganzen Abwehrverbunds.
Dazu kam die bekannte Offensivstärke des Gegners. „Dass die individuell stark besetzt sind bei Ahlen, war klar“, betont Niewalda. Gerade deshalb hätte der SV Herbern aber „aggressiver sein müssen, früher beim Mann sein müssen“.
Lobende Worte hat Niewalda auch noch übrig: für Ahlens Dreierpacker Yusuf Kahraman („Dribbling, eins gegen eins, Geschwindigkeit“) und die eigene Offensivabteilung, die „zwei gut herausgespielte Tore erzielt haben“.

Erklären kann sich Niewalda diese Abwehrschwäche des SV Herbern, die zuletzt oft vor allem zu Spielbeginn auftritt, nicht wirklich. „Es war die ganze Woche schwierig. Wir konnten nicht so trainieren wie sonst, weil wir viele Kranke hatten“, versucht Niewalda, der selbst angeschlagen ins Spiel gegangen war, die unzureichende Leistung zu rechtfertigen. Gleichzeitig betont er jedoch: „Das sind letztendlich nur Ausreden, letztendlich kommt es auf die Tagesform auf dem Platz an.“
SV Herbern gegen TuRa Bergkamen
Nun gilt es, das Ahlen-Spiel aus den Köpfen zu kriegen und sich schnellstmöglich auf das kommende Spiel zu fokussieren. Da geht es zuhause gegen TuRa Bergkamen (5. November, 15 Uhr) darum, an die guten Leistungen, die es Niewalda zufolge zweifelsohne in dieser Saison bereits gab, wieder anzuknüpfen. „Wir müssen an die Stärken glauben, die wir phasenweise gegen gute Gegner, zum Beispiel gegen Werne (1:2) in der ersten Halbzeit auch gezeigt haben, wieder auf den Platz zu bringen.“
Wichtig sei vor allem der Gesundheitszustand innerhalb der Mannschaft. „Ich hoffe, dass wir halbwegs gesund bleiben. Und dann schauen wir, was am Wochenende rausspringen wird.“ Niewalda wird seine Erkältung laut eigener Aussage voraussichtlich überwunden haben – und gewillt sein, Wiedergutmachung zu betreiben.
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