Nach dem Bezirksliga-Abstieg hat sich die A-Jugend des SV Herbern neu gesammelt und agiert aktuell als Jugendspielgemeinschaft mit dem TuS Ascheberg. Dabei möchte die Mannschaft gerne in die Bezirksliga zurückkehren. Doch nun bezichtigt Herbern jemanden der Befangenheit.
Schiedsrichter soll Spiel absichtlich beeinflusst haben
Im entscheidenden Auswärtsspiel bei Fortuna Walstedde (4:0) hat Herbern am vergangenen Sonntag (6. Oktober) den Sprung in die Leistungsliga geschafft. Beim 4:0-Sieg sorgte unter anderem Felix Erben mit seinem Doppelpack für das Erreichen des ersten Zwischenzieles.
„Wir haben uns für die Leistungsliga qualifiziert und unser Ziel damit erreicht. Jetzt wollen wir dort natürlich weiter an unsere Erfolge anknüpfen“, ist Trainer Recep Alkan, der auch schon die Senioren des A-Kreisligisten FC Overberge gecoacht hat, erleichtert und lobt sein Team: „Die Jungs wollten und haben die Vorgaben gut umgesetzt. Das ist der verdiente Lohn für die Arbeit.“
Schiedsrichter soll Bruder des Ahlen-Trainers gewesen sein
Das Spiel gegen die Ahlener SG in der Vorwoche verlor Herbern allerdings mit 1:2 und musste darüber hinaus auch noch zwei Platzverweise hinnehmen. Zum einen war für Gerrit Möllers das Spiel vorzeitig beendet, aber auch SVH-Trainer Recep Alkan bekam vom Schiedsrichter die Rote Karte.
„Nach dem Spiel habe ich einen Hinweis darauf bekommen, dass der Schiedsrichter der Bruder des Trainers aus Ahlen sei“, beginnt Alkan und erklärt weiter: „Ich habe dann nachgeforscht und es fügten sich viele Teile mehr und mehr zusammen.“
Referee war Mustafa Gümüstas und Trainer der Ahlener SG ist eigentlich immer Murat Gümüstas, der aber laut Spielbericht im besagten Spiel nicht anwesend war. Dafür war Ralf Roßbach auf dem Portal Fussball.de als Trainer vermerkt. Seltener Zufall oder steckt doch mehr dahinter?
Sperren wurden durch Sportrichter ausgesetzt
„Gerrit soll angeblich etwas zum Schiedsrichter gesagt haben, aber er beteuert weiterhin, dass er nichts gemacht hat, und ich glaube ihm das auch“, ist Alkan von der Unschuld seines Schützlings überzeugt und bestätigt dann: „Wir haben uns mit dem Fußballkreis und dem Fußballverband in Verbindung gesetzt und unsere Bedenken geäußert. Dort hat man unsere Aussagen sehr ernst genommen und prüft diesen Fall nun.“
Zunächst wurden Alkan und Möllers durch den zuständigen Staffelleiter gesperrt, wobei der 17-jährige SVH-Torjäger gleich für vier Spiele gefehlt hätte. Sportrichter Helmut Remfert hat die Sperren allerdings zunächst ausgesetzt und somit durften beide „Rotsünder“ in Walstedde aktiv mitwirken.
Jugendleiter der Ahlener SG äußert sich vage
„Zum genauen Fall möchte ich nichts sagen, da es sich um ein schwebendes Verfahren handelt. Wir als Verein sehen es aber als unsere Pflicht an, diesen Schritt zu gehen und hoffen auf eine schnelle Aufklärung“, wartet Alkan nun auf weitere Handlungen vom Kreissportgericht.
Auf Nachfrage äußerte sich auch Ahlens Jugendleiter Stefan Jakob zu den Vorwürfen. „Es ist ein schwebendes Verfahren, aber ich sehe das völlig anders. Wir waren auch schon mit Leistungen eines Schiedsrichters nicht einverstanden, aber es sind Tatsachenentscheidungen und beim SV Herbern werden dann Sperren ausgesetzt“, hatte Jakob wenig Verständnis für das Vorgehen des Sportrichters.