SV Herbern erleidet weiteren Tiefschlag SVH holt 0:2-Rückstand auf - und verliert dennoch

SV Herbern erleidet weiteren Tiefschlag
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Was ein Schlag gegen die Moral: Erst kämpft der SV Herbern sich zurück von einem 0:2 zu einem 2:2. Und am Ende gab es dennoch keine Punkte für den Landesliga-Absteiger.

Landesliga 4

SV Herbern – Concordia Albachten 2:3 (0:2)

Beim SV Herbern konnte es niemand so richtig fassen: Man holt einen 0:2-Rückstand auf. Und geht trotzdem am Ende der Nachspielzeit als Verlierer vom Platz. „Es ist so häufig wie in den letzten Wochen. Es ist anstrengend, immer das Gleiche hinterher zu sagen“, so Trainer Oliver Glöden. Denn spielerisch war der SVH dem Gegner aus Münster-Albachten am Sonntag gerade in Halbzeit zwei deutlich überlegen. Dass Patrick Sobbe und Daniel Krüger zum 2:2 ausglichen (49. Minute, 80.) war da verdient. Und dennoch reichte es nicht.

Dabei hätte es in Halbzeit eins schon gar nicht soweit kommen müssen. Denn in den ersten 15 Minuten war der SVH druckvoller als Concordia Albachten, das vor dem Spiel lediglich drei Punkte Vorsprung auf Herbern hatte. Glöden hatte unter der Woche das interne Ziel ausgerufen, zumindest nicht als Tabellenletzter absteigen zu wollen.

Doch wie so oft schaffte es eine engagiert spielende Mannschaft aus Herbern nicht, den Ball im Tor unter zu bringen. Teilweise mangelte es an der Präzision in der Vorlage, teilweise auch einfach an der Spielidee. Deutlich effektiver war da Albachten: Aus zwei Chancen machten die zwei Tore. Die Herberner Hintermannschaft sah dabei vor allem vor dem 2:0 nicht gut aus. Erst bekam sie den Ball nicht geklärt, dann konnte Silas Nübel rechts im Strafraum völlig frei querlegen. Beide Tore verwandelte Thomas Kroker (34., 42.). „Wir waren eigentlich gut im Spiel, aber liegen dann 0:2 hinten. Deswegen stehen wir auch da unten, ich kann mich nur Woche für Woche wiederholen“, sagte Glöden nach Abpfiff.

In der Pause schaffte der Coach es scheinbar dennoch, die Moral seines Teams wieder zu steigern. Denn gerade nach dem 0:2 schienen die Herberner die Köpfe wieder hängen zu lassen. Erst erzielte Patrick Sobbe den 2:1-Anschlusstreffer.

Und dann wurde die bereits beschriebene Moral der Herberner erneut getestet: Nach einem hohen Bein kassierte Julius Höring die Gelb-Rote Karte. Herbern war also ab der 65. Minute nur noch zu Zehnt. „Das war dann schon extrem kräftezehrend“, so Glöden. Doch erst mal merkte man die Unterzahl den Herbernern nicht an. Stattdessen glich Herbern eben durch Daniel Krüger aus: Der lange Stürmer stand im Strafraum fahrlässig frei, eine Flanke von Maurice Modrzik konnte er völlig ungehindert einköpfen.

Der SVH hatte nun Lunte gerochen, der erste Sieg in 2023, er war nah. Doch Herbern verfiel in das gleiche Muster wie in Halbzeit eins: Tempo und Wille stimmten, die Verwertung war hingegen schlecht.

Oliver Glöden muntert Daniel Krüger auf. Der sitzt am Boden.
Oliver Glöden, Trainer des SV Herbern (M.) musste Daniel Krüger und den Rest seines Teams nach Abpfiff aufmuntern. © Verena Schafflick

Und dann schaffte es der SV Herbern am Ende nicht einmal, das 2:2 über die Zeit zu retten: In der letzten Minute der Nachspielzeit erzielte der kurz vorher eingewechselte Justus Menze das 3:2 für Concordia Albachten. Ein weiterer Tiefschlag für den eh schon stark angeschlagenen SVH.

„Wenn man da unten steht, dann bekommt man halt in der 90. oder Nachspielzeit noch den Gegentreffer zur Niederlage“, sagte Glöden. Damit ist auch das interne Ziel in Gefahr. Denn Albachten hat nun sechs Punkte Vorsprung auf den Tabellenletzten. Es sind noch drei Spiele zu spielen. Am Freitag geht es dann zum Derby nach Nordkirchen.

SVH: Herbring – Richter, Heidbrink, Krüger, Modrzik, Sobbe (87. Fischer), Schulte, Heidicker (79. Rottmann), Pettendrup (84. Scholdei), Höring, Dombrowski.

Tore: 0:1 (34.), 0:2 (42.), 1:2 Sobbe (49.), 2:2 Krüger (80.), 2:3 (90.+4)

Gelb-Rote Karte: Höring (65./Foulspiel)

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