Letzter Spieltag in der Frauen-Bezirksliga 7, der SV Herbern empfing zu Hause RW Unna. Für beide Mannschaften ging es eigentlich nur noch um die berühmte goldene Ananas. Das bedeutete aber nicht, dass es am Siepen einen lauen Sommerkick gab.
Bezirksliga 7
SV Herbern – RW Unna 3:2 (1:1)
Im Gegenteil. Denn der SV Herbern sorgte für eine spannende Partie gegen die Unnaerinnen. Die waren nämlich eigentlich nach 18 Minuten durch Tabea Steining in Führung gegangen. Eine verdiente, denn die Herbernerinnen spielten zu Beginn des Spiels keinen guten Fußball: „Ich weiß auch nicht, was los war. Wir kamen einfach nicht ins Spiel“, analysierte Trainer Sven Spigiel nach Abpfiff. Gerade die Herberner Abwehr wirkte behäbig, langsam in ihren Bewegungen und Entscheidungen. Die Unnaerinnen nutzten diese Fahrlässigkeiten in der Defensive aus, aber nicht eiskalt, denn bis auf das 1:0 erzielten sie keinen weiteren Treffer.
Spigiel stellt daraufhin früh um, brachte in Halbzeit eins noch drei neue Offensivkräfte mit Laura Heitplatz, Annika Vogel und Laura Kühnhenrich. Eine kluge Entscheidung, der SVH schien sich zu stabilisieren.

Kurz vor der Pause hatte die Hausherrinnen dadurch Oberwasser. Maria Kruckenbaum köpfte eine Ecke von Kühnhenrich an die Latte. Der Ausgleich vor der Pause war das Ziel. Und den besorgte Laura Kühnhenrich in ihrem letzten Spiel für den SV Herbern, sie geht zum Studium in die USA: Die Offensivspielerin nutzte einen verunglückten Pass von der Unnaer Torfrau aus und konnte so solo vollenden (45.+2 Minute).
Nach der Pause dann quasi die Kopie der ersten Hälfte: Unna geht früh in Führung (49.). Lange laufen die Herbernerinnen nun einem Rückstand hinterher. Doch bei Unna schienen langsam aber sich die Kräfte nachzulassen, der SVH hatte plötzlich viele Räume in der Defensive, die gerade die starke Maja Przybilla ausnutzen konnte. Sie setzte als Ballverteilerin ihre Mitspielerinnen immer wieder gut in Szene. Die Treffer machten aber ihre Kolleginnen.
Besonders schön war das Tor von Annika Vogel: Nach einem Sololauf auf das gegnerische Tor netzte sie mit einem satten Schuss zum 2:2-Ausgleich ein. Das gab auch Lob von Spigiel: „Ein wunderschönes Tor von Annika mit einem Wutschuss.“ Der scheidende Trainer peitschte sein Team nun von außen an. Ging hier noch was? Es ging. Und zwar durch Marie Kruckenbaum. Scheiterte die Kapitänin in Halbzeit eins mit ihrem Kopfball noch an der Querlatte, saß ihr Kopfball in der 85. Minute nun sicher: der 3:2-Siegtreffer.
Sven Spigiel fand nach Abpfiff emotionale Worte. Er wäre gerne länger Trainer dieser Mannschaft geblieben, wolle nun aber Zeit für die Familie. „Ich werde mir die Spiele aber weiter ansehen.“
SVH: Mühlenweg (46. Dartmann) – Prüße (25. Heitplatz), Przybilla, Zukowsky (33. Kühnhenrich), Kruckenbaum, Große-Budde, M. Birkhahn, Hohenhövel (46. Weniger), Pawlas, F. Birkhahn, Gundelach (33. Gundelach).
Tore: 0:1 Steinig (17.), 1:1 Kühnhenrich (45.+2), 1:2 Özteke (49.), 2:2 Vogel (74.), 3:2 Kruckenbaum (85.)
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