SV Herbern legt „bombastische“ Entwicklung hin Der Trainer bleibt dennoch zurückhaltend

„Bombastische Hinrunde“: Wie sich die Frauen des SV Herbern weiter entwickelt haben
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Drei Monate Pause hat die Frauen-Mannschaft des SV Herbern bis zum nächsten Ligaspiel. Die Hinrunde in der Bezirksliga war für die Damen mehr als erfolgreich und übertraf die eigenen Erwartungen um ein Vielfaches. „Es ist bombastisch gelaufen. Wir haben die Spiele teilweise sehr klar entscheiden“, sagt Trainer Malte Henrichs. Besonders im Passspiel und der Ballsicherheit habe sich sein Team weiterentwickelt. „Das sind die Hauptaspekte, die wir geschafft haben.“

Aufstieg beim SV Herbern nicht das Ziel

Erst Anfang November gewannen die Damen ein Pflichtspiel zweistellig. Mit 12:0 gegen die Sportfreunde Sölderholz. Die Winterpause ist für sie eingeläutet, weiter geht es erst am 16. Februar gegen Germania Lohauserholz. Den Jahreswechsel verbringen die Blau-Gelben auf dem zweiten Platz, allerdings mit fünf Punkten Abstand zum Ligaprimus Rot-Weiß Unna.

Zu Saisonbeginn stand die Henrichs-Elf mehrere Wochen auf Platz eins, ließ dann aber zweimal Federn. Gegen den SuS Scheidingen (1:2) und jüngst beim TuS Wickede/Ruhr (1:3) ging sie leer aus. „Die Sauerland-Luft liegt uns nicht“, scherzt Henrichs, um dann aber ernsthaft hinzuzufügen: „Wir haben besser gespielt als Scheidingen. In Wickede hatten wir fast zwei Hände voll Torchancen und hätten die Dinger machen müssen.“

Ab und zu fehle der „alte Hase“ mit Erfahrung, der verhindere, dass ein Spiel trotz vieler Chancen noch verloren gehe. Insbesondere Automatismen in der Defensive seien damit gemeint. Und die Defensivarbeit war auch in Wickede nicht sattelfest, weil die Abwehrkette nach der Verletzung von Lisa Drewa umgestellt wurde. „Wir waren unsicher und brauchen immer Sicherheit. Die haben wir, wenn wir führen.“

Die meisten seiner Spielerinnen seien 2004 geboren und damit im vierten Jahr bei den Damen. „Man sieht, dass wir uns total weiterentwickelt haben.“ Zwei der Spielerinnen seien sogar im ersten Damenjahr und waren in der Vorsaison noch B-Juniorinnen. Anders als bei den Herren ist bei den Frauen der Übergang in den Seniorenbereich schon nach der B-Jugend vorgesehen.

Der SV Herbern jubelt.
Grund zum Jubeln hatten die Herbern-Frauen in dieser Saison reichlich. In zwölf Spielen schossen sie 49 Tore. © Thomas Peek

Nur acht Punkte haben die SVH-Damen in zwölf Spielen liegen gelassen. Ein mögliches Träumen vom Aufstieg wird aber nicht groß herausposaunt. „Unser Ziel ist es, die Spielerinnen für den nächsten Schritt vorzubereiten. Unna scheint so stark zu sein, dass sie kaum Punkte abgeben. Und wir wissen, dass wir nicht alle zwölf Spiele in der Rückrunde gewinnen.“, so Henrichs. Trotzdem würden sie alles „in die Waagschale“ werfen.

Wichtige Spielerinnen fehlen dem SV Herbern in der Rückrunde

Die Zurückhaltung dürfte auch daran liegen, dass Herbern in der Rückrunde auf zwei wichtige Spielerinnen verzichten muss. Lisa Drewa wurde an der Achillessehne operiert und wird laut ihrem Trainer für den Rest der Saison ausfallen. Und Offensivspielerin Maya Henrichs, Tochter des Trainers, wird einige Zeit im Ausland verbringen. „Sie hat gerade erst Abitur gemacht und wird zu einem Kinderdorf in Namibia reisen.“

Verstärkungen sind auf der anderen Seite nicht geplant. Bis zu ihrer Weihnachtsfeier Anfang Dezember werde noch weiter trainiert, erzählt der Trainer. In der langen Zeit bis zum nächsten Pflichtspiel im Februar nehmen die Frauen zudem an einer Hallenmeisterschaft in Warendorf und einem Hallenturnier in Ostbevern Anfang Januar teil.