Am Dienstag hat das Sportgericht Unna-Hamm die Frage geklärt, ob die Fußball-Kreisliga-C-Partie zwischen dem SV Stockum II und dem TuS Wiescherhöfen III wiederholt wird. Diese war beim Stand von 0:1 in der 76. Spielminute abgebrochen worden, weil sich Wiescherhöfen geweigert hatte, das Spiel fortzusetzen. Das Gericht sprach den Spieler frei, der beschuldigt wurde, einen Gegenspieler geschlagen zu haben. Der TuS Wiescherhöfen hat noch die Möglichkeit, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Doch schon jetzt ist klar: Der Klub wird davon definitiv keinen Gebrauch machen. „Wir werden nicht in Berufung gehen. Da die Stockumer Seite nicht von ihren Aussagen abweichen würde, hätten wir gar keine Chance auf einen Erfolg“, stellt Wiescherhöfens Geschäftsführer Burkhard Stork klar.
Folgen werde jedoch ein zivilrechtlicher Prozess, zu dem er jedoch noch keine näheren Angaben machen konnte. Stork glaubt, dass die Erfolgsaussichten im sportrechtlichen Verfahren von Anfang an gering gewesen seien: „Ich habe von vornherein gesagt, dass wir kaum Aussicht auf Erfolg hatten. Schließlich stand Aussage gegen Aussage.“ Daher habe das Sportgericht den Spieler nicht zweifelsfrei als Täter überführen können: „Für mich hat es einen bitteren Beigeschmack, dass niemand den Arsch in der Hose hat, zu sagen: Komm, ich steh dazu!“
„Stockum ist kein Prügelverein“
Stork räumt ein, dass sich die Zeugen auf beiden Seiten widersprochen hätten. Dennoch macht er den aus der Sicht seines Klubs negativen Ausgang daran nicht fest. „Wenn wir alle dasselbe gesagt hätten, dann wäre der Vorwurf gewesen, wir hätten uns abgesprochen“, sagt er. Jeder nehme nun mal Dinge anders wahr.
Komplett entgegengesetzt waren die Gefühle auf Stockumer Seite. Jugendvorsitzender Thorsten Paschen sagte anschließend, die Verhandlung sei schwierig und langwierig gewesen. „Man wusste nicht, wie es ausgeht. Die einen sagen das, die anderen sagen das.“ Er betonte, dass der Vorwurf sehr stark wäre und dass man dementsprechend den Täter benannt hätte, wenn jemand etwas gesehen hätte.
In den acht Jahren, in denen er beim SV Stockum sei, habe es noch nie einen ähnlichen Vorfall gegeben. „Der SV Stockum ist nicht als Prügelverein bekannt. Wenn es eine Tätlichkeit gegeben hätte, dann hätten wir das auch so gesagt.“ Paschen betonte zudem, dass der Schiedsrichter die einzige neutrale Person in dem Fall sei und die beste Sicht gehabt habe.
„Wenn der Unparteiische nichts wahrgenommen hat, dann ist die Sache für mich klar.“ Paschen verspricht zudem: „Wenn sich andere Tatsachen herausstellen sollten, dann würden wir entsprechende Schritte einleiten.“
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