Eintracht Werne und Trainer Aykut Kocabas hadern mit dem Spielabbruch: Gegen die IG Bönnen hätte man gerne noch weitere Tore erzielt.

Eintracht Werne und Trainer Aykut Kocabas hadern mit dem Spielabbruch: Gegen die IG Bönnen hätte man gerne noch weitere Tore erzielt. © Johanna Wiening

Spielabbruch erhitzt die Gemüter: IG Bönen II kontert Vorwürfe von Eintracht Werne

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Der Abbruch der Partie zwischen Eintracht Werne und IG Bönen II hallt auch Tage später noch nach. Die Trainer beider Teams äußerten sich zur Situation – die Meinungen gehen dabei stark auseinander.

Werne

, 11.10.2022, 17:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Einen Tag nachdem die IG Bönen II die Fußball-Partie der Kreisliga A bei Eintracht Werne zur Halbzeitpause aufgrund von Personalmangels nicht fortführen wollte und das Spiel anschließend abgebrochen wurde, stand das die Spielwertung bereits fest: Der 4:0-Halbzeitstand für die Eintracht hatte Bestand. Doch beendet ist das Kapitel noch nicht.

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Die Gäste aus Bönen waren bereits urlaubs- und krankheitsbedingt mit einem dünnen Kader angereist, wie der Trainer Gültekin Ciftci bestätigte: „Wir waren mit neun Mann dahingereist. Ich hatte am Sonntagmorgen zwei kurzfristige Absagen durch Krankheiten. Die Spieler haben zwar noch einen Test gemacht, der negativ war, aber das Risiko war einfach zu groß.“

IG Bönen II reiste schon ersatzgeschwächt an

Zwei Spieler aus der dritten Mannschaft füllten den Kader immerhin noch auf elf Mann auf. Allerdings nicht lange, denn noch in der ersten Hälfte verletzte sich ein Akteur der IG-Bönen-Reserve nach einem Pressschlag am Oberschenkel. „Ich musste schon Spieler durchspielen lassen, die eh angeschlagen waren. Wir wollten es durchziehen, aber es ging nicht mehr“, sagt Ciftci.

Vonseiten der siegreichen Werner muss sich die Reserve der IG Bönen nun aber Vorwürfe gefallen lassen, das Spiel trotz der Personalnot nicht bis zum Ende durchgezogen zu haben. „Wir hätten sehr gerne weitergespielt. Das ist etwas ungünstig. Sie hatten wahrscheinlich Angst die Hütte voll zu bekommen“, sagt Eintracht-Coach Aykut Kocabas.

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Eintracht Werne wollte etwas für das Torverhältnis tun

Im Fokus der Kritik der Evenkämper stand allen voran das Torverhältnis, welches der Spitzenreiter der Kreisliga A1 Unna/Hamm im zweiten Durchgang gerne noch verbessert hätte. „Die Konkurrenz trifft nun Mal auch sehr gerne. Ich hoffe nicht, dass dadurch etwas mitentschieden wird und am Ende die Tore entscheiden“, so Kocabas, der die Höhe des Zwischenstandes als Hauptgrund für den vorzeitigen Spielabbruch anführt: „Mit einer roten Karte spielt man ja auch zu Ende. Das Ergebnis hat mit Sicherheit eine Rolle gespielt. Ich glaube, bei 0:0 hätten sie weitergespielt“, behauptet der Werner Trainer.

Der Trainer der IG Bönen, Gültekin Ciftci, kontert die Vorwürfe von Eintracht Werne.

Der Trainer der IG Bönen, Gültekin Ciftci, kontert die Vorwürfe von Eintracht Werne. © Günter Thomas

Vorwürfe, die Ciftci nicht so einfach auf sich sitzen lassen will: „Nein, wir hätten auch dann nicht weitergemacht. Wenn meine Spieler sagen, Trainer ich kann nicht mehr, sonst reißt etwas, dann kann ich das nicht befürworten, weil dann habe ich nächste Woche gar keine Spieler mehr“, verteidigt sich Ciftci.

Coach der IG Bönen wehrt sich gegen Vorwürfe

Auch das Thema Torverhältnis stößt dem IG-Coach sauer auf: „Die wollten uns noch 10-15 Stück einschenken. Aber was soll ich machen? Mit 20:0 untergehen und Verletzungen riskieren, nur weil die das Torverhältnis aufbessern wollen? Wir hätten das Spiel auch vorher absagen können, dann hätten wir die Strafe bezahlt und das Spiel wäre sogar nur 2:0 ausgegangen. Aber jetzt wird man noch bestraft dafür, dass man es versucht hat.“

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Bei allem Ärger über die verpasste zweite Halbzeit und die Möglichkeit, das Torverhältnis zu verbessern, hätten viele Spieler von Eintracht Werne laut Ciftci aber auch Verständnis für die IG Bönen II aufgebracht. Auch Trainer Kocabas betonte: „Ich kann die Situation ja schon ein bisschen verstehen. Dennoch ist es schade für uns, auch weil ich einen vollen Kader hatte und jedem Spielzeit geben wollte.“ Fest steht: Wenn die Evenkämper weiterhin ihre Spiele so souverän gestalten wie bisher, wird wohl auch das Torverhältnis keine Rolle mehr spielen.