Spiel gedreht, Aufstiegschance gewahrt Eintracht Werne geht am 30. Spieltag in ein Fernduell

Spiel gedreht, Aufstiegschance gewahrt: Eintracht Werne geht in ein Fernduell am 30. Spieltag
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Eintracht Werne kann offenbar nur nach Rückständen: Nach dem 4:4 nach 0:3 gegen Herringen drehte Eintracht Werne beim zuhause nach 13 Spielen noch verlustpunktfreien TSC Hamm einen 0:1-Pausenrückstand, triumphierte emotional mit 2:1 und sicherte sich für den letzten Spieltag die Verfolgerposition hinter dem VfL Mark, der das Topspiel in Herringen gewann. „Wir müssen dran glauben“, sagte Eintracht Wernes Trainer Mario Martinovic, „was Mark macht, da haben wir keinen Einfluss drauf.“

Kreisliga A1 Unna-Hamm

TSC Hamm – Eintracht Werne

1:2 (1:0)

Nach zehn Minuten banger Nachspielzeit erlöste Schiedsrichter Sven-Patrick Schilz die Werner letztlich. Werne musste in den letzten Spielminuten eine Drangphase der Hammer überstehen. Das Gespann hatte Nachspielzeit auch wegen der vielen Verletzungsunterbrechungen gewaltig ausgedehnt. Immer wieder lag ein Werner Spieler auf dem Boden. Behandlungspause. Die Zeit kam oben drauf. Dann war es geschafft.

Etwas entspannter hätte die Nachspielzeit ausfallen können, wenn Firat Isikli einen Strafstoß kurz vor Schluss bekommen hätte. Isikli fiel, nachdem er geschnitten wurde, – da haben Unparteiische auch schon auf den Punkt gezeigt. Schilz war es zu wenig. Eine Rettungstat vollbrachte Wernes Innenverteidiger Ibrahim Akalin im eigenen Strafraum zwei Minuten zuvor. Technisch unsauber versprang Burat Demir freistehend der Ball. Akalin knallte ihn aus der Gefahrenzone und nahm in Kauf, dass Demir ihn bei seiner Grätsche erwischte.

VfL Mark den schwierigeren Gegner

Es gibt ein Fernduell am letzten Spieltag. Eintracht Werne hat gegen den Hammer SC sicherlich die leichtere Aufgabe als der punktgleiche VfL Mark, der nur wegen des besseren Torverhältnisses (12 Tore besser als Werne) auf dem Thron sitzt – beide direkten Duelle, die sonst als erstes Kriterium bei Punktgleichheit herangezogen worden wären, endeten remis. Der VfL Mark empfängt den TSC Hamm, der es den Wernern am Sonntag im Hammer Union-Stadion schwer machte.

Jubel bei Kadir Kavakbasi (l.) nach dem Sieg in Hamm.
Jubel bei Kadir Kavakbasi (l.) nach dem Sieg in Hamm. © Reith

Die Gäste, die mit exakt derselben Elf wie gegen Herringen starteten, begannen nervös. Harun Akgöz hätte den Türkischen SC nach 15 Sekunden bereits fast in Führung geschossen, er zielte links vorbei, – Werne benötigte ein bisschen, um ins Spiel zu kommen. Abdullah Sahin (8.) per Freistoß gab einen ersten Torschuss ab, als dann aber Semih Baskan das Führungstor (15.) erzielte, pennte die Werner Hintermannschaft kollektiv.

Erst nach gut einer halben Stunde schien sich Werne von dem Rückstand erholt zu haben. Serkan Adas (27.), der im Strafraum an Ahmet Göksen hängen blieb, und der Lattentreffer von Alper Lafci waren die dicksten Dinger für die Evenkämper, die zur Pause Sami Schebab einwechselten und mit ihm jede Menge Stabilität. Der Mittelfeldlenker balancierte Defensive und Offensive aus - mit ihm auf dem Feld war Werne überlegen. „Er hat dem Spiel seinen Stempel aufgedrückt“, erkannte auch Trainer Martinovic, „aber ich will nicht nur ihn rausheben.“

Isikli und Sari sind die Helden

Und glich folgerichtig aus: Firat Isikli köpfte zehn Minuten nach dem Seitenwechsel ein – 1:1! Adas (60.) und Sahin (62.) vergaben weitere Chancen, bis Sari das zweite Werner Kopfballtor erzielte. Nach 70 Minuten beförderte er eine Ecke ins Netz und rannte schnurstracks in Richtung Werner Bank. Spieler liefen auf das Feld, eine Jubeltraube bildete sich. Die Szenen glichen denen der Vorwoche. Werne fügte Hamm nach 13 Heimsiegen die erste Saisonniederlage im eigenen Stadion zu. „Wieder mal sind wir es, die die Punkte mitnehmen“, sagte Martinovic.

Jetzt guckt alles auf nächsten Montag. „VfL Mark hat jetzt die besten Karten, aber das hat gewechselt: Erst hatten wir sie, dann Herringen, jetzt Mark“, sagte Martinovic, zuckte mit den Achseln und grinste. „Vielleicht springt es noch mal rüber und wir haben Glück.“

Eintracht: Rafalski - Sari, K. Kavakbasi (70. Baslarli), Akalin, Algan, Isikli, M. Kavakbasi, Akyüz (89. Isaak), Adas, Sahin, Lafci (46. Schebab)

Tore: 1:0 Baskan (15.), 1:1 Isikli (55.), 1:2 Sari (70.)

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