Sebastian Schnee verlässt den Werner SC sofort Große Enttäuschung nach Trainerwechsel

Sebastian Schnee lehnt Co-Trainer-Rolle beim Werner SC ab: „Bin enttäuscht“
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Sebastian Schnee (32) wird nicht der neue Co-Trainer von Lars Müller (48) beim Werner SC. Der 32-Jährige trainierte interimsweise den Landesligisten, nachdem Sven Pahnreck im August überraschend zurückgetreten war. Seine Bilanz: Fünf Niederlagen, ein Unentschieden und zwei Siege.

In der spielfreien Zeit hat der Fußball-Vorstand entschieden, Lars Müller als Cheftrainer bis zum Ende der Saison zurückzuholen.

Sebastian Schnee hat sich verabschiedet

Der Vorsitzende Dirk Abdinghoff bot Schnee an, als Co-Trainer weiterzumachen und über den Verein auch einen Trainerschein zu erwerben. In der kommenden Saison wäre er wieder die erste Wahl für den Cheftrainerposten gewesen, sagt Abdinghoff, weil das Engagement von Lars Müller bis zum Saisonende befristet ist. Daran ist Schnee aber nicht interessiert, wie er nun klarmachte.

„Ich habe mich von der Mannschaft verabschiedet und bin kein Bestandteil mehr des Teams. Es wissen alle Bescheid“, sagt Schnee. Am Dienstagabend, kurz bevor die Mannschaft sich traf und von dem neuen Trainer begrüßt wurde, war Schnee ebenfalls vor Ort und herzte seine Spieler. Am selben Abend informierte er auch die Verantwortlichen über seine Entscheidung.

Frederic Fischer im Zweikampf.
Frederic Fischer (r.) beim Sieg gegen die Hammer SpVg. Es war das letzte Mal von Sebastian Schnee als Trainer des Werner SC. © Nico Ebmeier

Ziemlich genau zwei Jahre war er beim Werner SC. Erst als Spieler, kurz bevor Lars Müller in seiner ersten Amtszeit zurücktrat, später als Co-Trainer von Kurtulus Öztürk und Sven Pahnreck. Zuletzt dann zwei Monate als Cheftrainer. Mit ihm an der Seitenlinie zeigte der WSC verschiedene Gesichter. Es gab überzeugende Auftritte wie gegen Eintracht Ahaus (1:2), Borussia Münster (5:1) und zuletzt die Hammer SpVg (2:1). Dazwischen waren aber auch Partien wie Niederlagen gegen Ibbenbüren (0:2) und Altenrheine (0:5), die ernsthafte Zweifel an der Landesligatauglichkeit bekräftigten.

„Es hat mir mega viel Spaß gemacht. Ich bin eingesprungen, als keiner wusste, wie es weitergeht und habe 110 Prozent gegeben. Die Jungs haben mich als Trainer gut aufgenommen und es super gemacht.“ Regelmäßige Zuschauer werden diesen Eindruck teilen können. Schnee coachte aktiv an der Seitenlinie, war selbst beim Aufwärmen vor dem Spiel schon auf Betriebstemperatur.

Vorstand wich vom ursprünglichen Plan ab

Umso bitterer für den WSC, dass seine Person sich nun vom Verein verabschiedet. Schnee erfuhr in der Vorwoche von dem Trainerwechsel und spricht insgesamt von einem Kommunikationsproblem. Seine Enttäuschung sei groß. Eigentlich wollte der Fußball-Vorstand um Dirk Abdinghoff bis zur Winterpause warten und dann darüber beraten, ob Schnee weitermacht oder ein anderer Trainer übernimmt. Dieser Plan wurde kurzerhand gestrichen. Dirk Abdinghoff nannte es „ganz oder gar nicht“. Es habe sich zu diesem Zeitpunkt die Chance ergeben, Lars Müller zu verpflichten, worüber er offenkundig stolz war. Damit stieß er Sebastian Schnee vor den Kopf.

Wie es für ihn sportlich weitergehe, weiß Schnee noch nicht. Es habe bereits ein paar Anfragen gegeben. „Ob als Spieler oder Trainer, ausgeschlossen ist nichts.“ Dafür müsste er über kurz oder lang einen Trainerschein machen. Auch eine erneute Rolle als spielender Co-Trainer komme für ihn infrage. Erstmal wolle er aber an den Rückenproblemen arbeiten, die ihn seit zwei Jahren plagen. „Ich muss an mich denken. Das Wichtigste ist meine Gesundheit. In der Winterpause wird es erstmal ruhig bleiben.“