Genau zehn Jahre ist es her, da musste Kurtulus Öztürk den Werner SC schon einmal vor dem Abstieg bewahren. Er folgt in der Fußball-Bezirksliga auf Andreas Zinke. Der WSC stand auf Tabellenplatz 15, im April kam Öztürk und schaffte die Wende. Damals wie heute im Kader: Sebastian Schnee.
Nur das die Situation heute deutlich prekärer ist beim Landesligisten: Letzter Tabellenplatz, elf Punkte Abstand zum rettenden Ufer. Dank eines 3:2-Sieges am Wochenende gegen Eintracht Ahaus und den damit ersten drei Punkten des Jahres konnte der WSC noch verhindern, das gefühlt komplett die Lichter ausgehen beim Kellerkind. „Der Sieg hat uns alle natürlich gefreut. Für mich was das aber auch persönliche Genugtuung“, blickt Schnee auf den Moment des Abpfiffs zurück. Es habe echt Spaß gemacht, wieder einmal zu gewinnen.
Sebastian Schnee war daran auch besonders beteiligt. Denn er war es quasi, der den Sieg eingeleitet hat: In der 47. Minute erzielte er das 2:2 und damit den erneuten Ausgleich für den Werner SC, der am Ende in der Nachspielzeit das 3:2 erzielte. Für Schnee war es die Tor-Premiere seit seiner Rückkehr im Winter. Auch wenn er gegen den VfL Senden schon einmal jubeln konnte. Der Treffer wurde aber aberkannt.
Umso positiver sei es für die Werner gewesen, dass sie sich den Sieg hart erarbeitet haben, so Schnee: „Wir haben uns da kurz vor Schluss alle reingeschmissen, das war echt klasse.“ Zumal es zwischenzeitlich für ihn nicht so ausgesehen habe, als könnte sein Team das Spiel noch gewinnen. „Das war einfach ein schönes Gefühl dann“, sagt er über den Sieg. Er hoffe nun, dass dies einen Langzeiteffekt mit sich bringe.
Besonderes Verhältnis
Den Schwung aus dem Spiel gegen Ahaus wollen die Werner nun mitnehmen in die Partie gegen die SG Borken am Sonntag (12. März). Um 15 Uhr trifft dann der Tabellenletzte auf das „rettende Ufer“. Denn Borken steht mit 27 Punkten auf dem ersten Nichtabstiegsplatz. Ein Sieg würde die Werner also wieder näher ran rücken an den Ligaverbleib und wäre damit in zweifacher Hinsicht wichtig.
Dabei können Spieler wie Schnee oder auch Chris Thannheiser und Daniel Durkalic auf ihre Erfahrung von vor zehn Jahren bauen. Damals schafften das Team den Verbleib. Großen Anteil daran hat für Sebastian Schnee die Arbeit mit Kurtulus Öztürk, zu dem er auch in seiner Abwesenheit vom WSC immer Kontakt gehalten habe: „Ich kenne Kutte jetzt schon seit zehn Jahren, wir verstehen uns blind.“ Mit Öztürk als Trainer würde man sich täglich weiterentwickeln. „Kutte und Akki (Axel Scheunemann, Anm. d. Red.) wissen einfach, wie man die Leute anfeuert und die letzten Prozente rausholt.“
Die Stimmung sei dementsprechend immer noch gut beim abstiegsbedrohten Landesligisten, das betonen Spieler und Trainer seit Wochen und auch Sebastian Schnee hob dies am Donnerstag im Gespräch mit dieser Sportredaktion noch mal hervor. „Der Trainerwechsel hat neuen Schwung in die Mannschaft gebracht“, ist er sich sicher. Öztürk könne aber auch keine Wunder vollbringen.
Der Wechsel zu Öztürk sei auch das Mittel vor zehn Jahren gewesen: „Wir mussten damals gucken, dass wir das Mannschaftsgefüge ändern und alles rausholen. Daher kenne ich die Situation auch schon. Und damals haben wir es auch geschafft.“
Wir übertragen das Spiel am Sonntag im Livestream ab 15 Uhr. Zu sehen ist es dann auf www.rn.de/werne-sport