Am vergangenen Sonntag fand der Ironman in Hamburg statt. Für Triathleten ist bereits die Teilnahme an einem Ironman ein Traum. Sebastian Nieberg ist dahingehend bereits Routinier. Für den 41-Jährigen war es schon seine dritte Teilnahme an einem Ironman. Dennoch war an diesem Sonntag alles anders als die Male davor. Nieberg wuchs über sich hinaus und hatte am Ende allen Grund zum Jubeln.

Sebastian Nieberg beschreibt seinen Gefühlszustand wie auf „Wolke sieben". Am Sonntag lief er seinen dritten Ironman, seit Montag weiß er nun, dass er bei der Weltmeisterschaft auf Hawaii teilnehmen wird. „Es brauchte erst mal Zeit, um das überhaupt zu realisieren, aktuell empfinde ich wunderschöne Gefühle ", schwärmt Nieberg. Seit über 20 Jahren brennt der zweifache Familienvater nun schon für den Sport.
Davor spielte er Tennis, allerdings mit weniger Ambitionen als beim Triathlon. Im Alter von 20 Jahren fiel ihm dann in der Vorbereitung zur neuen Tennis-Saison seine Affinität für den Laufsport auf, sodass er daraufhin die ersten Marathons lief. Als das zu eintönig wurde, folgte der erste Triathlon. „Ein Triathlon ist etwas besonderes. Alles fokussiert sich auf einen Tag, 100 Sachen können davor schief gehen, deshalb ist es das Ziel, gesund zur Startlinie zu kommen", erläutert Nieberg.
Bereits acht Monate vor dem Ironman begann für Sebastian Nieberg die professionelle Vorbereitung mit einem Trainer. „Es ist nicht nur ein Hobby, man muss sein Leben danach richten. Man fokussiert alles auf einen Tag, an dem dann alles stimmen muss, dafür hatte ich dann auch mal zehn Einheiten in der Woche", berichtet Nieberg.
Sebastian Nieberg mit starker Leistung
Am 2. Juni startete für Sebastian Nieberg in seiner deutschen Lieblingsstadt Hamburg sein dritter Ironman. Bei der Kombination aus Schwimmen, Radsport und Laufen erzielte der 41-Jährige hervorragende Leistungen. Nach einem soliden Schwimmen fuhr Nieberg eine persönliche Bestzeit auf dem Rad und ließ ein starkes Laufen folgen. Nach neun Stunden und vier Minuten lief er durchs Ziel. Vor allem die Unterstützung seiner Familie beflügelte ihn: „Ich hatte an dem Tag wirklich fantastische Beine und die Unterstützung meiner Familie, die vor Ort war. Das war einfach mein Tag", freut sich Nieberg.
In seiner Altersklasse von 40-44 schloss Sebastian Nieberg am Ende als 17. ab. Eine sehr gute Leistung, allerdings konnten nur die ersten sieben das Ticket zur Weltmeisterschaft auf Hawaii lösen. Durch Absagen von den vorderen Plätzen hielt er am Ende dennoch das Ticket zur WM in der Hand, womit für ihn ein Lebenstraum in Erfüllung geht.
„Es ist ein absoluter Traum, da wird es gegen die Besten der Besten gehen", freut sich Nieberg. Am 28. Oktober findet die WM auf Hawaii statt, der Geburtsstätte des Ironman. „Es ist wie im Fußball Wembley oder im Tennis Wimbledon", schwärmt Nieberg, der bereits vor einigen Jahren auf seiner Hochzeitsreise mit seiner Frau auf Hawaii war und einen Ironman als Zuschauer verfolgte.
Tiefe Verbindung zu Geburtsstadt Werne
Auch wenn Sebastian Nieberg seit einigen Jahren in Telgte wohnansässig ist, verbindet der in Werne geborene noch viel mit seiner Heimatstadt. Seit 2007 ist er Mitglied beim TV Werne, ist dort auch im Vorstand und Kapitän seiner Mannschaft. „Ich habe beim TV alles mit aufgebaut, war Mitglied Nummer vier. Werne hat nie mein Herz verlassen", sagt Nieberg.
Bis zum großen Traum Weltmeisterschaft sind es für Nieberg noch ein paar Monate, um weiter zu trainieren. Am 28. Oktober wird dann der ganz große Traum für den in Werne gebürtigen Sebastian Nieberg wahr werden.