Für einen Fußballer gibt es nichts Schöneres, als nach einer langen Verletzung wieder auf dem Platz zu stehen. So erging es auch Samet Sahin, der beim 5:2-Sieg von Eintracht Werne sein Comeback feierte. Dass dieses Comeback so kurz ausfällt und er wieder wochenlang fehlen wird, hat er selbst nicht kommen sehen.
Der Kicker des A-Kreisligisten musste wochenlang pausieren: „Ich habe mir am ersten Spieltag ohne gegnerischen Einfluss das Knie geprellt und das Kreuzband angerissen.“ Für Sahin eine echte Leidenszeit, an andere Sachen als Fußball war nicht zu denken. Doch nun ist der Stürmer genesen und bereit, wieder auf Torejagd zu gehen. „Ich bin wieder schmerzfrei“, sagt er, weiß aber nicht so recht, ob das Kreuzband nach sieben Wochen schon wieder voll verheilt ist. „Wenn das Schicksal dich trifft, dann ist das so“, resümiert er und verschwendet keine negativen Gedanken an mögliche weitere Verletzungen.
Sahin fliegt nach fünf Minuten vom Platz
„Beim Abschlusstraining hat der Trainer mich gefragt, für wie lange ich Luft habe. Ich meinte zu ihm, dass ich erst mal langsam machen will. Das war für ihn in Ordnung.“ Beim Stand von 4:2 wurde Sahin dann in der 78. Minute für Bekir Cura eingewechselt. „Es war toll, wieder auf dem Platz zu stehen.“ Keine Minute war vergangen, da stand Sahin bereits voll im Rampenlicht. „Ich habe mit meinem zweiten oder dritten Ballkontakt die Vorlage zum 5:2 gegeben.“
Das Rampenlicht blieb – allerdings nicht im positiven Sinne. Nur wenige Minuten später geriet Sahin mit seinem Gegenspieler bei einer Freistoßsituation aneinander. „Ich habe zwei Mal seinen Ellenbogen abbekommen. Erst auf Wangenhöhe und danach in die Rippen, ich will ihm da aber keine Absicht unterstellen“, rekonstruiert der Goalgetter die Szenerie. Dann gingen die Emotionen mit ihm durch. Sahin und sein Gegner gerieten aneinander, allerdings nur mit Worten, so wie der Werner Spieler mitteilt.
Kürzere Sperre für Eintracht Wernes Sahin
„Ich habe ihn gefragt, was das soll. Da sind die Emotionen mit mir durchgegangen. Das ärgert mich selbst.“ Anschließend schritt der Unparteiische ein und versuchte die Situation zu schlichten und schickte Sahin mit einem Platzverweis direkt vom Platz. „Er meinte, ich hätte ihn geschlagen, was nicht stimmt. Er hat den Gegenspieler gefragt und auch der meinte, dass ich ihn nicht geschlagen habe. Das war wirklich nett vom Gegenspieler, er hätte mich ja nicht schützen müssen“, sagt Samet Sahin und zollt seinem Gegenspieler Respekt.
„Nach dem Spiel meinte mein Gegenspieler auch, dass das normalerweise Gelb für beide sein müsste und gut ist.“ Doch dabei bleibt es nicht. Staffelleiter Friedhelm Wittwer bestätigte auf Nachfrage die Sperre und verriet, wie lange Sahin wieder passen muss: „Samet Sahin hat sich nach dem Spiel direkt beim Gegner und Schiedsrichter entschuldigt. Ich würde statt einer vierwöchigen nur eine dreiwöchige Sperre ansetzen.“
Sahin bereut die Schubserei: „Mein Trainer ist immer noch sauer auf mich, was ich verstehen kann. Er meint auch, ich muss meine Emotionen mehr unter Kontrolle halten, aber ich bin einfach emotional.“ Das Spiel gegen den VfL Mark am kommenden Sonntag (15 Uhr) wird Sahin nun definitiv verpassen.
Kevin Marquardt springt an die Spitze: Die Torjägerkanone für Selm, Werne, Herbern und Olfen
SV Stockum gewinnt umkämpftes Spiel: Eintracht Werne II mit Pleite gegen Wiescherhöfen
Santino Benning schnürt Doppelpack für Eintracht Werne: Neuzugang im Video-Interview