Rote Karte für Enes Akyüz landet vor dem Sportgericht Eintracht Werne zur Verhandlung

Rote Karte für Enes Akyüz landet vor dem Sportgericht
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Eintracht Werne bekommt am Donnerstag seine mündliche Verhandlung. Der Fußball-Kreisligist hatte im Fall Enes Akyüz eine Verhandlung angestrebt, um gegen die Rote Karte vorzugehen. Zu der Verhandlung wird es aller Voraussicht nach bereits am Donnerstagabend im Vereinsheim des TuS Germania Lohauserholz-Daberg kommen.

Was war passiert? Schiedsrichter Rachid Kaichouh hatte Enes Akyüz in der 77. Minute vom Platz gestellt. Die Darstellungen über die Vorkommnisse gehen dabei meilenweit auseinander. Während Kaichouh eingetragen habe, Akyüz soll beleidigend gesagt haben, dass er sich als Schiedsrichter „wie ein Affe auf dem Platz“ aufführe, streiten die Evenkämper das entschieden ab. Akyüz sagte, er habe lediglich „Alles klar, Herr Schiedsrichter“ entgegnet, als dieser ihm den Platzverweis beim nächsten Widerwort angedroht habe.

Enes Akyüz droht eine längere Sperre. Dagegen geht Eintracht Werne vor.
Enes Akyüz droht eine längere Sperre. Dagegen geht Eintracht Werne vor. © Jura Weitzel

Bis Sonntag hatte Eintracht Werne Gelegenheit, eine Stellungnahme abzugeben – und von dieser Möglichkeit offenbar auch ausgiebig Gebrauch gemacht. Sportrichter Michael Zahorodnyj liegen jedenfalls seitenweise Aussagen vor. Der Fall ist auch deswegen interessant, weil sich über Kaichouh Beschwerden in der Vergangenheit häuften, der sich dazu nicht öffentlich äußern möchte. Auch Eintracht Werne habe den Schiedsrichter mehrfach abgelehnt. „Wenn es zutrifft, dass der Schiedsrichter etwas Falsches eingetragen hat, sieht es schlecht für ihn aus“, so Zahorodnyj.

Kritik an Sportgerichten

Normalerweise hat das Wort des Unparteiischen jedoch vor den Sportgerichten großes Gewicht, was immer wieder in der Kritik steht, da Sportgerichte den Schiedsrichtern als neutrale Stelle meist größeren Glauben schenken als den Beteiligten – damit unterscheidet sich die Sportjustiz bei Aussage-gegen-Aussage-Streitigkeiten oft gegenüber dem staatlichen Straf- und Zivilrecht.

Wernes Geschäftsführer Sascha Hilmer hielt sich vor der Verhandlung bedeckt. „Wir wollen natürlich versuchen, das Bestmögliche für Enes herauszuholen“, sagte Hilmer, weil es eine falsche Rote Karte war. Wichtig ist, dass Enes da bestmöglich herauskommt. Deswegen haben wir auch auf eine mündliche Verhandlung gepocht.“ Denkbar ist, dass Werne die Reduzierung der Sperre auf nur ein Spiel fordert, das Akyüz am Sonntag abgesessen hätte.

Erwartet wird, dass Eintracht Werne viele Zeugen mitbringt. Der Verein hat jedenfalls angekündigt, mit einem größeren Aufgebot zur Verhandlung zu fahren. Ob auch alle Zeugen gehört werden, muss dann die Kammer entscheiden.

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