Kai Küper, hier noch im LippeBaskets-Trikot, erlebt in den USA eine turbulente Zeit. © Michalski

Basketball

Präsidentschaftswahl, Corona, neues Team: Kai Küper erlebt in den USA eine turbulente Zeit

Vor zwei Jahren zog es Kai Küper nach erfolgreicher Zeit bei den LippeBaskets in die USA, um dort zur Schule zu gehen und Basketball zu spielen. Aktuell liegt der Fokus aber auch auf zwei anderen Themen.

von Isabell Michalski

Werne

, 07.11.2020 / Lesedauer: 4 min

Im Sommer 2018 ging Kai Küper den großen Schritt und zog aus dem beschaulichen Werne nach Amerika, um dort seinen schulischen Werdegang an einer amerikanischen Highschool fortzuführen. Die Highschool liegt seit diesem Sommer hinter Küper. Mit Bestnoten erlangte er seinen Schulabschluss.

Doch nach dem Ende der Schulzeit geht es für Küper nicht zurück in die deutsche Heimat. Der talentierte Basketballer sicherte sich ein Stipendium an der Clarion University. Der 19-jährige Werner entschied sich für die Studienfächer Psychologie und Business Management und strebt somit in gleich zwei Gebieten seinen Bachelor an.

Präsidentschaftswahl ist auch bei Kai Küper das Thema Nummer eins

Für Kai Küper waren die vergangenen Tage besonders aufregend, schließlich wurde der künftige US Präsident gewählt. Akribisch verfolgte Kai Küper die US-Wahl. Er erklärt: „Man merkt, wie geteilt das Land ist.“

Der Werner selbst durfte seine Stimme nicht abgeben, motivierte allerdings seine Teamkollegen aus der Universität wählen zu gehen. „Viele übernehmen einfach die Einstellungen ihrer Eltern und denken nicht selbst nach. Ich kann ja keinen Einfluss darauf nehmen. Das einzige was ich machen konnte, ist meinen Teamkollegen zu raten zu wählen“, sagt Kai Küper.

Die Corona-Pandemie hat Amerika im Griff

Obwohl die Corona-Pandemie für unzählige Corona-Neuinfektionen sorgt, am Freitag knackten die Vereinigten Staaten die Marke von 120000 Neuinfektionen binnen eines Tages, gibt es für Küper kaum Einschränkungen. Einzig sein erstes Semester an der Clarion Universität im Bundesstaat Pennsylvania wird, wie auch an den meisten Universitäten in Deutschland, online durchgeführt.

Das Basketballtraining seines Division II-Teams findet weiterhin normal statt. Küper berichtet: „Wir trainieren eigentlich jeden Tag mit der Mannschaft. Wir können dazu noch in die Hallen zum Werfen gehen.“ Die Rahmenbedingungen sind, wie Kai Küper berichtet, weiterhin ideal: „Die Halle ist komplett renoviert, alles ist neu.“

Der Fokus im Training liegt weniger auf basketballspezifischen Übungen und stellt das Simulieren von Spielsituationen in den Vordergrund. Küper erzählt: „In der Vorbereitung haben wir viel für die Athletik getan. Im Training spielen wir viel Fünf gegen Fünf.“

Gelegen kommt Küper, der über ein gutes Spielverständnis verfügt, dass der Fokus auf dem College, im Gegensatz zur Highschool, wieder etwas mehr auf Spielsystemen basiert. Küper sagt dazu: „Glücklicherweise kommt jetzt wieder mehr Taktik dazu. Wir haben verschiedene Spielsysteme, die lernt man recht schnell. Unser Training ist sehr gut.“

Das spielerische Niveau von Küpers Mannschaft ist sehr hoch. Der Erstsemester Kai Küper gehört zu den jüngeren Spielern in seiner Mannschaft: „Wir haben ein sehr gutes Team. Unter anderem spielt hier der Sohn eines ehemaligen NBA-Spielers. Das Spiel ist sehr schnell, daran bin ich aber von der Highschool schon gewohnt.“

Kai Küper wird in der nach jetzigem Stand in der im Januar beginnenden Saison hauptsächlich auf der Position vier als Power Forward eingesetzt, kann mit seinen 2,06m allerdings auch unter dem Korb als Center spielen.

Doch nicht nur basketballerisch hat sich Kai Küper an der Universität eingefunden. Auch das Studium des Werners läuft gut. „Ich habe Glück gehabt, dass ich an einer privaten Highschool war und auch in Deutschland auf guten Schulen war. Dadurch konnte ich mich schnell einfinden und kriege sehr gute Noten.“ Des Weiteren erläutert Kai Küper: „Ich habe mich hier jetzt für einen Doppelbachelor entschieden. Ich studiere Psychologie und Business Management. Das ergänzt sich sehr gut.“

Durch sein langes Auslandsabenteuer fällt es dem Werner immer schwerer auf seiner Muttersprache zu kommunizieren: „Mir fällt es immer schwerer Deutsch zu sprechen. Ich muss länger nachdenken, um die passenden Worte zu finden. Ich spreche ja jetzt seit zwei Jahren eigentlich nur noch Englisch.“

Dass Küper nicht dazu kommt sich mit seinen Freunden und seiner Familie in der Heimat auf seiner Muttersprache zu unterhalten liegt daran, dass sein Heimatbesuch in diesem Jahr komplett ausfallen musste.

Küper sagt: „Ich war in 2019 eine Woche Zuhause. Geplant war, dass ich dieses Jahr auch nach Deutschland komme. Erst war mein Flug im April gebucht, der wurde gecancelt. Dann hatte ich geplant am Anfang des Sommers zu kommen. Da allerdings im Gespräch stand, dass die Studenten nicht wieder ins Land kommen, bin ich dann lieber hier geblieben.“

Im nächsten Jahr plant Kai Küper wieder nach Werne auf Heimatbesuch zu kommen: „Ich hoffe, dass ich im Mai nächsten Jahres nach Hause kommen kann. Mal schauen, wie die Corona-Lage bis dahin ist. Wir hatten heute 120000 neue Fälle. Es ist sehr kritisch hier.“

Die vergleichsweise strengen Maßnahmen In Deutschland unterstützt Küper in vollem Maße: „Das sind gute Maßnahmen. Es ist besser jetzt vorsichtig zu sein. Ich würde mir wünschen, dass Amerika auch einen Plan hat, es wird hier einfach alles so gemacht wie vorher.“

Bleibt für Kai Küper zu hoffen, dass sich die Corona-Situation entspannt, sodass der Werner im kommenden Jahr nach Deutschland reisen kann und sein Deutsch nicht vollständig in Vergessenheit gerät.

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