Es war von Beginn an ein intensives Spiel zwischen Eintracht Werne und Gurbetspor Bergkamen. Kurz vor Schluss führten unschöne Szenen dann aber dazu, dass die Bergkamener Gäste das Spiel abbrachen und sogar die Polizei verständigten. Über den Hergang der Ereignisse gibt es unterschiedliche Aussagen.
„Nach dem 2:2 für Eintracht Werne gab es eine Zweikampfsituation“, erklärte Onur Öncü von Gurbetspor Bergkamen. „Die hat dann zu einer Rudelbildung geführt, in der unser Spieler eine Kopfnuss bekommen hat. Er ist dann aufgestanden und hat zurückgeschubst. Dafür haben beide Rot gesehen.“
Von einer Kopfnuss will Heiko Baus, Trainer von Eintracht Werne II nichts wissen. „Beide Spieler standen Kopf an Kopf, unser Spieler war größer als der Bergkamener. Dann geht unser Spieler mit dem Kopf runter und der Gegner geht zu Boden. Eine Kopfnuss war das aber nicht“, beschreibt Heiko Baus die Szene aus seiner Sicht.
Im weiteren Verlauf habe sich Gurbetspor dann nicht mehr sicher gefühlt. „Es waren natürlich viele Werner Zuschauer da – ist ja klar, die hatten ja auch Heimspiel“, erklärt Öncü. „Wir hatten dann auch ein bisschen Angst und haben entschieden, dass wir das Spiel abbrechen und die Polizei rufen wollen.“
Das kann Heiko Baus nicht unbedingt nachvollziehen. „In meiner Wahrnehmung war die Situation danach ruhig, auch meine Jungs waren ruhig. Da gab es keinen Grund, Angst zu haben“, so der Eintracht-Coach.
Polizei war vor Ort
Dennoch rückte die Polizei an. „Die sind dann so lange geblieben, bis alle von uns von der Anlage runter waren“, bestätigt Onur Öncü. Für den verletzten Spieler ging es sofort ins Krankenhaus. Doch auch bei der Diagnose unterscheiden sich die beiden Vereine. Öncü berichtet, sein Spieler habe sich das Nasenbein gebrochen. Heiko Baus sagt aber, im Rettungswagen sei bereits gesagt worden, dass es kein Bruch gewesen sei.
Wie das Spiel gewertet wird, steht bislang noch nicht fest. „Ich gehe davon aus, dass es vor die Spruchkammer gehen wird“, sagt Gurbetspors Onur Öncü. Heiko Baus ist optimistisch: „Ich denke, dass das Spiel für uns gewertet wird, weil die abgebrochen haben.“
Die Polizei bestätigte, dass es am Sonntagnachmittag einen Einsatz gegeben hat, zu dem die Beamten um 14.52 Uhr mit zwei Fahrzeugen ausgerückt sind. Eine Polizeisprecherin teilte mit, dass es eine Schlägerei gegeben habe, bei der ein Mann an der Nase verletzt wurde. Die Polizei fertigte eine Strafanzeige wegen Körperverletzung an.
Zurück in der Spitzengruppe: Eintracht Werne düpiert den TSC Hamm deutlich
Kleines Derby gegen den TSC Hamm: Eintracht Werne will Wiedergutmachung nach Spitzenspiel-Pleite
Torjäger mit 54 Jahren: Erol Akyüz trifft für den TSC Hamm, sein Sohn für Eintracht Werne
