Für die Landesliga-Basketballerinnen der Werner LippeBaskets war es ein schockierendes Ereignis: Nach nur wenigen Wochen im Amt starb der neue Trainer Peter Wigger überraschend im Alter von nur 63 Jahren, nur wenige Tage nach einem ersten Pflichtspiel im Pokal. Zumindest bis zu den Herbstferien hat der Verein interimsweise eine Übergangslösung parat, sucht aber weiter nach einem neuen Coach.
Damen, Landesliga 5
LippeBaskets – GV Waltrop
Jens König, Geschäftsführer der LippeBaskets, kannte Peter Wigger seit rund 40 Jahren. Als Trainer war Wigger unter anderem in Wickede, Aplerbeck und Kaiserau tätig, bevor er im Sommer einem Aufruf folgte und in Werne begann. „Er hat einen guten Job gemacht und die Frauen waren auch zufrieden“, sagte König. Völlig konsterniert reagierte der Verein auf die Nachricht von Wiggers Tod. König: „Das war die größte Katastrophe, die passieren konnte.“
Der Plan bis zu den Herbstferien: An den zwei Heim-Spieltagen bis dahin soll Samuel Kaluza die Mannschaft betreuen. Als Spieler der zweiten Herrenmannschaft liegen die Anwurfzeiten der Teams günstig und zwar genau hintereinander. Die Frauen spielen samstags immer um 15 Uhr. Kaluza hatte die LippeBaskets-Frauen auch schon bei der Auftaktniederlage in Dortmund betreut. Im Training soll dagegen die ehemalige polnische Junioren-Nationalspielerin Izabela Pinkosz als Spielertrainerin fungieren. Sie betreut seit dieser Saison bereits die U12-Oberligamannschaft und ist ausgebildete Trainerin.
„Das ist eine Übergangslösung“, betonte Jens König, „wir müssen jetzt liefern. Die Frauen müssen natürlich wieder einen Trainer bekommen.“ Die Schwierigkeit an der Trainersuche liefert König direkt mit: „Wir können niemanden schnitzen oder herbeizaubern. Wer übernimmt Verantwortung?“ Auch die geografische Lage zwischen den Universitätsstädten Dortmund und Münster mache die Suche nicht leichter. Am liebsten möchten die LippeBaskets laut König alle Teams sogar mit zwei Trainern besetzen. Die Frauen wären dagegen wohl mit überhaupt einem Trainer erstmal schon zufrieden.
Interimstrainer fordert bessere Defense
Vor dem Heimspiel gegen den GV Waltrop, gegen den die Wernerinnen bereits in der Vorbereitung auch ohne Leistungsträgerin Pinkosz mit 51:43 gewannen, gab es zudem noch eine Wertung: Die LippeBaskets bekamen ein 0:20 nach der Auftaktpleite gegen Dortmund auferlegt, weil eine Spielerin nicht spielberechtigt war, und starten damit mit einem Minuspunkt in der Tabelle in den 2. Spieltag. Damit ein Sieg gegen Waltrop gelingt, bedarf es laut Kaluza eine Steigerung in der Defense.
„Die Intensität in der Defense muss direkt vorhanden sein. Das war im letzten Spiel nur die letzten fünf Minuten so“, sagte Kaluza. In der Vorwoche ließen die LippeBaskets die clever agierenden, allerdings spielerisch eigentlich unterlegenen Dortmunderinnen zu früh enteilen. Der Rückstand wurde dadurch so groß, dass die Wernerinnen vier Minuten vor dem Ende deutlich mit 49:67 hinten lagen. Erst durch höheren Einsatz in der Verteidigung schafften es die LippeBaskets endlich heranzukommen, was allerdings zu spät war. „Wenn die Intensität in der Defense hoch ist, besonders in der Mann-Mann-Verteidigung, wird es für Waltrop schwer sein, gegen uns Akzente zu setzten. Das wird der wichtigste Punkt sein, das Spiel zu gewinnen“, so Kaluza.
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