Schlüsselgewalt für Werner Hallensportler „In anderen Städten ist das schon gang und gäbe“

Nach Antrag im Sportausschuss: Was bringen Hallenschlüssel den Werner Sportvereinen?
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Die Ferienzeit freut nicht alle. Gerade Verantwortliche von Werner Hallensportvereinen haben es in dieser Zeit besonders schwer, Plätze zum Trainieren zu finden. Gerade in den ersten drei Wochen der Sommerferien sind die Hausmeister im Urlaub, was zu vielen nicht nutzbaren Hallenflächen führt.

Nun gab es aber im Sportausschuss der Stadt Werne aus der CDU-Fraktion einen Antrag, die Trainer der Werner Vereine in der Ferienzeit mit Schlüsseln auszustatten. Im Sportausschuss wird dieses Anliegen noch diskutiert. Verantwortliche der Werner Sportvereine haben uns aber schon ihre Meinung zu dieser Thematik gesagt.

Christoph Henke, der die LippeBaskets trainiert, würde sich über mehr Trainingsmöglichkeiten im Sommer freuen.
Christoph Henke, der die LippeBaskets trainiert, würde sich über mehr Trainingsmöglichkeiten im Sommer freuen. © Helga Felgenträger

Mehr Möglichkeiten in den Ferien

Christoph Henke, der die erste Herren-Mannschaft der LippeBaskets trainiert, hält viel von dieser Idee: „So könnten wir die kompletten sechs Wochen der Sommerferien trainieren. Das wäre gut, weil ja in der Ferienzeit auch nicht immer alle da sind.“ Dadurch bestehe mehr Flexibilität und eine bessere Vorbereitung auf die neue Saison könne gewährleistet werden. „Auch für die Eltern ist das gut, weil wir dann auch in den ersten drei Ferienwochen Kindersport anbieten können.“

Axel Taudien, der die erste Handball-Herrenmannschaft des TV Werne trainiert, stößt in das gleiche Horn: „Generell ist das ja schon in anderen Städten gang und gäbe und auch bei uns wäre das grundsätzlich natürlich gut.“

Außerhalb der Ferienzeit möchte Taudien allerdings, dass alles so bleibt, wie es ist: „Ich bin ein großer Befürworter der Hausmeister. Die wissen ja auch viel eher, was sie machen müssen, wenn mal etwas passiert. Das ist natürlich viel einfacher für uns als Verein, wenn wir da jemanden haben, der da die Verantwortung hat. Doch die sollen natürlich auch den wohlverdienten Urlaub machen können.“

Bronek Bakiewicz, der die Werner Volleyballerinnen trainiert, ist mit dem aktuellen System zufrieden.
Bronek Bakiewicz, der die Werner Volleyballerinnen trainiert, ist mit dem aktuellen System zufrieden. © Helga Felgenträger

Im Gegensatz zu seinen Amtskollegen sieht der Trainer der Volleyballerinnen des TV Werne, Bronek Bakiewicz, das aktuelle System nicht als problematisch an. „Grundsätzlich ist es gut, dass mehr Hallenzeiten zur Verfügung gestellt werden sollen. Aber wie es jetzt läuft, sehe ich kein großes Problem.“ Wohingegen Bakiewicz ein Problem sieht, ist beim organisatorischen Mehraufwand, der die „Schlüsselmaßnahme“ bedeuten würde: „Wenn jeder die Schlüssel hat, ist es kaum möglich zu organisieren, wann wer in welche Halle kann. Ich kann mit dem System, wie es aktuell ist, eigentlich ganz gut leben.“

Diesen Punkt sieht auch Henke, doch er hat dafür eine Lösung parat: „Es muss eine Koordinationsinstanz geben, welche die Hallenzeiten weiterhin einteilt. Durch das Verteilen der Schlüssel sparen wir uns nur den Hausmeister.“

Und falls es zur Selbstorganisation kommen sollte, sieht Henke auch Vorteile: „Wenn wir dann untereinander in den Vereinen zusammenarbeiten müssen, kann es ja auch zu mehr Kooperationen kommen.“

Gegenseitiges Vertrauen wichtig

Die Stadtverwaltung sprach übrigens in der Sitzung des Sportausschusses ein großes Problem an. Durch das Aushändigen von Schlüsseln könne nicht mehr gewährleistet werden, dass Unbefugte nicht die Hallen betreten könnten.

Taudien zeigt Verständnis für diese Angst, hat aber einen Lösungsansatz: „Man sollte sicherlich nicht jedem Trainer aller Vereine einen Schlüssel geben. Da wäre die Gefahr tatsächlich groß. Wenn man aber jedem Verein einen Schlüssel zur Verfügung stellt, der dann nach Bedarf dem jeweiligen Trainer den Schlüssel aushändigt, ist die Gefahr wesentlich geringer.“

Axel Taudien ist ein Befürworter der Hausmeister.
Axel Taudien, der die Werner Handballer trainiert, ist ein Befürworter der Hausmeister. © Jura Weitzel

Henke hat eine ähnliche Idee: „Man verteilt nur zwei Schlüssel pro Verein und führt genau Buch, wer wann in welcher Halle ist. Es ist wichtig, sich vorher mit den Verantwortlichen der Stadt zusammenzusetzen. So kann man dann auch ein gegenseitiges Vertrauen aufbauen.“

Dafür sei dann auch ein Briefing der Trainer nötig, die Zugang zu einem Schlüssel haben, damit diese genau wissen, auf was sie neben ihrer Trainingsarbeit achten müssen. Ob die Vereine nun nächsten Sommer Zugang zu Schlüsseln für die Sporthallen bekommen, steht noch zur Debatte. Die Idee kommt aber erst einmal gut an.

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