Mynou Diederichsmeier gewinnt Großen Preis von Werne 2023 Marie Ligges scheitert im Stechen

Mynou Diederichsmeier gewinnt Großen Preis von Werne 2023
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Es ist jedes Jahr der Höhepunkt der Lenklarer Reitertage: das S****-Springen. Und auch dieses Mal lockte es am letzten Turniertag mehrere tausend Zuschauer an. Und die bekamen einiges geboten. Denn von den 45 Starter schafften es lediglich acht ins Stechen. Vor allem die eigentlichen Favoriten scheiterten teils kläglich.

Vorjahressiegerin Kaya Ehning (RFV St. Martin Stadtlohn) gab mit Cupfer nach gerade mal drei Hindernissen auf: Die Steigerung zum vierten war ihr scheinbar zu stark. Auch ihr Ehemann Johannes Ehning, der am Vortag noch das Stechen im S***-Springen mit Classic Donna gewann, schaffte den Parcours nicht fehlerfrei: Mit 16 Fehlerpunkten wurde er nur 36. Felix Haßmann (ZRF Lienen) ging direkt mit zwei Pferden an den Start, aber sowohl auf GSI Pit Perigueux als auch auf SIG Hawkeye holte er acht Fehlerpunkte. Carsten-Otto Nagel (RFV Stall Moorhof) mit GK Curacao kam auf sieben Fehlerpunkte, Kathrin Müller (ZRFV Voßwinkel) und Conan auf ebenfalls acht. Sie alle platzierten sich damit nicht mal.

Es dauerte lange, bis überhaupt ein Reiter den anspruchsvollen Parcours fehlerfrei schaffte. 13 Hindernisse mussten Pferd und Reiter zuerst in 81 Sekunden hinter sich bringen. Die Zeit wurde nach wenigen Startern angehoben auf 84 Sekunden. Vor allem der Wassergraben nach einer Kurve sorgte für Fehler. Beispielweise Marcus Renzel (Ländl. ZRFV Marl) auf Canmore qualifizierten sich dadurch nicht fürs Stechen: Das Pferd war nicht weit genug gesprungen. Vier Fehlerpunkte waren die Konsequenz.

Erst Brit Haselhoff (RFV Dhünn) mit Katniss schafften den Parcours fehlerfrei in 77.82 Sekunden. Als drei Reiterinnen und Reiter später auch Mynou Diederichsmeier (RV Aller-Weser) mit Quick and Fly fehlerfrei in 75.89 Sekunden blieben, war klar: Es kommt zum Stechen. Und eine Zeitlang sah es sogar so aus, als würde es zu einem Stechen unter Amazonen werden. Erst mit Tom Sanders (RFV Dinslaken-Hiesfeld) und Colarde qualifizierten sich auch ein Mann für das Stechen, später zog der Ire Mark Finnerty mit For Cornet nach.

Marie Ligges und Corcovado im Sprung
Marie Ligges und Corcovado schafften es ins Stechen, mussten dann aber zwei Fehler hinnehmen. © Verena Schafflick

Bei den hiesigen Reiterinnen und Reitern war die Herberner Amazone Marie Ligges mit ihrem Top-Pferd Corcovado am besten: Sie qualifizierte sich nach einer souveränen Runde in 77.82 Sekunden für das Stechen. Stephan Naber (RV St. Georg Werne) mit Cyber Zirkeline NRW hatte zwar vier Fehlerpunkte, platzierte sich damit aber trotzdem noch auf Rang neun. Antonia Ercken, die zwar für den Ländlichen RFV Recklinghausen antritt, aber ihre Pferde in Werne stehen hat, trat gleich zweimal an. Mit Chaya Lotta schaffte sie es trotz vier Fehlerpunkte zu einer Platzierung auf Rang zehn. Mit Cool Fox gab sie als letzte Starterin auf. Für sie war es trotzdem ein besonderer Nachmittag: Im Vorfeld erhielt sie das Goldene Reitabzeichen.

Im anschließenden Stechen legte Brit Haselhoff stark vor mit ihrem Schimmel in 36.17 Sekunden. Übertroffen wurde sie dabei nur von Diederichsmeier und dem Hannoveraner Quick and Fly: Sie schafften den Parcours in 35.46 Sekunden und holten damit den Großen Preis von Werne. Und das in ihrer ersten Teilnahme: „Ich war das letzte Mal als kleines Mädchen vor 20 Jahren hier“, sagte Mynou Diederichsmeier. Sie wolle in den kommenden Jahren aber wiederkommen. Den Preis widmete sie ihrer Mutter: „Ihr gehört das Pferd und sie ist extra heute gekommen, um ihr Pferd springen zu sehen.“

Für Marie Ligges und Corcovado lief es im Stechen dann nicht ganz rund: Mit acht Fehlerpunkten landete sie in einer Zeit von 38.32 Sekunden auf Rang sechs. Zufrieden war sie im Anschluss aber trotzdem: „Es war ein anspruchsvoller Parcours, aber mein Pferd hat das super gemacht. Ich bin wirklich zufrieden, trotz der zwei Fehler im Stechen.“ Sie bedankte sich bei der Familie Gripshöver für das Turnier: „Das war wieder super organisiert, es hat echt Spaß gemacht.“

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