Fairplay ist so ein Wort, dass im Fußball oft gepredigt wird, aber auch genauso oft unter dem Tisch fallen gelassen wird. Daher versucht man im deutschen Fußball durch verschiedene Aktionen dem fairen Spielen wieder eine besondere Bedeutung zu geben. Beim FLVW geschieht dies Monat für Monat durch den Fairplay-Preis. Mirco Kortendick vom SV Herbern II ist dafür nun nominiert.
Am 2. April traf der A-Ligist auf den DJK GW Albersloh. Beim Spielstand von 3:0 für den SVH lief der Herberner Kapitän nach einem Steckball in der 57. Minute allein in Richtung gegnerischem Torwart. Ohne Kontakt von Mirco Kortendick verletzte sich der Albersloher Keeper Simon Spangenberg. „Er hat sich wohl falsch bewegt. Es hat auf jeden Fall richtig laut geknackt. Das tat mir selbst schon weh“, erinnert sich Kortendick. Statt den verletzten Torhüter zu umspielen und einzuschieben, verzichtete Mirco Kortendick auf den Torabschluss und spielte den Ball ins Aus. „Ich konnte in dem Moment einfach nicht ins Tor schießen.“ Das Spiel endete 4:1 für den SV Herbern II.
FLVW schickte Brief
Dass er deswegen aber für den Fairplay-Preis nominiert werden würde, ahnte Mirco Kortendick nicht. „Nach dem Spiel kam der Schiedsrichter zwar zu mir, aber ich dachte, dass das wegen dem Krankenwageneinsatz war“, erinnert sich der Offensivspieler. Doch dann wurde er von SVH-Geschäftsführer Dominik Reher angeschrieben, dass er nominiert worden sei. „Letzte Woche kam dann ein offizieller Brief vom FLVW. Da steht aber auch nur drin, dass ich nominiert bin und die Szenenbeschreibung nochmal.“
Ob er beim Stand von 0:0 auch so reagiert hätte, weiß Mirco Kortendick nicht genau. „Ich würde aber lügen, wenn ich die Aktion vielleicht dann etwas anders bewertet hätte.“
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Gewonnen hat er den Preis für den Monat März aber noch nicht. Auf der Internetseite „Fairplay im FLVW“ gibt es eine Abstimmung. Hier tritt Mirco Kortendick gegen Aaron Wilmes von der SG Boke/Bentfeld aus der Kreisliga C Paderborn an. Wilmes war im Strafraum zu Fall gebracht worden. Als der Schiedsrichter auf Strafstoß entschied, legte er aber Einspruch ein. Der fällige Elfmeter wurde dadurch zurückgenommen.
Der Gewinner des Online-Votings eines jeden Monats bekommt einen Gutschein, einen kleinen Pokal sowie zwei Eintrittskarten für das Fußballmuseum. Außerdem hat der Spieler oder die Spielerin die Chance, Jahressieger zu werden. Wie genau das alles aber im Detail abläuft, das weiß der nominierte Herberner nicht. „Ich hab mich da nicht so mit beschäftigt“, gibt er zu. Kortendick sagt aber auch: „Es ist ein ganz cooles Symbol und eine Wertschätzung für mich als Spieler und den Verein. Weil den repräsentiere ich ja auch irgendwo.“
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