Mathias Reimann und Sonja Blaha machen Platz Neuer Vorsitzender beim TV Werne gewählt

Mathias Reimann und Sonja Blaha machen Platz: Neuer Vorsitzender beim TV Werne
Lesezeit

Eigentlich begann alles recht zufällig: Vor zwölf Jahren suchte der TV Werne einen neuen Vorsitzenden, nachdem der heutige Ehrenvorsitzende Rolf Strohmenger nach fast vier Dekaden nicht mehr antrat. „Meine Kanzlei lag nahe der damaligen Geschäftsstelle und dann hatten die dort eine rechtliche Frage“, erzählt Mathias Reimann. Wenige Zeit später wurde er dann zum Vorsitzenden des Vereins gewählt und übte das Amt zwölf Jahre lang aus. Am Donnerstagabend räumte er das Feld und trat nicht noch einmal an.

Mathias Reimann scheidet aus Vorstand beim TV Werne aus

Damals in der Geschäftsstelle tätig: Sonja Blaha, die wie Reimann ebenfalls nach zwölf Jahren nicht mehr antrat und bis zur Jahreshauptversammlung Geschäftsführerin war. „Also für uns war es nicht zufällig, wir haben uns ja schon länger beraten“, erzählte Blaha von der Begegnung mit Reimann, der ergänzt: „Ich wurde gefragt, ob ich mir vorstellen kann, Vorsitzender zu werden. Und nach einiger Überlegung habe ich mich dazu bereit erklärt. Diesen Tag werde ich nie vergessen.“

Viele Änderungen gab es in diesem zwölf Jahren: Beispielsweise rechtliche Neuerungen oder die Fragen rund um die Sportstätten für die Mitglieder, die von einigen Umzügen begleitet waren. Letzteres wird auch den gewählten Vorstand betreffen: „Wir haben viele Neuzugänge, aber es fehlen die Örtlichkeiten. Das wird uns noch beschäftigen. Ich appelliere an die Politik, sich Gedanken zu machen“, sagte Riemann, betonte aber auch Dankbarkeit – besonders für die „schöne Halle an der Horster Straße“ – gegenüber der Verwaltung.

Der neue Vorstand des TV Werne blickt in die Kamera.
Der gewählte Vorstand des TV Werne: Geschäftsführerin Nina Skerbs (v.l.), stellvertretender Vorsitzender Markus Steinhoff, Vorsitzender Heiko Böcker, Sportwart Hubert Bußkamp und Kassiererin Katja Mertens. © Henkel

Mit dieser Tatsache wird sich nun Riemanns Nachfolger auseinandersetzen: Heiko Böcker wurde zu seinem Nachfolger gewählt. Neue Geschäftsführerin ist Nina Skerbs. Ansonsten bleibt der Vorstand gleich.

Selbstverständlich gab es nach der langen Amtsperiode auch warme Worte: „Du hast während der Jahre deine ganze Arbeitskraft zur Verfügung gestellt. Du hast viel Herzblut und viele Nerven gelassen. Das gehört dazu, aber es ist trotzdem keine Selbstverständlichkeit. Du hast keine halben Sachen gemacht und das immer mit einem guten Ergebnis“, richtete Reimann seinen Dank an Sonja Blaha. „Wenn ich dir ein Arbeitszeugnis ausstellen müsste: Du hast deine Aufgaben stets zur vollsten Zufriedenheit erledigt. Du hast diesem Verein gutgetan.“

Herz an den TV Werne verloren

Kassiererin Katja Mertens, die lange Zeit mit Blaha auf der Geschäftsstelle des TV Werne arbeitete, ergänzte die Lobrede des scheidenden Vorsitzenden um einige Anekdoten und sagte: „Du warst dir für nichts zu schade. Du hast dich über das Maß hinaus engagiert.“

Blaha selbst sagte über ihren Abschied: „Ich gehe mit einem lachenden und weinenden Auge. So lange Zeit geht nicht spurlos an einem vorüber. Ich habe mein Herz an den Verein verloren. Ich bin aber der Überzeugung, dass Veränderungen im Vorstand guttun. Ich wünsche dem neuen Vorstand ebenfalls ein harmonisches Verhältnis.“

Heiko Böcker hält eine Ansprache.
Heiko Böcker ist neuer Vorsitzender des TV Werne. © Henkel

Anschließend hielt der aus Judo-Abteilung stammende Reimann seine letzte Rede als Vorsitzender des TV Werne. „Ich habe das Amt wirklich sehr gerne ausgeübt. Vorsitzender zu sein, hat ein bisschen was mit Judo zu tun. Das geht nur mit einem Partner. Genauso ist es als Vorsitzender eines Vereins. Meine Person ist nicht wichtig, sondern das Team drum herum ist es. Es war mir eine Ehre. Man soll gehen, wenn es am schönsten ist. Ihr werdet mir aber fehlen.“

Verständlich nach zwölf Jahren an der Spitze des TV Werne. „Ich habe gemerkt, dass der Verein und insbesondere der Vorstand funktionieren“, erklärt Reimann, warum er so lange das Amt bekleidete. „Man hat natürlich unterschiedliche Auffassungen in einem Verein mit über 2000 Mitgliedern und zwölf Abteilungen. Aber wir haben immer einen Konsens gefunden. Und wenn man merkt, das funktioniert, dass was man macht und man auch gestalten kann, dann macht die Arbeit Spaß.“

Viel Zeit für den TV Werne investiert

Auch für Blaha endet nun die Zeit als Geschäftsführerin. „Man lebt für den Verein. Das ist etwas, was man eigentlich gar nicht beschreiben kann. Das ist das Gefühl der Verbundenheit mit all den Sportlern, mit ganz vielen Menschen und Persönlichkeiten, mit denen man zu tun hat. Und für mich war immer wichtig, dass alle irgendwie Spaß an der Sache haben“, sagte sie über ihre Motivation während der zwölf Jahre. „Wenn man Menschen Freude bereiten will, dann macht man das gerne.“

Wie viel Aufwand das in all den Jahren war, konnte das Duo nicht beziffern. „Die Stunden zu zählen, ist nicht möglich“, so Reimann. „Manchmal war es etwas schwieriger. Aber jeder, der mit Herzblut bei einer Sache dabei ist, der merkt ja gar nicht, wie die Stunden verfliegen.“

Mehr Freizeit für Mathias Reimann und Sonja Blaha

Nun werden beide definitiv aber mehr Zeit haben. „Ich bin jetzt 65, ich möchte noch ein bisschen arbeiten“, sagte Reimann. „Ich spiele gerne Golf, da habe ich jetzt mehr Zeit für. „Und wie heißt es so schön, aber ist jetzt die Wahrheit: Man hat mehr Zeit für Familie und vielleicht andere Interessen.“

Blaha ergänzte: „Ich werde Freizeit mit meiner Familie, mit meinem Mann verbringen. Wir werden viele Radtouren machen. Wir sind ganz aktive Menschen und da bleibt jetzt ein bisschen mehr Zeit dafür. Und das ist ganz schön, man kann entspannter an manche Sachen rangehen, ohne dass man unter Zeitdruck noch irgendwelche Sitzungen oder Abstimmungen machen muss.

Eine Sache war Mathias Reimann und Sonja Blaha aber noch wichtig zu betonen: „Wir beide sind uns einig: Wenn der Verein noch Fragen hat, dann sich wir natürlich da. Das ist eine Selbstverständlichkeit.“ Auch wenn für beide nach zwölf Jahren Vorstandsarbeit nun Schluss ist: Das Herzblut bleibt weiter für den TV Werne vorhanden.

Und noch jemand wurde gewählt: Auf Antrag der Handballabteilung wurde Franz-Josef Krampe in Abwesenheit die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Von 1972 bis 2003 führte er die Abteilung und engagierte sich weit über 50 Jahre als Schiedsrichter.