Marvin Pourié will mit Rot Weiss Ahlen angreifen. Nicht nur in der Oberliga Westfalen. Langfristig will der 33-Jährige mit dem Traditionsverein wieder in den Profifußball. In dieser Woche unterschrieb er einen Vertrag bis zum Saisonende bei den Ahlenern, die aktuell nur als schlafender Riese bezeichnet werden können. Knapp 15 Jahre ist es her, dass Marco Reus und Kevin Großkreutz im Wersestadion spielten und den Zuschauern Zweitligafußball boten. Nach zwei Abstiegen pendelt der Verein seit über zehn Jahren zwischen Ober- und Regionalliga, stieg im Sommer als Tabellenletzter wieder in die fünfte Spielklasse ab.
Marvin Pourié ist noch lange nicht am Ende
Für den Werner Profifußballer spielt das keine Rolle. Er sagt: „Hier entsteht etwas Großes. Ziel ist mindestens wieder die dritte Liga.“ Und das will der Stürmer am liebsten selbst noch als Spieler erreichen. In den vergangenen Monaten war er das erste Mal in seiner Laufbahn für eine längere Zeit ohne Klub, nachdem sein Vertrag beim Berliner Viertligaverein VSG Altglienicke ausgelaufen war. „Ich bin nicht auf dem Stand, dass ich in den nächsten Jahren aufhöre. Die Mission ist, Ahlen dahin zurückzuführen, wo sie hingehören.“ Und das ist laut Pourié der Profifußball. Schließlich sei Ahlen ein Arbeiterverein. Dementsprechend wolle er den Zuschauern etwas bieten. „Leidenschaft und Kampf im Schatten der Zeche“, nennt er die Marschroute. Das Feuer in dem gebürtigen Werner ist also offenkundig wieder aufgeflammt.

Die Bezeichnung „Königstransfer“, die der ehemalige Zweitligist in seiner Mitteilung verwendete, hat zweifellos seine Berechtigung. Pourié kommt in seiner Laufbahn auf 82 Torbeteiligungen in 165 Drittligaspielen. In der Rückrunde 2024 zeigte er in Altglienicke, dass er noch ganz genau weiß, wo das gegnerische Tor steht. Acht Treffer erzielte er dort in nur 926 Minuten auf dem Rasen. Ahlen steht aktuell auf Platz zehn der Oberliga, hat aber auch nur fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenführer VfL Bochum II. „Das Ziel ist es jetzt, Konstanz hereinzubringen.“ Passenderweise empfängt Ahlen am Sonntag die junge Bochumer Mannschaft, die unter anderem von Routinier Dennis Grote (38) angeführt wird.
Marvin Pourié will sich um die Jugend kümmern
Wie Pourié vor einigen Wochen aber offen sagte, macht er sich Gedanken für die Zeit nach der aktiven Karriere, wann immer das auch sein wird. Er will weiter im Fußballgeschäft bleiben, ob als Trainer oder in sonstiger Funktion. In Ahlen wird ihm das geboten. Wie der Verein auf Anfrage mitteilt, bekomme der Stürmer die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche „reinzuschnuppern“. Sollte es zu einer Verlängerung des Vertrags kommen, sei es das Ziel, ihm eine feste Aufgabe im Verein zu geben.
Pourié erklärt dazu: „Ich bin dabei, mich mit anderen Verantwortlichen um die Jugendarbeit zu kümmern.“ Das ziele insbesondere darauf ab, ein Konzept zu erstellen, wie der Übergang von den A-Junioren zu den Senioren besser gelingen könne. Zumindest in dieser Saison wird der bekannteste Fußballer aus Werne aber selbst noch für die Tore bei Rot Weiss Ahlen verantwortlich sein.